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Ich habe es jetzt auch gelesen, sagt sie. Es klingt alles so, nun ja, herablassend.
Sag' ich doch, sage ich.
So schwer nach, "ich weiß ganz doll Bescheid".
Ja, meine ich. Demut ist eben ein hartes Brot.
Ich bemerke, es sei Ein Kessel Ödnis, und sie lacht.
Manche wissen eben, wann man die Klappe halten muß, meine ich. Andere prahlen herum. Das ist schon bitter.
Nimm doch noch ein Stück Ananas, sagt sie und grinst mich an. Dann lachen wir beide los, ein wenig frech und wirklich nur ein kleines bißchen zu laut.
das wollte ich immer schon mal schreiben. auch die überschrift. approved :-)
kid37 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 11:54
Demut heißt auch, der Selbstgefälligkeit eine Bremse zu setzen. Zum Beispiel, die eigene Schwäche, den eigenen Schmerz zu offenbaren. Das wird mancherorts dringend vermißt. Ehrlich.
kid37 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 12:14
Nachtrag: Frau Sonne, üben sie wieder Selbstzensur? Sie sollen doch nicht immer alles löschen, sollen Sie nicht. Ich wollte doch noch zu Arcade Fire erzählen, die ich wie gesagt in Köln verpaßt hatte, und wie ich am Wochenende uralte Talking-Heads-Platten auflegte und dozierte, wie ich dazu 1980 getanzt und mit dem Kopf gewackelt habe ("...Psycho Killer, q'est-ce que c'est?") und wie großartig dieses Album "Remain In Light" ("Born Under Punches") ist, heute, nach 25 Jahren - und wie Gruppen wie Arcade Fire richtig was los machen auf der Bühne - ich aber halt immer an Damals™ denken muß dabei.
Jedenfalls, beim nächsten Mal nehme ich Ihnen den Löschknopf weg.
mark793 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 12:14
Genauso
hab ich diese kleine Episode auch verstanden. Den eigenen Schmerz mit einer dezenten ironischen Brechung zu servieren, das ist die hohe Schule, alles andere ist Heulsusen-Content pur.
Hab gestern übrigens ne Mail via Blogscout-Button gekriegt von jemandem, der mich kennt und auf mein Dunkelkämmerlein gestoßen ist. Da bekam ich sinngemäß zu hören: Ich bin tief erschüttert, dass Du Deine Zeit und Dein schreiberisches Talent dafür verschwendest, eine derartige Banalitätensammlung auf die Welt loszulassen.... Weiß noch nicht so recht, ob und wie ich darauf reagieren soll. Ob ich wirklich erklären soll, warum ich diese Banalitätensammlung als Lockerungsübung brauche. Aber auf alle Fälle schmerzt es, nicht verstanden worden zu sein...
Hab gestern übrigens ne Mail via Blogscout-Button gekriegt von jemandem, der mich kennt und auf mein Dunkelkämmerlein gestoßen ist. Da bekam ich sinngemäß zu hören: Ich bin tief erschüttert, dass Du Deine Zeit und Dein schreiberisches Talent dafür verschwendest, eine derartige Banalitätensammlung auf die Welt loszulassen.... Weiß noch nicht so recht, ob und wie ich darauf reagieren soll. Ob ich wirklich erklären soll, warum ich diese Banalitätensammlung als Lockerungsübung brauche. Aber auf alle Fälle schmerzt es, nicht verstanden worden zu sein...
modeste -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 12:58
Um ehrlich zu sein, habe ich den Beitrag überhaupt nicht verstanden, indes war dies wohl auch kaum die Intention des Hausherrn. Was den Heulsusen-Content angeht, Herr Mark, möchte ich aber dann doch eine leicht abweichende Meinung äußern: Wenn nicht hier, wo denn dann? Rücksichtnahme und Konvention gebieten geradezu, tagein, tagaus fabelhaft gelaunt strahlend durch die Welt zu laufen. Auch Freunde sollte man nicht endlos mit irgendwelchen Leidensgeschichten strapazieren. Das Leiden per Blog hat für die Umwelt immerhin den Vorteil, bar jeder Rücksichtnahme wegklicken zu können. Eine wohltuende Ausnahme vom Spaßzwang.
arboretum -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 13:06
Und ich habe nur so viel verstanden, um eine vage Vorstellung zu bekommen, worum es geht.
@ Herr Mark: Für welche Großtaten setzt denn der Absender dieser Mail die eigenen Talente ein?
Frau Modeste hat recht, und Sie sollten sich die Mail nicht so sehr zu Herzen nehmen. Schließlich können Sie in Ihrem Blog so viele Yoga-Übungen machen wie Sie wollen.
@ Herr Mark: Für welche Großtaten setzt denn der Absender dieser Mail die eigenen Talente ein?
Frau Modeste hat recht, und Sie sollten sich die Mail nicht so sehr zu Herzen nehmen. Schließlich können Sie in Ihrem Blog so viele Yoga-Übungen machen wie Sie wollen.
kid37 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 13:54
Yoga-Übungen sind überhaupt hilfreich und entspannen ungemein. Ich mache immer Astralreisen und Selbsthypnose.
Rumheulen finde ich sehr ok, gerade im eigenen Blog. Das ist sozialökologisch (darf man sowas sagen, ist das p.c.?) sogar wünschenswert. Man stelle sich vor ich würde meine Freunde ("Sie haben Freunde, Herr Kid?") am Telefon damit belästigen.
Im Gegenteil: diese Leute-allwissend, Waschküchen- und Schlüpferplapperer, diese Fassadenmaler und Inszenierer, jene, die niemals Schmerz und Schwäche zeigen, die hatte ich im Sinn.
Kann sich hier also niemand angesprochen fühlen.
Rumheulen finde ich sehr ok, gerade im eigenen Blog. Das ist sozialökologisch (darf man sowas sagen, ist das p.c.?) sogar wünschenswert. Man stelle sich vor ich würde meine Freunde ("Sie haben Freunde, Herr Kid?") am Telefon damit belästigen.
Im Gegenteil: diese Leute-allwissend, Waschküchen- und Schlüpferplapperer, diese Fassadenmaler und Inszenierer, jene, die niemals Schmerz und Schwäche zeigen, die hatte ich im Sinn.
Kann sich hier also niemand angesprochen fühlen.
mark793 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 14:05
Vielleicht habe ich den Beitrag von Herrn Kid ja auch völlig fehlinterpretiert - und es ging der Dame nicht um eine Gastro-Kritik am hermetischen Café. Dann wäre natürlich auch die Überleitung zu meinem Kritiker-Elend ziemlich wackelig, aber da gibts jetzt kein Zurück mehr.
Frau Modeste hat natürlich völlig recht, dass Heulsusencontent-Produktion eine sehr wichtige psychohygienische Komponente des Bloggens beisteuert.
@Frau Arboretum: Der Absender schraubt fachlich sehr fundierte und wohlrecherchierte Beiträge für Fachzeitschriften zusammen. Solides Handwerk, nicht unbedingt ein Feuerwerk an Esprit und perlender Leichtigkeit, aber stets gewissenhaft und ein wenig hochgelahrt.
Es trifft mich auch nicht wirklich hart, dass er meine Blog-Ergüsse banal findet. Da stimme ich ohne zu Zögern zu. Es war nie meine Ambition, daraus eine Relevanz- und Impact-Veranstaltung zu machen. Sondern schlicht darum, eine Spielwiese ohne großen Bedeutungsdruck zu pflegen, Lockerheit zu tanken, Persönlichkeitsfacetten jenseits des der-Herr-Mega-Checker-Fachautor-gibt-sich-die-Ehre schriftlich auszuleben und auch das soziale Miteinander in der Blogosphäre zu genießen. Je mehr ich drüber nachdenke (und Ihre Argumente wäge, werte Mitstreiterinnen) desto mehr komme ich auch zu dem Schluss: Wenn er das nicht verstehen und nachvollziehen kann, ist das eigentlich mehr sein Problem als meins...
Frau Modeste hat natürlich völlig recht, dass Heulsusencontent-Produktion eine sehr wichtige psychohygienische Komponente des Bloggens beisteuert.
@Frau Arboretum: Der Absender schraubt fachlich sehr fundierte und wohlrecherchierte Beiträge für Fachzeitschriften zusammen. Solides Handwerk, nicht unbedingt ein Feuerwerk an Esprit und perlender Leichtigkeit, aber stets gewissenhaft und ein wenig hochgelahrt.
Es trifft mich auch nicht wirklich hart, dass er meine Blog-Ergüsse banal findet. Da stimme ich ohne zu Zögern zu. Es war nie meine Ambition, daraus eine Relevanz- und Impact-Veranstaltung zu machen. Sondern schlicht darum, eine Spielwiese ohne großen Bedeutungsdruck zu pflegen, Lockerheit zu tanken, Persönlichkeitsfacetten jenseits des der-Herr-Mega-Checker-Fachautor-gibt-sich-die-Ehre schriftlich auszuleben und auch das soziale Miteinander in der Blogosphäre zu genießen. Je mehr ich drüber nachdenke (und Ihre Argumente wäge, werte Mitstreiterinnen) desto mehr komme ich auch zu dem Schluss: Wenn er das nicht verstehen und nachvollziehen kann, ist das eigentlich mehr sein Problem als meins...
arboretum -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 14:13
@ Herr Mark: Der Mann braucht ein eigenes Blog, ganz klarer Fall. ;-)
Um eine gastronomische Kritik am Café ging's da eher nicht, glaube ich.
Um eine gastronomische Kritik am Café ging's da eher nicht, glaube ich.
mark793 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 14:27
@Frau arboretum: Dann käme das real life ja noch viel kürzer. Dringender als ein Blog braucht er eine Frau, glaube ich.
Oje, dann möge mir der Verfasser die exegetische Fehlleistung verzeihen...
Oje, dann möge mir der Verfasser die exegetische Fehlleistung verzeihen...
kid37 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 18:48
Herr Mark, auf gastronomische Kritik kann ich doch ganz herablassend reagieren ;-)
Möchten Sie auch 'ne Ananas?
Möchten Sie auch 'ne Ananas?
mark793 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 19:23
Oh, danke!
Sehr freundlich. Ansonsten: Wegen garstiger Gastronomiekritiker Gastritis zu kriegen, das lohnt nicht. Wem Ihr hermetisches Café zu merkurisch ist, der soll sich ein saturnisches oder plutonisches Lokal suchen...
arboretum -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 19:37
Merkurisch? Bereiten Sie gerade einen Planetensalat à la Neptun zu, Herr Mark? Ich hielt Merkur bislang eher für eine Angelegenheit der Quecksilbrigen und Unberührten, nicht für eine der Stacheligen. ;-)
kid37 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 21:15
Herr Mark, seien Sie versichert: Das Café war zu keiner Zeit gemeint. Hier kocht und brodelt Pluto (so'n Ungelernter, schon klar) - und das schmeckt.
Wie oben gesagt: Im Gegenteil: diese Leute-allwissend, Waschküchen- und Schlüpferplapperer, diese Fassadenmaler und Inszenierer, jene, die niemals Schmerz und Schwäche zeigen, die hatte ich im Sinn. Mir begegnet viel selbstgefälliges Hohoho und Höhöhö, Wichtigtuerei und Dinge, die besser zusammen mit zehn Bier in einer Kneipe aufgehoben wären.
Wollte ich nur mal so gesagt haben.
Wie oben gesagt: Im Gegenteil: diese Leute-allwissend, Waschküchen- und Schlüpferplapperer, diese Fassadenmaler und Inszenierer, jene, die niemals Schmerz und Schwäche zeigen, die hatte ich im Sinn. Mir begegnet viel selbstgefälliges Hohoho und Höhöhö, Wichtigtuerei und Dinge, die besser zusammen mit zehn Bier in einer Kneipe aufgehoben wären.
Wollte ich nur mal so gesagt haben.
kid37 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 21:28
@ Frau Wise.Up: Ich konnte Ihren Beitrag erst jetzt lesen, und auch Sie waren nicht gemeint. Von solchen plaudernden Schlüpppern habe ich gehört. Es gibt sowas wohl (als Idee) für Stofftiere - um kleine Kinder überwachen zu können. Von daher glaube ich nicht an einen Fake, auch wenn diese Funkchips derzeit noch nicht leistungsstark genug sein dürften. Kommt aber sicher.
Man kann aber auch die emotionalen Schwingungen spüren. Vielleicht nicht immer, was weiß ich schon. Vor ein paar Jahren gelang mir das immerhin ganz gut. Genutzt hat es natürlich nichts.
Man kann aber auch die emotionalen Schwingungen spüren. Vielleicht nicht immer, was weiß ich schon. Vor ein paar Jahren gelang mir das immerhin ganz gut. Genutzt hat es natürlich nichts.
maz -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 22:52
Dieser Beitrag...
... mein lieber Kid, ist ziemlich fies. Jeder von uns hat eine Leiche im Keller. So fühlt sich jeder arme Blogdichter (!) auch irgendwie angesprochen...
Wahrscheinlich auch deshalb ganz gut.
Kurz, fies und gut.
Wahrscheinlich auch deshalb ganz gut.
Kurz, fies und gut.
kid37 -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 23:01
<diabolische Lache>Hehehe</diabolische Lache>.
Hier, nehmen Sie 'ne Ananas. Wer weiß, wozu es gut ist.
Hier, nehmen Sie 'ne Ananas. Wer weiß, wozu es gut ist.
arboretum -
Donnerstag, 2. Juni 2005, 23:19
Wie wohl auch ich so manches Skelett im Gewölbe weiß, fühlte ich mich diesmal nicht angesprochen. Bekomme ich trotzdem ein Stück Ananas?
Die Intuition verrät es einem immer - aber nicht immer ist man so klug, auf seine innere Stimme auch zu vertrauen.
Die Intuition verrät es einem immer - aber nicht immer ist man so klug, auf seine innere Stimme auch zu vertrauen.
kid37 -
Freitag, 3. Juni 2005, 00:14
Soviel Intuition braucht es nicht, wenn man abends nach Hause kommt und gerade noch sieht, wie ganz hektisch irgendwelche Chat- und Forenseiten geschlossen werden. Natürlich alles ganz harmlos... womöglich alles im Dienste der Südfruchtforschung. Spargelzeit war da ja gerade nicht.
Aber ich gerate ins Plaudern. Wollen Sie nicht noch 'ne Ananas? Geht auf Kosten des Hauses. Bedienen Sie sich, ich habe heute wieder dem Entlassungsgespenst die Hand geschüttelt, wer weiß, wie lange das noch geht.
Aber ich gerate ins Plaudern. Wollen Sie nicht noch 'ne Ananas? Geht auf Kosten des Hauses. Bedienen Sie sich, ich habe heute wieder dem Entlassungsgespenst die Hand geschüttelt, wer weiß, wie lange das noch geht.
arboretum -
Freitag, 3. Juni 2005, 00:27
Danke, sehr gern. Schließlich wird es morgen früh wieder ganz absurd. Und wer weiß, womöglich lassen die mich bald auch wegen der Schneekugelmanufaktur ziemlich hungern.
mark793 -
Freitag, 3. Juni 2005, 00:35
Leider kein Einzelfall
wie Ganoven-Ede früher im Zett-dee-eff zu sagen pflegte. Deswegen greif ich auch mal in die Obstschale. Vitamine können wir alle brauchen, denen keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall winkt...
lottaleben -
Samstag, 4. Juni 2005, 14:36
Demut heißt auch, der Selbstgefälligkeit eine Bremse zu setzen. Zum Beispiel, die eigene Schwäche, den eigenen Schmerz zu offenbaren. Das wird mancherorts dringend vermißt. Ehrlich.
Seinen Schmerz nicht mit jedem zu teilen, bedeutet nicht, ihn im kleinen Kreis nicht doch zu offenbaren. Auch wenn ich wohl eher nicht gemeint bin, fühle ich mich angesprochen, weil ich keinen Sinn darin sehe, meinen Schmerz mit jedem zu teilen. Das tue ich nur mit Ausgewählten, die mein Vertrauen haben. Mag es selbstgefällig sein --- ich diene nicht der Allgemeinheit, die soll sich an ihrem eigenen Schmerz ergötzen.
Seinen Schmerz nicht mit jedem zu teilen, bedeutet nicht, ihn im kleinen Kreis nicht doch zu offenbaren. Auch wenn ich wohl eher nicht gemeint bin, fühle ich mich angesprochen, weil ich keinen Sinn darin sehe, meinen Schmerz mit jedem zu teilen. Das tue ich nur mit Ausgewählten, die mein Vertrauen haben. Mag es selbstgefällig sein --- ich diene nicht der Allgemeinheit, die soll sich an ihrem eigenen Schmerz ergötzen.
kid37 -
Samstag, 4. Juni 2005, 21:26
@ Frau Lotta: Da haben Sie mich mißverstanden. Es geht mir um das auch. Man merkt, wer hohles Gepose betreibt, sich allwissend, herablassend und frisch aus dem Schlüpfer zu intimsten Dingen äußert - und wer zeigt, daß echte Menschen mehr Facetten aufweisen. Für mich gehören da "Schwäche" und "Schmerz", Nacht und Schatten dazu. Wenigstens ein bißchen davon möchte ich hören, lesen oder erspüren können. Nicht, um mich daran zu ergötzen, sondern um eine runde Person, einen echten Menschen wahrnehmen zu können.
Aber nur das eine oder das andere, das bekommt leicht etwas Degoutantes. Zumindestens aber etwas ödes.
Aber nur das eine oder das andere, das bekommt leicht etwas Degoutantes. Zumindestens aber etwas ödes.