The people leave, the reasons fade, the events pass and the emotion dwindles away but still I have something to remind me.
(Lauren E. Simonutti)
Nachdem ich die Tage etwas zu Steven Meisels kontroverser Modestrecke "Super Mods Enter Rehab" schrieb, ist es vielleicht eine gute Idee, nach Roger Ballen noch einmal das Licht aus der entgegengesetzten Richtung scheinen zu lassen. Länger schon wollte ich auf das beeindruckende (und drückende) Werk von Lauren E. Simonutti hinweisen: düstere Visionen und staubig-nostalgisch anmutende, melancholische Welten, teilweise an den surrealistischen Setzbaukasten, teilweise an den Stil von Joel Peter Witkin erinnernd, um jetzt mal zwei ganz grobe Pflöcke abzustecken. Francesca Woodman darf in diesem Zusammenhang nicht fehlen. Die Bilder, versponnen, erschreckend, poetisch und ungeheuer anrührend, stammen nicht aus dem Computer, sondern allesamt aus der Dunkelkammer. Kontaktprints von Großformataufnahmen, mit verschiedenen Tonern nachbearbeitet - ein händischer Prozeß, und jeder Print ein Unikat.
Wie dunkel diese Kammer sein muß, macht aber erst der Text klar, den Simonutti für ihre Galerie bei Lens Culture verfaßt hat.
I am aware enough to know the things I see and hear are not real, but that does not mean I do not still see them.
Ob einem die biografischen Zusatzinformationen bewußt sind oder nicht, die Fotos sind auch so faszinierend genug. Simonutti hat zwei Bildbände als Print-on-Demand herausgebracht. The Madness Is The Method hätte ich gerne gekauft, leider kann man in den USA nur per Kreditkarte bestellen, und da bin ich ein wenig... paranoid.