Die beste Entscheidung zuletzt war, den Vertrag mit meinem Telefonanbieter zu kündigen. Ich sah mich ja bereits im Ringelhemd auf einem Acker stehen, um munter tschilpenden Vögeln Zeichen zu geben. Ein trostloser Job am Feldrand der Gesellschaft. Vielleicht bei den Buddenbohms, deren Garten ich am Wochenende besichtigte. Seit der Kündigung aber läuft mein Internet astrein. Toi-toi-toi. Das mache ich jetzt jeden Monat so. Kündigen, aber innerhalb der Frist nicht bestätigen, zack, Internet läuft. Daher ja auch der Ausdruck: den Laufpaß geben.
Der guten Ratschläge sind natürlich in solchen Situationen nicht wenige. Der Mensch will nicht, daß sein Mitmensch in kommunikativer Not ist, manch einer beteuert Verständnis und behauptet, "auch viel im Internet" zu machen, "Online-Banking" z. B. und ich sage, ja, schlimm, wenn man keines hat. Ich solle die Farbe meines Anbieters wechseln, überhaupt, nicht beim Testsieger zu sein, und dann nicht einmal Smartphone, wie alt ich eigentlich noch werden wolle mit dieser nach außen getragenen Altmode.
Wir sind noch einmal davongekommen, möchte man Thornton Wilder nach dieser schweren Prüfung ins Internet hineinzitieren. Davongekommen aber nicht vor der Steuererklärung, die ich dieses Jahr nicht wie sonst traditionell am Tag der Arbeit erledigte. Schwitzen muß ich nun darüber bei Wärme in meinem humiden Dachsalon. Vor dieser Art Datenverarbeitung schützt mich aber keiner. Darum muß ich mich also noch kümmern, und dann dieses und dann jenes. Ihr ahnt es nicht, und nur wenige wissen darum. Ein wenig gescheucht fühle ich mich.
Einige sind mittlerweile schwer krank. Weil wir nicht jünger werden. Ich erinnere mich, wie eine Freundin mal meinte, Menschen die nicht richtig funktionieren, gingen ihr schwer auf die Nerven. Nun, dachte ich wiederum dabei still für mich, bei solchen Funktionsstörungen weiß man immerhin sofort, was drohen würde. So kam es auch. Nicht aber lange ärgern, sofort wegscheuchen und den Laufpaß geben. Neue Verbindungen herstellen, Router resetten. Es läuft dann schon. Läuft es.
Aber ich lese ja auch Bücher real - sprich, ich schnüffel am Papier, bemerke die Schwere und die Druckerfarbe und stecke sehr gerne Zettel zwischen die Seiten.
Zur Datenverarbeitung (sprich Steuer) drück ich Ihnen die Daumen - Sie packen das!
Ich hab einen Tag vorm Tag der Arbeit abgegeben. Weil das das reg. Fristende für meine Steuergeschichte ist (immerhin, das zweite Jahr in Folge nicht wie üblich um Verlängerung angesucht). Ab dann war ich rekonvaleszent. (Fühlte sich aber erheblich besser an, ohne den Fristdruck. Andererseits - vllt hätts mich sonst gar nicht auf die Dackn gschmissen... Nachdem ich aber den Winter ganz ohne gesundheitliche Dramen überstanden habe, war/ist das auch ok. Das Körper darf auch mal nach Erholung fordern [zumindest wenn nix Dringendes ansteht].)
Und seitdem allergisch. Man schenkt sich nix.
Die Woche auch schon einen Organzusammenstoß gehabt.
Gesundheit!
Meine Bank schickt mir passiv-aggressive Einladungen zu Einsteigerkursen ins Onlinebanking. Pah! Die sollen erst mal lernen, mich als KUNDIN anzusprechen.
(Weil ich stets sehr konsequent im Leben bin, erhalten Sie diesen Kommentar von meinem Smartphone.)
Ihr blog übrigens auch, denn das SteuerletzterDrücker-Thema ist Ihnen jawohl bekannt. Naja, muss jeder selbst wissen, sag ich immer.
Denke mal, war lieb gemeint von der *Freundin*.
Meine Steuererklärung mache ich ganz gemütlich. Ich bekomme eh nichts wieder, weil ich ja kaum ein Arbeitszimmer gelten machen kann. Was sollte das auch sein? Ein Schießstand? Ein Boxring? Ein Hochofen? Ein Pferdeparkour? Ich bin ja in vielen Sätteln daheim. Erhöhte Verpflegungspauschale für Leuchtturmwärter, steuerbegünstige Nachtzuschläge, das war's. Trage ich alles ein, am Ende bleibt die schwarze Null.
Ich habe die Gelegenheit genutzt, mehrere Meter Strippen, Netzteile und zusätzliche Telefone, Splitter, Modems und Gedöns zu entsorgen. Insofern bin ich meiner telefonischen Mitwirkungspflicht gerne nachgekommen. Internet ist hier oben unterm Dach schon wichtig. Damit könnte ich sogar Lebensmittel bestellen! Oder Freunde.
Wünsch Ihnen, dass jetzt nicht plötzlich der Internetanbieter IHNEN kündigt, weil Sie ihn Ihrerseits mit der halb♥igen unbestätigen Kündigung in der Schwebe lassen | halten | drohen.
Wünschen Ihnen & Ihrer *Freundin*, dass Sie sich stets 8sam Gutes wünschen und nie schäbig mit- oder übereinander reden.
Ihre Mahnung, es nicht zu überreizen im filigranen Bündnis mit Kommunikationsanbietern, ist aber nicht falsch. Vielleicht sollte ich da wirklich vorsichtig und nachgerade achtsam zu Werke gehen. Wer will schon hingehalten werden? Eben. Ich schicke denen mal Blumen. Die sind nie falsch.
Bis etwa 2010 war ich seit Krabbelkindalter bei der hiesigen Sparkasse, aber schon eine Weile mit Onlinekonto, das so ca. die Hälfte von einem Standardkonto kostet, immer noch ne ganze Ecke.
Beratung (jetzt muss ich lachen), wenn ich es denn mal versucht habe, mich beraten zu lassen; wie soll eine piefige Tante oder ein Jungonkel was beraten, die in ihrem ganzen Leben noch keinen Heller aus eigener Überlegung heraus irgendwohin angelegt haben? Da berätst du im Zweifelsfall die. "O, ah, wie interessant", hörst du da die ganze Zeit.
Wenn es über Bundesdingsdabriefe hinausging, musste man zur Deutschen Bank, damit in der Sparkassenfiliale niemand vor Aufregung einen Herzinfarkt kriegt, wenn die Dinger wenigstens gratis bei der Bundesschuldenverwaltung (wie es damals hieß) verwahrt werden sollten.
Die Deutsche Bank hatte damals noch ein Privatkundengeschäft, aber Gott sei es geklagt, auch ein pomadiger Verein mit festen Büroschlafzeiten während der Öffnungszeit. Manches ging nur bei der Commerzbank, manches bei der Hypo, und die coolsten waren die bei der Schmidtbank, die es zwar nicht überlebt hat, von der aber der Broker Consors übriggeblieben ist als Ableger von irgendjemandem.
Seit ich 2010 von der Sparkasse weg bin, hab ich für Girokontozwecke eine - huch - Direktbank. Und, nebenbei gesagt, seitdem keinen einzigen Cent Gebühren bezahlt und Zinsen gekriegt auf die paar Knöppe, die rumliegen, wenn es auf der Kreditkarte liegt, also freies Geld etwa so verzinst wie das, was woanders Sparbrief heißt. Auf die Jahre gesehen nach meiner Rechnung fast eine vierstellige Summe Unterschied, die ich mir an Monatsgebühren und Pipapo geklemmt habe. Es nützt ja nüscht, wenn es um ein trockenes Thema wie das geht, ist der Schönheitspreis für fruchtlose Sparkassentreue nicht die Erfüllung, leises beharrliches Klingeling ist das Geräusch zum Thema.