Zum Ausklang einer wundersam arbeitsreichen Woche, nehme ich mal lieber den Fuß vom Gas und mir gleichzeitig Zeit, ein wenig die Rosen zu genießen. Wo die wilden Rosen blühen - Es handelt sich, soweit ich es überhaupt verstanden habe, um ein höchstwahrscheinlich religiös-sentimentales Singspiel, bei dem Schlangenfrauen sich durch Dornbüsche swingen und Erzengel mit gleißenden Schwertern die Wahrheit ins Innerste bringen. Junge Nonnen singen, beseelte Priester lesen aus symbolbehaftetem Kartenwerk, ich will nicht behaupten, die Lithurgie genau verstanden zu haben.
Aber mit Glück werde ich als Freiwilliger ausgewählt, die Fußfesseln junger Damen zu überprüfen (ich bin da genau), ehe sie sich in einem Wassertank von ihren Ketten befreien. Kurz: Bei Profis schauen, was sich sonst nur in der stillen Kammer übt. Vielleicht wird auch wieder ein junger Mann zum Mitreisen gesucht. Solltet ihr nichts mehr von mir hören - sucht in einem Wassertank achtet auf die Plakate in eurer Stadt.
Aber scheuen Sie sich nicht, auf welchen Kanälen auch immer Bescheid zu geben, wenn es Sie mal wieder in südwestliche Richtung zieht.
(Buch, Regie und Raum: Bruno Max)
Heute abend als Pendant zu den Rosen eine 12 Grad kalte Vorstellung im Bunker. Empfehlenswert, aber schon lange ausverkauft.
Wassertank habe ich keinen gesehen.
Es ist auch kein gutes Zeichen, wenn man während der Aufführungen allzusehr über die Leistungen der sehr guten Liveband nachdenkt. Oder wenn das liebevoll und aufwendig gestylte Publikum lieber im Foyer eine eigene Show aufzieht und Swingtanzen geht. Da schlug - unter den Augen eines bekannten amerikanischen Rockmusikers, der aber nichts Rotweißes trug - meine große Stunde.
Sollte das noch mal in kleinerem Rahmen stattfinden, bin ich aber wieder dabei. Ich könnte auch Lieder zersingen.
Nachtrag: Und für den Boulevard war auch der Spiegel