My Private Tokyo

100 Fotos aus dem Tokyo Kosupure Project von Otto Mittmannsgruber (via Ecrivains).

Schräges, Schönes, Street-Life, Subculture, Idol-Art - und der Impuls, einen Urlaub zu planen. Turning Japanese. Mehr Besessenheit, bitte. Obsession Bizarr. Raus aus dem blakigen Leben und mehr Entgrenzung. Jetzt. Stoische Ekstase, das wär's. Mein hara mit dem Messer umrühren. Sonntag morgen lief im Deutschlandfunk ein Bericht über einen Langstreckenschwimmer. Sein Ziel ist es, den Rekord für die Kanalüberquerung zu brechen, ehe er zu alt ist. Dann, wenn der Kampf gegen die Elemente endgültig aussichtslos sein wird. Träume. Franz Kafka, "Wunsch, Indianer zu werden".

Wenn man doch ein Indianer wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft, immer wieder kurz erzitterte über dem zitternden Boden, bis man die Sporen ließ, denn es gab keine Sporen, bis man die Zügel wegwarf, denn es gab keine Zügel, und kaum das Land vor sich als glattgemähte Heide sah, schon ohne Pferdehals und Pferdekopf.

Ach, jede Wette, This Is Going To Make You Freak.

Augenzucker | 15:04h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
monolog - Dienstag, 14. Juni 2005, 15:37
Endlich zeigen Sie auch mal Fräuleins in meinem Lieblingsmuster. Schottenkaro rulez eben doch :)
Schönes Video auch, das kannte ich noch gar nicht. Danke. Die ganze Sheath ist übrigens empfehlenswert, allerdings ist eine gewisse Affinität zu elektronischen Klängen unabdingbar. Aber Sie sind ja weltoffen.

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dondahlmann - Dienstag, 14. Juni 2005, 20:46
Passen Sie auf mit den Zielen: Arbeit und Pflicht sind kein Ziel an sich, sondern immer nur Weg zum Ziel. Das Ziel ist Gott. Sagte Shrî Ramakrishna, irgendso ein Asket. Nicht das aus dem hermetischen noch ein hermeneutisches Café wird.

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wasweissich - Dienstag, 14. Juni 2005, 21:04
Hauptsache man hört nicht zu viel auf Sri Chinmoy.

Und Herr Kid, warum sind sie denn so gar nicht ausgelastet: ist das schon das Sommerloch? Das Wetter wird doch gerade erst gut...

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modeste - Dienstag, 14. Juni 2005, 21:12
Beim Aufstellen sinnloser Rekorde sollte der Aspekt der Arbeit kaum im Vordergrund stehen. Die Überwindung seiner selbst mag es wohl vielmehr sein, die den Schwimmer treibt: Über sich selbst hinauszuwachsen, um ganz man selbst zu sein oder zu werden. Und am Ende vielleicht doch bloß festzustellen, dass auch hinter der Überwindung nichts wartet, was der verheißenen Ekstase gleicht.

Aber so ist es ja immer.

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kid37 - Dienstag, 14. Juni 2005, 22:17
Miss Monolog: Sie wissen doch, ich berste fast vor Toleranz und Weltoffenheit. Warten Sie ab, wenn demnächst die Hermetisches-Café-Freundschaftsbändchen erhältlich sind!

Ansonsten, danke der Nachfrage: Ich fühle mich mehr als ausgelastet, aber durchweg mit den falschen Dingen. Auch da jammere ich natürlich auf hohem Niveau, ich weiß, ich weiß. Askese und Entsagung passen allerdings nicht so recht zum Jahr der Orgien (nach meinem hermetischen Kalender), deshalb gilt, was mein alter Prof mir immer riet: "Machen Sie, Herr Kid. Machen Sie, machen Sie!"

Gegen den hermeneutischen Themenladen habe ich gar nichts, ich könnte es ja so halten: Montag/Dienstag erkläre ich die Welt, Mittwochs immer Moralbloggen und Donnerstag/Freitag Folleins in Ringelstrümpfen und mit wenig an. Samstag/Sonntag frei, um auf Flohmärkte gehen zu können. Klingt nach einer super Idee. He, ich sollte einen Verlag gründen!

Frau Modeste, Sie haben mich verstanden, vielen Dank. Entgrenzung, Überwindung, Selbsterkenntnis anstatt Selbstent- und -veräußerung. Mal wieder eine höhere Ebene der Spirale erreichen. Vielleicht feststellen, man steht wieder an der gleichen Stelle, aber eben ein, zwei Windungen höher.

Dieses Kanalschwimmen scheint mir aber eine arge Plackerei. Da scheint mir eine Exkursion nach Tokio oder auf die äußeren Hebriden angenehmer. Irgendwas Befreiendes halt.

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evasive - Mittwoch, 15. Juni 2005, 01:00
Wunderbare Fotos, irgendwie abschreckend und faszinierend zugleich - und diese Papiertüte über dem Kopf, die wünsche ich mir an manchen Tagen, damit ich das Haus verlassen kann, an gewissen Tagen, wenn mein Spiegel sich weigert, mir in die Augen zu sehen....

Für den Kampf gegen die Elemente ist es nie zu spät, wohl mag die Kraft schwinden, aber der Geist kämpft weiter, mit oder gegen den eigenen Willen. Erst wenn sich gar nichts mehr regt, nichts mehr aufsteht, sich auflehnt und "Hossa" schreit, hat man den letzten Kampf verloren - den gegen sich selbst.

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