Verdammt, Herr Kid hat gute Laune

Waking up from bad dreams
And smoking cigarettes
Cuddling a warm girl and smelling stale perfume
A hot summers day and sticky black tarmac
Feeding ducks in the park and wishing you were far away

(The Jam, "That's Entertainment")

Erst neue Schuhe, dann 900 Tage Mitteilungsbedürfnis, und dann schickt Herr Pappnase mich noch auf eine Reise in die Vergangenheit. Jetzt muß ich mich die ganze Nacht durch diese Videos wühlen und das Rauschen der kreuz- und querschießenden Anekdoten verkraften. Angeblich verzog ein Lächeln mein Gesicht. Wehe, es beobachtet mich wer dabei!

(Alle Videos via Youtube)

Radau | 02:07h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
frau klugscheisser - Freitag, 9. Juni 2006, 02:13
Wie schön. Ich gönne es Ihnen, das Lachen. Bin grad so in Weichspülerlaune. Die Sonne stimmt milde. Und the jam sowieso...

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kid37 - Freitag, 9. Juni 2006, 02:20
Zu Eton Rifles war ich... ganz jung. Man beachte die Rickenbacker-Gitarre. So eine würde ich gerne auf dem Rücksitz meines Buckelvolvos zu Konzerten fahren. Aber eins nach dem anderen. The Jam fand ich damals nicht ganz so doll, aber die Nostalgie verklärt ja einiges. Gott, war ich jung.

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kid37 - Freitag, 9. Juni 2006, 02:26
Aus der Reihe "Sie spielen unser Lied": Keine 80er Jahre ohne große Liebe. Meine lernte ich tatsächlich zu London Calling kennen, das hätte mir zu denken geben können ("war is declared"), aber es heißt in dem Lied ja auch "I have no fear". Völlig verspannte Zeit, damals, weil man ja quasi nur im Trockeneisnebel rumlungerte, sich Goffickfrisuren wachsen ließ und Hunger hatte. Der Spruch "I live by the River" tauchte viel später in meinem Leben und völlig überraschend wieder auf und berührte mich sehr.

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kid37 - Freitag, 9. Juni 2006, 02:45
Dann lernte ich mal eine kennen, die machte die Bandbetreuung für Talk Talk. Mark Hollis soll ein schräger, aber netter Kerl sein. Life Is What You Make It war ein schräges 80er-Stück, völlig Pop, aber auf merkwürdige Weise durchgeknallt dargeboten. Since Yesterday war auch so ein Zuckerguß-Ditty, Polka-Dot-Pop und wahrscheinlich irgendwie drogenverherrlichend. Strawberry Switchblade hatten nicht nur einen surrealistischen Bandnamen, sondern stromerten erst im The Cure, später dann im Current 93-Umfeld herum. Lolita-Schema, natürlich, aber damals ging es einfach mehr um die Klamotten, glaube ich.

Ich besitze noch die LP und die Maxi und eine Reihe von Zeitungsartikeln. Keine Ahnung, warum.

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kid37 - Freitag, 9. Juni 2006, 02:57
Ich arbeite die Liste gerade von hinten ab, typisch 80er, wenn mich jemand fragt. Das wird höchstens weitere 900 Tage dauern. SPK und Skinny Puppy und so was (Foetus!) überspringe ich mal, Industrial, eigene Geschichte, und Soft Cell (80er-Jahre Witz: "Sind die schwul?").

Aber hier, jetzt mal ganz laut, kennt keiner mehr, höchstens Herr Bandini, der einzige, der auch noch Talulah Gosh kennt: The Shop Assistants! Für einen Sommer unwiderstehlich, dann nie mehr gehört. "I Don't Wanna Be Friends With You" - Wedding Present in der Mädchenversion, Noise-Pop hieß das. Man beachte die Ringelhemden! (Und Ray-Ban-Sonnenbrillen)

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kid37 - Freitag, 9. Juni 2006, 03:06
Haha. Als ich das erste Mal die Schnauze voll hatte von dem Gothic-Kram, und meine Cure-Platten alle aus dem Fenster geschmissen hatte, fand ich zwei Wochen lang mal S-Express gut. Aciiiiiiied usw., die Älteren erinnern sich. Ich habe aber immer nur roten Tee getrunken. Eines meiner Probleme.

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kid37 - Freitag, 9. Juni 2006, 03:13
Sieh an. "Sie spielen unser Lied", Teil 2, aber früher. Romeo Void mit dem irgendwann auch mal gecoverten Never Say Never mit der unsterblichen Zeile: "I might like you better if we slept together". Die kamen, glaube ich, aus Kanada und machten ähnlich wie Martha and the Muffins typischen "New Wave". Leider ist das Business hart und sexistisch: Wenn man die Sängerin sieht, ahnt man, warum Blondie das Rennen machte. Der Rest des Album war aber leider auch langweilig. Das Cover hingegen war toll.

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kid37 - Freitag, 9. Juni 2006, 03:31
Gib mir ein P
Kennt auch keiner mehr oder nur ein bißchen: Psychedelic Furs. Völlig vergeigte Karriere. Klangen immer zu sehr nach Bowie, dann war Bowie out und die Furs auch. In irgendeinem beknackten 80er-Jahre-Film ("Breakfast Club"?) waren die auf dem Soundtrack vertreten. Richard Butler, hallo? Der Gitarrist spielte vor ein paar Jahren mit den Banshees. Schade, ich glaube, die waren eine richtige Band.

P.I.L. Erklärt sich von selbst. Der Song auch. Was macht eigentlich Jah Wobble? John Lydon, übrigens ist/war mit einer Deutschen verheiratet, der Mutter von Ari Up von den Slits. Und die Slits waren zusammen mit Adrian Sherwood neulich in Berlin (ich abern icht, Ärger, Ärger, Ärger!) Auf dem ersten Album der Slits spielte übrigens Budgie von den Banshees Schlagzeug. So hängt das alles zusammen. "Everything is delicately interconnected with each other" (James Joyce).

P ist der Hammer: Peter and the Test Tube Babies, Pixies, Pere Ubu, Pete Shelley, Patti Smith, natürlich, überhaupt, das Bindeglied zwischen V.U. und Punk in den USA. Aber hier, zweite Hälfte der 80er, geiler Titel: Pop Will Eat Itself mit There IS No Love Between Us (Anymore). Eines der schönsten Liebeslieder der 80er, hehe. Schade, daß die Bässe damals noch nicht so tief waren. PWEI habe ich damals in Wuppertal live gesehen, eines der ersten Konzerte, bei der ich das Flattern der Hosenbeine spürte, wenn die tiefen Frequenzen loslegten... neben anderen, eher vegetativen Resonanzen im Lendenbereich. Großartig. Die hatten auch einen ganz üblen Song "Beaver Patrol", dessen Titel für sich sprach. Ein wenig bereiteten die den Boden für KLF.

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don papp - Freitag, 9. Juni 2006, 10:26
ich hab ihnen ja offensichtlich den schlaf geraubt ;o)

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kid37 - Freitag, 9. Juni 2006, 03:41
So. Halbzeit. Ofra Haza spare ich mal aus. Aus Bloggründen (und nicht nur) wichtig: The Mercy Seat, neuerdings durch Johnny Cash berühmt geworden, hier aber in einer Version von Nick Cave, den Mann, dem in den 80ern alle Frauen an die Wäsche wollten. Das bringt mich auf Lydia Lunch, die ist aber leider nicht dabei.

Hier aber, superwichtig, auch schon tot, aber immens: Liaisons Dangereuses mit "Los Ninjos del Parque". Großartig, Düsseldorf, 80er und schade, daß die Lu gerade im Urlaub ist. Noch mal was zum Thema Düsternis im Trockeneis. Gestus, Rhythmus, Frisuren und Gesichter wie "Butter won't melt in their mouths" - prototypisch 80er. Höre ich mir jetzt 15mal an, um meine neuen Schuhe daran zu gewöhnen.

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diagonale - Freitag, 9. Juni 2006, 10:00
Die Hintergrundssängerin von Liaisons Dangereuses sieht aus wie meine Chemielehrerin.

Und vielen Dank für diesen vergnügten Start in den Tag. Ich werde G. etwas zu zeigen haben, wenn er gleich aus dem Bett gekrabbelt kommt und ihn vielleicht doch ein bisschen von Blogs überzeugen können... mindestens von Ihrem. Er wird beeindruckt sein - haben wir hier das ganze Zeug doch oft sogar auf Platte. Und auch wenn er nicht so schöne Schuhe besitzt wie Sie (aber wir wissen ja jetzt wo es sowas gibt), so macht er oft genug einen auf lonesome DJ und erweckt die 70er ud 80er zum Leben. Jetzt neu auch mit Videos! Wie gesagt: Danke - auch an Herrn Nase!

[Edit: Owner of a lonely hearth Ui! Hach! Frühsport!]

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diagonale - Freitag, 9. Juni 2006, 10:35
Oh Euphorie! Ich komme nicht zum arbeiten.
Meine erste Single! Selbst gekauft!

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m. - Freitag, 9. Juni 2006, 10:56
that's really entertainment!
beim durcharbeiten abwechsend halboffener staunend lachend erinnernder mund und gänsehäute noch und nöcher

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bufflon - Freitag, 9. Juni 2006, 11:25
Oh nein. Das wird ja fast zur Sucht. Kein Wunder, wenn Sie da anfangen zu lächeln. Zum Glück hats keiner gesehen.

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brittbee - Freitag, 9. Juni 2006, 12:09
Gratuliert denn hier keiner? Ein Hurr-A auf mindestens 9000 weitere. Sein se jedrückt.

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diagonale - Freitag, 9. Juni 2006, 12:20
Jaaa! Glückwunsch! Deswegen die Feierlaune hier im Café... und die Renovierung. Verstehe.... und der sacht nix!

Jetzt, wo 'ses sagen Frau Britt, fällt's mir auf!

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ana - Freitag, 9. Juni 2006, 15:25
Vielleicht haben Sie beim nächsten Mitteilungsjubiläum ja Lust und Laune Ihren ersten Eintrag nochmal zu veröffentlichen. Ich würde nämlich gerne lesen, wie das hier angefangen hat. Wenn es ginge, hätte ich schon längst dorthin zurückgeblättert.

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kid37 - Freitag, 9. Juni 2006, 15:51
Das geht mit dem Kalender rechts auf der Seite. Zugegeben aber etwas umständlich, wenn man weite Wege gehen will (auch etwas, was ich mal ändern wollte). Hier der direkte Link:

So fing das alles an. Wie Sie sehen, bin ich meinem Motto treu geblieben. Immerhin dem.

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ana - Freitag, 9. Juni 2006, 16:41
Vielen Dank für den Link.
Man kann also sagen, Ihr Blog war ein damals noch kommentarlos hingenommenes Weihnachtsgeschenk.

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novesia - Samstag, 10. Juni 2006, 09:05
Glückwünsche bzw. Dankeschön wegen der 900 (heute sind´s ja schon 901, ich lahme Ente) Tage. Den Anlass haben Sie ja ganz offensichtlich angemessen begangen...

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schluesselkind - Samstag, 10. Juni 2006, 16:54
Etienne Etienne Etienne!
Hach. Statt Lächeln gespitzte Ohren und kugelrunde Augen. Sehr schön.

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diagonale - Samstag, 10. Juni 2006, 16:58
Oh, Etienne machte mich auch fand ich auch rattenscharf! Und deswegen tanzte ich dazu auch immer ganz ... anders. Und deswegen lernte ich damals mit 15 meinen ersten richtigen und immer noch tollen, aber mittlerweile doch Ex-Freund kennen.

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schluesselkind - Samstag, 10. Juni 2006, 17:35
Ach, Frankreich. Die haben dort überhaupt sehr charismatische Künstler, Musiker und Schauspieler. Dagegen sind unsere Möchtegern-Stars nur Mauerblümchen.

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cabman - Samstag, 10. Juni 2006, 17:58
z.B. Jean Reno. Mag ich persönlich sehr gern.

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diagonale - Samstag, 10. Juni 2006, 20:18
Jean Reno ist klasse! Aber er spielt manchmal in so fiesen Filmen mit. Das mag ich nicht.

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schluesselkind - Samstag, 10. Juni 2006, 20:36
Vincent Cassel. Das Beste an den "Purpurnen Flüssen". (Die ich aus Versehen im Original ohne Untertitel sah. Das fand ich sehr dusselig, bis ich herausfand, dass der Film in Deutsch genauso unverständlich ist.) Und Matthieu Kassovitz. Um nur mal zwei zu nennen.

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diagonale - Samstag, 10. Juni 2006, 20:39
Hups! Sie kennen da ja viele. Ich könnte jetzt eher eine Reihe franz. Musiker aufzählen...

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kid37 - Sonntag, 11. Juni 2006, 03:18
Jean Gabin.

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schluesselkind - Sonntag, 11. Juni 2006, 17:48
Ah, die Alten Wilden. Unvergänglich. Gut sogar im Bademantel.

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