Dann wälzt ein müderer Gedanke sich durch den schmutzigen Schnee heran. Langsam lenken sich wie von alleine die Arbeitsschritte, die Nicht-mehr-Arbeitsschritte, die verschlurften Prekärverhältnis-Schritte aus dem U-Bahnhof hinaus. Das Abschütteln, die Purifikation, die Dekontamination schluckt immer mehr vom Wörtchen "frei". Früher half ein Schulterzucken. Früher half ein Fingerknacken. Früher half oft noch ein Nachtgebet.
Hartung nicht vorüber, haben sie sich tiefer in die Knochen gebohrt: die Mühle, der Staub, das schrille Geräusch der sprühenden Funken. Horcht, horcht, der Eisenmann kehrt heim. Zagt und fürchtet, der schwere Schritt, die klobigen Stiefel, das dunklere Husten, wenn er eine Weile noch unter der schwarzen Türe harrt. Das Auge lahm, die Ohren taub, im Kopf dräut lange vor dem Schlafe schon der Weckruf. Das Plärren der Fabriksirene, weit, weit vor der Zeit.
Nach der Lektüre habe ich nun auch die nötige Bettschwere, aber der Gedanke daran wieviel Rost dieser Jenige mit nach Hause schleppt, lässt mich doch etwas unruhig werden.
Ich habe ihn, um dem Rhythmus der Sprache und dem Klang der Worte intensiver folgen zu können, einige Male laut vorgelesen. ( Für gewöhnlich lese ich hier nur im Kopf und stumm mit. )
Find ich auch nach einer Woche+ noch klasse.