Mein Weinkellervorrat, den man auch als metaphyisches Basislager bezeichnen könnte, wenn nicht als persönliches Chateau d'If, ist bekanntlich nicht wirklich hochpreisigklassig gefüllt, diesem Umstand zum Trotz dennoch hin und wieder Quell hochverdichteter Erkenntnisse.
Heute also dies, schreibt das bitte auf:
Du kannst nicht immer 17 sein.
Am Ende gewinnt immer das System.
(Mein christliches Betriebssystem aus Redmond hat sich verabschiedet, das menschliche kommt mir allzu menschlich fehlerhaft daher und macht mich allein nicht glücklich. Wer weiß, wann ich ins binäre Leben zurückfinde. Vielleicht werfe ich auch einfach alles in den Kanal und lebe ein archaisches Leben mit Füllfederhalter und Papier. Man wird sehen, Wunder gibt es immer wieder. Sagt man.)
Das Obstsystem verbietet sich für einen aufrechten Christen. Es macht seine Nutzer zu gottlosen Evolutionsjüngern. Und dass der angebissene Apfel für den Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies teht, dürfte auch sonnenklar sein. Außerdem wurde Apple von langhaarigen Hippies erfunden, die Haschisch gespritzt haben in den späten 60ern...
Diese Obstkisten behindern schon beruflich mein Fortkommen, privat hole ich mir die nicht ins Haus. Allein, daß es da keine praktische Tastenfunktionen wie [Druck] oder [Pos1] und [Ende] gibt... irgendwie fühle ich mich da auch immer "ausgesperrt", alles wesentliche liegt irgendwo tief unter der fest versiegelten Haube, mir bleiben nur übergroße und überbunte Symbole zum Rumklicken.
Mit meiner früheren Firma, einem Pressebüro, waren wir vor einigen Jahren mal kurz davor, als Zulieferer beim Konkurrenten unseres bisherigen Hauptabnehmers anzudocken. War vertraglich auch schon fast alles eingetütet, Lieferumfänge, Seitenpreise und das alles. Dann hing es daran, ob uns der Kunde bei der notwendigen Umrüstung auf Obstkisten irgendwie unterstützt. Fünf, sechs Arbeitsplätze und das Netzwerk komplett auf Mac umzustellen, das war für uns damals schließlich kein Pappenstiel. Bei den etwas höheren Seitenhonoraren hätte sich das ingesamt erst in wasweißichwievielen Jahren amortisiert, und nachdem der Verlag uns nichts versprechen wollte, kam der Deal halt nicht zustande.
Das Gefühl des Ausgesperrtseins ist aber nicht unbedingt eine exklusive MacOS-Domäne, das können Sie auch bei Windows-basierten Redaktionssystemen erleben. Wobei es da eher eine Frage der Zugriffs- und Bearbeitungsrechte an Dokumenten ist. Aber computern ohne Anfang- und Ende-Taste, da haben Sie vollkommen recht, das geht irgendwie gar nicht.
Unter den Symbolen Ihres 'christlichen Betriebssystems' findet sich ein "Rad der Lehre", den würde ich (an Ihrer Stelle) sofort annehmen. Man bekommt ihn nur selten erteilt … & wenn, so ist er kaum zu entdecken, da er sich birgt: Als Cam(o)u's'flage & dazu noch stark sisyphosphorisierend.
Ein Blog, geschrieben mit einem Pelikan, das könnte mir gefallen. Kommentare dürfen auch Lamy, Geha, Cross und so weiter verwenden. Klar, da bin ich großzügig.
Was die Sache mit dem Operating System angeht, bitte ich hier mal auf den Knopf zu drücken
Herr Götze, möchte ich Sie ermuntern, den Link in meinem Kommentar anzuklicken. Ich hatte schon drüber nachgedacht, ob wir dieses Fass mal bei religionsfreiheit.blogger.de aufmachen, falls es den Rahmen hier sprengt. ;-)
Ah, how I love my MBR. In einem Anfall völlig redundanten Mitteilungsbedürfnisses kann ich folgende Vor- und Rückschritte verkünden: Je tiefer man gräbt und je genauer man sich informiert, desto hoffnungsloser sind die Krankheitssymptome. Computerforen unterscheiden sich da in nichts von medizinischen Beratungs- und Ratschlageseiten. Kurz gesagt, mein Rechner wird erblinden, sprechen kann er jetzt schon nicht mehr. Glücklicherweise habe ich in einer holländischen Fernsehshow ein Spenderbetriebssystem gewonnen (Choude avend all de keekers in de Näderlonds!). So ist es mir möglich, eingehüllt in Wolken von Lysol, so etwas wie Betriebsamkeit zu simulieren.
Diese Linuxwelt ist schon putzig. Ubuntu ist toll, wenn alles funktioniert. Sobald ein Problem auftritt, stößt man recht schnell auf Diagnosen und Hilfestellungen, die an die Sendung mit der Maus erinnern: Das war... Kisuaheli. Toll. Es wird jetzt unglaublich viele Menschen interessieren,wenn ich berichte, daß die Elster anscheinend auch unter Linux läuft. Mit Tricks. (Offiziell, Skandal!, gibt es sie nur für Windows.)
Morgen, wenn alle Daten gesichert und ebensoviele Muskeln gespannt sind, werde ich dem Master Boot Record zu Leibe rücken. Das klingt martialisch und ist es wohl auch. Vielleicht gehe ich auch einfach in einen Laden und verlange eine Schreibmaschine und 500 Blatt Papier.
Ich würde gerne noch viel länger schreiben, denn es gibt viel zu erzählen. Aber nicht heute. Heute nicht. Verschieben wir's auf... morgen.