Wir sind die Roboter
Den Menschen mag ich ferne stehen. Aber das ist nun zum Glück egal. Denn zu Weihnachten bekam ich diesen wunderbaren Freund ins Haus gestellt. Blechern und spröde, ein wenig hohl wohl auch in der Birne - wir sind für einander wie gemacht. Zwillinge, nach der Geburt getrennt und doch wiedergefunden. Gleich mir geht er ab, wenn man ihn nur ein wenig aufzieht. Die Wande hoch wie ich schafft er zwar noch nicht. Aber tapfer und unbeirrt wackelt er auf die vorhersehbarsten Abgründe zu, als hätte er es von mir gelernt.
Wir sind gleich per Du gewesen, ich besitze nun den Schlüssel zu seinem angespannten Herzen und lege bei ihm alle Schalter um. Eine Trommel wie sein Kollege hat er nicht. Aber die kann ich ja schlagen: Ping. Ping. Ping. So schnurrt es durch die Flure der Fabrik, in der die Schlagzahl, frohe Kunde für 2007, gleich mal etwas höhergelegt wird. Das soll für mich kein leichtes werden, nimmt man das Raunen der Sterndeuter zum Jahreswechsel für bare Münze. Aber mit meinem blechernen Freund an der Seite werde ich dem wohl gewachsen sein. Denken aus, Sehnen auch und mit zackigen Bewegungen den Brennofen bedient. Krach und Knirsch, so fährt die Stanze runter, ein Dutzend Mal am Tag. Die Gartenzwerge werden immer gleichförmiger (der Kunde verlange gar nicht mehr, versicherte man uns), die Kollegen um mich herum (die letzten Mohikaner) auch. Blecherne Kumpel, die abends nur noch leise mit verzerrter Stimme hallen: Es ist vollbracht!
hier auch. blitzt sogar inwändig, im kalten herzen. führ ich heute abend vielleicht mal vor,,,
Oh, DEN hätte ich wohl auch lieb...
Er wird bei ihnen sicherlich ein gute Zuhause haben und sie beide werden wohl noch so manches Jahr gemeinsam durchstehen, da bin ich sicher.
Wenn ich das schon höre, dann sehe ich immer diesen dicken Typen an der Trommel vor mir, der in der Galeere den Ruderern den Takt vorgibt. Bumm, bumm, bumm, bumm. Dann kommt der Zenturio die Treppe runter und sagt: "He, Galeerensklaven, ich hab zwei Nachrichten für Euch. Zuerst die gute: Es gibt heute doppelte Essensration. Und jetzt die schlechte: Der Käptn will nach dem Essen Wasserski fahren."
Unser will immer nur Surfen, der braucht uns gar nicht. Neulich muckte einer auf und bemerkte, daß man jetzt soviel davon hört, andere Galeeren hätten große Tücher an Masten gebunden und würden die "Segel" nennen. Nicht genaues weiß man nicht, aber angeblich macht man damit gute Fahrt, ohne so viel Rudern zu müssen. Für uns tauge dieser neumodische Kram aber nicht, wurde uns beschieden. Wir seien auch so hervorragend aufgestellt.
Sind wir auch. Damit das klar ist. Denn wir sind zwar nicht Europas härteste (das sind die Anderen) aber dafür eleganteste Ruderer!
Ich höre es förmlich knacken beim Aufziehen mit diesem Blech-Schlüssel. Geben Sie bitte auf sich acht, Herr Kid.
Lustig. Oder ist es schon eine Invasion?
Ein junger Blechherr mit Trommel zog auch bei uns dieser Tage ein und schenkte uns seinen Schlüssel. Er war sogar bereit die Krippe zu bewachen.
Der ist ja ein toller Geselle! Sieht aus wie der Typ, der bei uns den Takt angibt. Ich glaube, sie sind wirklich bereits unter uns. Ich werde gleich oben den Titel ändern.
SO!!!!! Cool!
Roboter wollen aber auch "tanzen mechanìk", singen zumindest die Kraftwerkbuben (und die sollten es wissen).
Mei, ist der schön! Er sieht aus, als wäre er einem Nick-Park-Film entlaufen.
Nehmen Sie ihm doch mal die Sonnenbrille ab.
Und diese Ohrstöpsel...
Dann kann er vielleicht sogar einen Knicks machen.
Die Sonnenbrille trägt er wohl wegen der Zukunft, die bekanntlich... nun ja, man kennt das Lied. Tanzen waren wir noch nicht, aber ich werde mit ihm üben. Im August brauche ich einen Tanzpartner.
Gerade hatte ich noch an Bender denken müssen, die mir liebste Figur einer Comicserie, kantig und kleptoman. Ihrer scheint wohlerzogen zu sein und zutraulich zudem. Das wird sicherlich ein gutes Jahr!
Oha, Wikipedia verrät mir über Bender: "Seine ursprüngliche Aufgabe war es, Stahlträger, welche zum Bau von Selbstmordzellen verwendet wurden, zu biegen". Ich hoffe, das hat er sich mittlerweile abgewöhnt.
Er hat den Job aufgegeben, um die Mitglieder der Crew von Plant Express zu tyrannisieren und sie ständig aufzufordern sie an seinem blanken Metallarsch zu lecken. Ein prächtiges Kerlchen!
Hart arbeitende Roboter der viktorianischen Ära gibt es
hier zu sehen.