Gib 8

Viele Fragen, viele Bilder, viele Meinungen - künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Gipfel.

Tentakel | 11:37h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
bartleby - Freitag, 1. Juni 2007, 16:08
... & nur laues BlogEngArschment ....

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kid37 - Freitag, 1. Juni 2007, 17:08
Sie lesen die falschen. Ich lese immer hier. Unter anderem.

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bartleby - Freitag, 1. Juni 2007, 17:40
Tja, das Richtige im Falschen lesen?! - … NICHT nur lesen &/oder schreiben … HANDELN & das mindestens so wie bei Diekmann in Hamburg. Ich hoffe, Sie WAR'ns?!!
Vielleicht werd' ich ja zum Zaunkönig dort "oben" gewählt, dann setze ich Sie als Ministrant des Inneren ein! ... oder besser: Der '(Ver)Innerlichkeit'?

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kid37 - Freitag, 1. Juni 2007, 18:07
War es good for...?
Ich kann ja grad mal ein Auto von einem Aufsitzrasenmäher unterscheiden und bin als Kriegsdienstverweigerer für solche Dinge völlig ungeeignet - sozusagen von Amts wegen!

Daß einer, der tagsüber so viele geistige "Brandsätze" wirft, einmal einen, wenn auch realen, zurückbekommt, gälte in anderen Disziplinen wahrscheinlich als fairer Lastenausgleich. Aber was soll die Rechnerei, die geht eh nicht auf. Verurteilenswert. Aber, zurück zum Thema dieses Blogs, man muß sich das mal vorstellen: Da geht doch dieser Diekmann abends, nach getaner Hetzarbeit, geölt und gepflegt auf die Vernissage von einem Ex-Hafenstrassen-Hausbesetzer.

Symbolisch gesagt: morgens stellt er die Maler an die Wand, abends hängt er sich deren Bilder an dieselbe. Solche Widersprüche treiben aber höchstens empfindliche Menschen wie mich auf Ihren Behandlungsstuhl.

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bartleby - Freitag, 1. Juni 2007, 22:45
Mir ist schon klar, dass sie einer der militantesten Mama- & Papafizisten sind, die ich virtuell kennen lernen durfte. Aber genau darum sollten Sie ja dem schöngeistigen Amte des ganz & gar (mehr dem 'Gekochten' als dem 'Rohen') Innerlichen dienen, um Ihnen damit die Gelegenheit zu geben, all die Unbill wieder mit stumpfem, weichem Federkiele intrauterin dem mythisch-patriarchalischen Ursprung einzufaden (von: to fade).
Paradox das Ganze: Meine von mir geschiedene Frau, die früher an der Seite von Dutschke kämpfte, trifft sich nun mit Geissler & attackiert ihn himmelan.
Und dann muss man's noch aushalten, dass leidlich intelligente Menschen (oder solche, die ma' ma' dafür hielt) über & mit BILD sich definieren & re-präsentieren.
Diekmann ist das fatalste BILDungsdesaster in der neueren Geschichte dieses Fäkalblattes.
Ich will's nicht zu sehr ausweiten … getz' …, muss noch ein wenig kämpfen geh'n.

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kid37 - Samstag, 2. Juni 2007, 00:21
I predict a riot. I predict a riot. (Kaiser Chiefs)

Also wenn Ihr Vogelhochzeitregime tatsächlich beginnt, bin ich gerne als Innenmeier dabei. Ich würde die Polizei mit Blumenpistolen ausstatten, ehe ich dann zu einem Dr. Finklestein mutiere, der mit despotischem Eifer all die verfolgt, die keine Gedichte auswendig lernen wollen.

In meinen jungen Tagen anfang der 80er kannte ich noch jüngere Damen, Punketten mit schwer (behauptetem) Linksdrall. Die wurden immer ganz wuschig, sobald Heiner G. mit seinen stahlblauen Augen im TV auftrat. Vielleicht eine Art Magnetismus, der ihn nun zu Attac zog. (Wieso bin ich da eigentlich noch nicht, ich habe auch graue Haare?)

Blogs sind ja da, um schrägen & unerhörten Gedanken Auslauf geben zu können. Da muß ich mal ungehörig zuspitzen und anmerken, wie sich heute nach und nach eine repressive Staatsmacht entblößt, ohne daß es eine RAF gäbe, deren Ziel unter anderem genau dies war: zu beweisen, wie alle beschnüffelt, verfolgt und verdächtigt werden. Eine späte bittere Ironie der Geschichte? Für die Revolution bleibt uns dennoch bloß die Mittagspause, das wird wohl wieder nichts.

Vielleicht wird es aber einst einen Georg Heym geben, der dichtet Aufgestanden ist er/welcher lange schlief....

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kid37 - Samstag, 2. Juni 2007, 01:51
Zum engeren und weiteren noch Jens Scholz.

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kid37 - Samstag, 2. Juni 2007, 02:43
Und auch zum Thema Vorratsdatenspeicherung gibt es einiges zu lesen, denken und tun.

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bartleby - Samstag, 2. Juni 2007, 11:07
Bestürzend!: Dass viele von "uns" so sehr Recht haben, ohne es angemessen durchs(e/ä)tzen zu können. Wenn ich's nicht schon wäre, könnte ich wa(h/r)nsinnig angespürt dieser bedrückenden Ohnmacht werden … was bleibt uns? … der non Sens(e) evoziert durch nächtlich wabes Schwaben in absinthia & für mich persönlich ("Öhöm?!) die ursprüngliche EI-nsicht, dass ich der schärfste & phalletzendste Stachel & meine Freundin die vulvant ängste Masche am Draht der KipferlStürmer bin/ist. Letztens ham'wa klammheimlich die Luft aus Schäubles Rollstuhlreifen ffffliehen gemacht … abba san'gs nich weiter, Herr Kid. Neun, san'GS auf kain' Fall weiter.
So, un' getz Schlussss...sonz blei'm noch die an'nern KoMENTaToren aus.

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kid37 - Samstag, 2. Juni 2007, 20:24
Luft raus? Da war er bestimmt platt. Heute ist es aber auch schwer unübersichtlich geworden. Früher, ja Gott, da gab es Atomkraft und Volkszählung, aber alles hübsch hintereinander. Heute alles simultan: Bundeswehr im Inneren, Abschußbefehl für Passagierflugzeuge, Bundestrojaner, Bruch des Briefgeheimnisses, Vorratsdatenspeicherung, industriefreundliche Anpassung des Urheberrechts, weitreichende Eingriffe ins Grundgesetz, Rücksturz von mühsam erkämpften Arbeitnehmerrechten ins frühe 20. Jahrhundert- man weiß gar nicht, wohin man seine Augen, seine Gedanken und seinen Protest zuerst richten soll. Ich glaube, viele Politiker blicken in diesem Sperrfeuer selbst nicht mehr durch.

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goetzeclan - Montag, 4. Juni 2007, 14:17
Ich kenn’ ja da nix von, und habe auch nur die Bilder gesehen, aber ausgeglichen ist das nicht. Ausgeglichen ist was anderes. Da sind deutliche Fronten zu sehen. Die einen gut, die anderen böse. Schön schwarz und weiß, schön einfach, damit es jeder versteht. Aber ich verstehe das nicht. Ich kenne ein paar Polizisten. Die sind nicht so wie da dargestellt. Schade.

Ach, und was die Revolution angeht, vor allem die Revolution in den achtzigern, da hat der Herr Regener in Neue Vahr Süd was richtig Feines zu geschrieben. Das ist eine Empfehlung, sozusagen. Danach versteht man mehr von diesen Dingen. Und das sollte man, denn die Sache ist zu wichtig um sie den zündelnden Deppen zu überlassen. Die Sache ist sehr wichtig ...

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kid37 - Montag, 4. Juni 2007, 15:24
Warum sollte es auch "ausgeglichen" sein? Die Seite, von der Sie jetzt einen Link exemplarisch zur Schau stellen, ist vielfältig. Zusammen mit den anderen Medien und Meiungsplattformen mag sich da jeder seine persönliche Ausgeglichenheit herstellen. Spon titelt: "1000 Verletzte - darunter 400 Polizisten." Wieso eigentlich nicht: "1000 Verletzte - allein 600 Demonstranten"? Ausgeglichenheit, my ass.

Im übrigen hat es keine Revolution gegeben, auch in den 80ern nicht. Es gab aber, meiner Meinung nach, breiteren gesellschaftlichen Widerstand und Problembewußtsein - neben dem der Krawall nur eine Facette war. Ganz deutlich: Das Gepöbel in Rostock braucht kein Mensch, das sind Gewalttouristen, deren Aktionen jetzt Wasser auf den Mühlen der Sicherheitsfanatiker sind und friedliche Demonstranten abschrecken.

Übrigens sind die Leute, die man kennt, immer irgendwie anders. Das gilt ja selbst für Blogger. Daß Polizei aber oft genug gegen friedliche Demonstranten mit Gewalt vorgegangen ist, habe ich selbst schon erlebt.

Meine persönliche Beobachtung der letzten Jahre: Wenn man diese endlosen Spaliere uniformierter Einsatztruppen mit ihren Körperpanzern, Schilden, Hlemen und archaischen Trupp-Abzeichen (Winkel, Punkte, geometrische Figuren - wie Space Marines aus einem Computerspiel) sieht, dazu die schwer gepanzerten Fahrzeuge - ich denke dann: sieht aus wie in Nordirland, 70er Jahre. Mir macht das angst, und es erzeugt auch eine gewisse Aggression, weil ich merke, wie ich - sei es als Passant, sei es als Demonstrant - eingeschüchtert werden soll.

Dahinter steckt eine repressive Struktur, da zählt der nette Polizist, den Sie vielleicht persönlich kennen, weil er seine Gartenparzelle neben Ihrer hat, nicht - der ist in diesem Moment bloß eine Figur in dem Spiel. Jemand, der vielleicht selbst Schiß hat - oder jemand, der Schiß verbreiten will. Sie werden dort ein breites Spektrum finden. Ganz ausgeglichen.

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mark793 - Montag, 4. Juni 2007, 15:49
Und wie gut kennt man die,
die man kennt? Kann ich sicher sein, dass der nette Cop von nebenan sich bei so einem Einsatz von der Gruppendynamik und dem Adrenalinrausch so weit lösen könnte, um nicht so zu knüppeln funktionieren wie seine Kollegen auch? Und weiß ich, ob der nette globalisierungskritisch eingestellte Mensch, bei dem ich früher mein Dope geholt habe, nicht auch Pflastersteine wirft, wenn ihn das Reizgas in Augen und Nase bitzelt?

Solche Events haben ihre eigene Dynamik, und wer da wie agiert und reagiert bleibt immer irgendwie unkalkulierbar. Und wie Herr Kid schon sagte, Ausgeglichenheit? Davon kann per definitionem keine Rede sein in der Auseinandersetzung mit den Organen eines Staates, der dabei ist, die Legitimation für sein Gewaltmonopol immer mehr zu verspielen.

Womit ich die Randale und das alles nicht im geringsten rechtfertigen will. Ein gewisses Verständnis bringe ich aber schon dafür auf.

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kid37 - Montag, 4. Juni 2007, 16:30
In der MoPo berichtet ein Reporter, wie einige Polizisten ihre "aggressiven Kollegen" zurückgehalten - und wie einige Demonstranten Steinewerfer festgehalten hätten. Auch solche Szenen gab es wohl. Es bleibt ein großer Mist. Vor allem, da jetzt alle über den Krawall, niemand aber mehr über die eigentlichen Ziele und Kritikpunkte an G8 reden.

Um ausgewogen zu berichten, schiebe ich noch mein Bild des Tages hinterher: Ein netter Hamburger Polizist in seiner schwarzen Uniform, wie er vor einer mit signalfarbenen Umhängen verkehrsicher uniformierten Kindergartengruppe kniet und den Kleinen richtiges Verhalten im Straßenverkehr erläutert.

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kid37 - Montag, 4. Juni 2007, 17:07
Ich nehme jetzt mal einen Tee.

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kid37 - Mittwoch, 6. Juni 2007, 20:48
Informatives Update (SpOn)

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goetzeclan - Donnerstag, 7. Juni 2007, 15:36
Nun, die mir bekannten Polizisten sind nicht nur Nachbarn. Da steht schon mehr dahinter. Und was die Ausgeglichenheit angeht, so meine ich damit Hauptsächlich, das dort Bilder gezeigt wurden, die den Konflikt anheizen, anstatt die Situation zu dolumentieren. Na klar, auf dieser Seite "dürfen" keine proBullen-Bilder stehen. Da macht sich der Seitenbetreiber ja lächerlich und unglaubwürdig wenn er die zeigt. Ist schon klar. Aber gibt es denn nicht genügend Situationen, die sauber dokumentiert aussagen was zu sagen ist? Möglicherweise nicht. Wir, die wir fotografieren, versuchen ja auch immer das Besondere der Situation herauszuholen, zu verstärken, zu polarisieren. Und diese verstärkte Darstellung wird dann zur Realität für die, die nicht dabei waren. Auch ich habe solche Dinge schon erlebt. Hinterher, wenn ich die Bilder sah, merkte ich erst, bei was für einer Sache ich dabei war. Das meinte ich mit wenig ausgewogen. Denn das sind die Bilder sicher nicht. Aus gutem Grund.

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kid37 - Donnerstag, 7. Juni 2007, 16:23
Ich war nicht dabei, kann also nicht sagen wie manipulativ dieses Foto-Tagebuch ist. Daß Fotografie nicht objektiv ist, wird hoffentlich in den meisten Köpfen angekommen sein. Das Internet mit seinen Blogs, Plattformen, Foren macht es immerhin erstmals möglich, den etablierten Medien (mit ihren "embedded" Berichterstattern) etwas eigenes, anderes entgegenzusetzen. Das mag subjektiv verzerrt sein, es ist hoffentlich wenigstens authentisch. Für mich kann sich Ausgewogenheit erst in der Gesamtschau ergeben, nach Sichtung möglichst vieler Quellen.

Und wie gesagt, auf der Seite gibt es ja noch so viel, viel mehr. Es ist sowieso eine Pest, wie sich die gesamte Berichterstattung auf diese Hase-und-Igel- und Völkerball-Spiele kapriziert. Überall "Eilmeldungen", braves Nachtippen von Verletztenzahlen (immerhin hat SpOn es später korrigiert und in einem ganzen Artikel aufgelöst, wie solche Zählungen zustandekommen), Geringel & Gerangel. Aber möglicherweise passiert ja auch sonst nix, dort, hinterm Zaun. Vielleicht ist es so, wie es Herr Nyxon umschrieb.

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kid37 - Freitag, 8. Juni 2007, 20:11
Und morgen ist morgen. Weiteres interessantes Update. (SpOn)

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kid37 - Montag, 11. Juni 2007, 22:48
Medienkritische Updates I und II

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