In meinem Theaterstück (Debüt) "5 alte Herren zeigen ihren Sack" (Urauff. Berlin, 2023) kommen fünf als Kolumnisten verkleidete ältere Herren (sog. "Schauspieler") auf die Bühne und ziehen einen großen Sack voller sog. "Argumente" und Tiraden hinter sich her.
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© Aganetha Dyck
Der Sack wird vorne am Bühnenrand unter Geächze und Gestöhne geöffnet, und dann werden aus verschiedenen Perspektiven (fünf) in Stentor-Bühnenstimme Sack, Situation und Gesichter erörtert und starre Ansichten wachsweich verteidigt. Im Hintergrund steht eine Dame im ausladenden Kleid und wird während der Dauer der Aufführung (fünf Stunden) von naturgemäß fleißigen Bienen mit einer Schicht aus Wachs und Wabe überzogen. So wie hier im fantastischen Werk von Aganetha Dyck.
Die kanadische Künstlerin (*1937) stammt aus Winnipeg (offenbar einem Bienenkorb für gute Kunst, auch Marcel Dzama oder etwa Guy Maddin stammen von dort) und arbeitet für ihre Skulpturen seit Jahren mit Entomologen und Imkern - und natürlich Bienen - zusammen.
Dyck platziert dazu zum Teil präparierte Objekte in Bienenstöcke und lässt den bloß autodidaktisch geschulten Immen freie kreative Hand. Das Ergebnis ist ein Transformationsprozess der Natur, den wir als künstlerisch erkennen - jedenfalls solange Dyck als Regisseurin die Prozesse steuert und dabei Start, Umfang und Ende der Arbeiten bestimmt. Ihre Themen bilden vielfältige Motive aus der Welt von Heim und Hof (Kleidung, Puppen, Hochzeiten) ab , aber so wie Guy Maddin in seinem Film Cowards Bend the Knee (Kan. 2003) dem kanadischen Nationalsport zunickte, hat auch Dyck eine Serie über Eishockey-Totems im Gepäck - Helme, Schläger, Schuhe, alles, was so in einen Sportsack passt.
Ihre Bienenwabenschuhe hätte man gut auch im abgelaufenen Beuys-Jahr zeigen können, denn in Deutschland wurden ihre Arbeiten bislang nie gezeigt. Aber andererseits haben wir das Jahr zumeist eh abgeschottet im eigenen Stock wie Bienen im Winterschlaf verbracht.
>>> Website von Aganetha Dyck
Ich finde ist mal wieder schöner und auch vielschichtiger Beitrag, wobei ich von Bienen nichts halte... ... . . D a s wird man jawohl noch sagen dürfen.
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"***** ***** ist 42 Jahre alt und war Kanzlerkandidatin und ist jetzt Außenministerin aber irgendsoein Christoph von einer Zeitung nennt sie "junge Dame". Und das, liebe Kinder, ist ein Beispiel für Misogynie in unserer Gesellschaft, in all der entlarvenden Selbstverständlichkeit mit der dieser Christoph das äußert."
@Samojede: Fallen Sie nicht auf diese aufgestellte zackenzahnige Bärenschnappfalle herein! Nachher müssen Sie nicht nur arbeiten wie für zwei, sondern auch noch für zwei arbeiten.