Merz/Bow, #48



Ich lese gerade im aktuellen Kultur & Gespenster. Die Ausgabe 14 erschien schon 2013 und dreht sich um Radio, dessen Theorie und dessen Verbindungen zu Spukereignissen ("Stimmen hören!") und Schizophrenie (der Fall "Schreber") - hochinteressant also, ein wenig obskur, gerade richtig für den anbrechenden Herbst und den langen Abenden vor dem wärmenden Röhrengerät. In der Ausgabe auch ein etwas beleidigt klingender Beitrag über das Gängeviertel und Subkultur per Akklamation, aber auch ein sehr launiger älterer Text von Frieder Butzmann über Punk und New Wave in Hamburg. Mehr hier: Kultur & Gespenster.

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Sonst alles gut, wie es modern heißt. Wie Sheldon Cooper auf Weichmacherdrogen übe ich mich ein wenig in sozialer Interaktion, komme folglich zu aushäusigem Abendessen und Unterhaltungsprogramm. Da ich gern den Unterhalter spiele, ist das immer gut. Das Essen oft auch.

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Bei unterschiedlichen Reparaturarbeiten bin ich aber auch zu Schnitten und Dellen, Abschabungen und Hämatomen und weiteren kutanen und subkutanen Verletzungen gekommen. Scully hätte ihre Freude an mir gehabt. (Man sieht, wie unrealistisch diese Serie ist. Das macht doch heute keiner mehr!)

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Nicht im Röhrengerät, aber über das Internet sind die Töne von Sima Kim auf A Closer Listen zu hören. Ambient für kommende Herbstabende, "Freudvoll und leidvoll", wie die Titel versprechen. Funktioniert auch ohne Weichmacherdrogen.

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Eine schöne Entdeckung ist die Internet-Radiostation Hilversum The Lake Radio, auf die Liisa aufmerksam gemacht hat. Meist sogenannte komplexe Musik, zwischendrin Wortbeiträge von Burroughs oder Robert Frost, sehr selten mal dann überraschend mainstreamiges Geklimper.

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Laura Flook, die durch die TV-Reihe Oddities bekannt wurde, schreibt was aus meinem Herzen über Klatsch & Tratsch im sozialen Treppenhaus. Das wird einige brennend interessieren und sollte es auch.

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Der Herbst kündigt sich an und bald werden wir uns draußen in ockerbunten Laubhaufen treffen, um Kastanien zu sammeln. Ich benötige dazu eine schöne Jacke, könnte natürlich aber auch warten, bis meine alten Mäntel von selbst so verwelken.

MerzBow | 22:37h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
nnier - Mittwoch, 27. August 2014, 23:42
Das nenne ich mal eine Jacke. Ich muss mir eine Nähmaschine kaufen.

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kid37 - Donnerstag, 28. August 2014, 00:50
Grobe Stiche tun es auch. Wir sollten alle Flicken tauschen!

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hora sexta - Donnerstag, 28. August 2014, 11:25
Wenn Sie mir ein gutes altes Stück anvertrauen möchten, ich arbeite es Ihnen um. Ehrlich. Ich finde diese Dinger großartig.

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kid37 - Donnerstag, 28. August 2014, 15:02
Ich bin auch ganz begeistert. Allerdings bin ich ja kein verwunschener Prinz mit Goldschatulle. Da muß ich erst ganz viel stricken, um so einen kaufen zu können. Vielleicht sollten wir also wirklich alleman einen Nähkreis bilden. (Bei Second-Hand-Klamotten gibt es ja schon die Stilauszeichnung "Blogger".)

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maphisti - Donnerstag, 28. August 2014, 20:58
Als Herrin von Aberhunderten von Knöpfen, schön nach Größe, Form und Farbe sortiert, könnte ich durchaus auch meinen bescheidenen Beitrag dazu leisten. Zum Nähen allerdings eigne ich mich leider überhaupt nicht. Ich vermuddele immer die Nähnadel, wirklich!

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kid37 - Samstag, 30. August 2014, 00:21
Knöpfe könnten noch mal zur Ersatzwährung werden, wenn dann bald die Tauschwirtschaft zurückkehrt. Gut aufbewahren!

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kid37 - Sonntag, 31. August 2014, 15:09
(Und heute wieder der schöne Nebeneffekt instabiler Schwingkreise, Frequenzwandern und sich in Folge überlagernde Sender. Zufallsmix aus übereinandermurmelnden Nachrichtenkanälen. "12 Uhr es ist genau die Nachrichten".)

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