Freitag, 4. Mai 2018


Schau, die Tiere



Manchmal, wenn ich mit meinem alten Fotoapparat in den Zoo gehe, um den Film, der dort seit 50 Jahren einliegt, vollzuknipsen, lasse ich mich von den Tieren inspirieren, um gedankenschwer über philosophische Alltagsphänomene zu meditieren. Wie über Aufplusterung, den anscheinend unglaublich reifen Gedanken, auf Straßen tanzend lauter bunte Sterne zu gebären oder Dinge wie Herdenbildung, Banalapplaus und Spontangegacker.

Wie sehr doch der Mensch zu loben ist, den hier abgebildeten, mit rosafarbenem Kostüm verkleideten Fasanen überlegen zu sein. Also menschlich. Und natürlich sitze ich in erster Linie auf der Bank, weil ich müde bin und nicht etwa mißmutig. Einfach mal ausruhen, weghören, mal wieder mehr richtige Bücher lesen und weniger halbe Gedanken. So wie ich neulich einen japanischen Film gesehen habe, in dem viele Menschen unter auffälligen Umständen (selbst für japanische Verhältnisse) ums Leben kamen, es eigentlich aber um Mesmerismus ging. Darüber könnte man mal einen elektronisch fernsteuernden Vortrag halten. Mesmerismus.

So eine Art Massenbühnenhypnose, während ich dazu muntere Klänge auf meinem Theremin spiele und am Ende alle tanzen, während sie nackt unter ihrem rosafarbenem Federkostüm sind und in Fett gebackene Zuckergußsterne in den Händen halten.

Ich reiche das mal als Vorschlag ein.