Das Bluten der Lämmer



Mal ein bißchen weitergehen, ist vielleicht keine falsche Devise. Die Gedanken treiben lasen und sich selbst gleich auch. Ermahnungen hören, auf Erfahrungen achten und völlig neute Ideen entwickeln. Oder alte neu aufgreifen. Bei der grenzerweiternden Ausfahrt am Wochenende erinnerte ich mich an vergessene, aber gut beschriebene Medizintechniken, die möglicherweise völlig neue Lösungswege für verfahrene Fälle sein könnten. Aus der Reihe Was Großmutter noch wußte stammt nämlich die unter die Haut gehende Begegnung mit dem zarten Sanften. 1874 beschrieb Dr. Oscar Hasse die Lammbluttransfusion beim Menschen. In seinem Buch sind erfolgreiche und einige nicht so erfolgreiche Fälle erwähnt, in denen er zunächst mit Transfusionen von Blut experimentierte, das er "gesunden, kräftigen Mädchen" entnommen hatte. Das leuchtet ein, läßt sich doch schwer etwas vorstellen, das ein gesundes, kräftiges Mädchen nicht wieder heile bekommen kann. Dennoch waren die Ergebnisse in der Praxis nicht immer vollends überzeugend, Todesfälle setzten sogar gewisse Fragezeichen an seine Theorie.

Weitere Experimente führte Hasse schließlich mit besagtem Lammblut durch. Nach einer kurzen Phase mit teils nur mäßig erheiternden Nebenwirkungen (Ohnmacht, Durchfall, Schüttelfrost), zeigten sich die Patienten selbst erst lammfromm und darauf nach und nach Besserung. Warum man heute nichts mehr davon hört? Nun, möglicherweise hat hier die böse Pharmamafia ihre medikamentenverklebten Finger im Spiel (wie so oft!) und unterdrückt Informationen über urgesunde Heilmethoden. Gerade überlege ich: Bei Bloggern hülfe doch sicher am ehesten eine Infusion mit Katzenblut.

Ex Libris | 18:46h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
maphisti - Dienstag, 4. Juni 2013, 01:58
Ich hab's mehr mit kleinen feinen Dosierungen von Olivenöl, Kardamom, Curcuma und Kümmel. Täglich. Schmeckt, macht aber leider extrem lammfromm, weil ohne Katzenblut.

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kid37 - Dienstag, 4. Juni 2013, 16:41
Lammfromm bin ich ja im Grunde auch und nur selten ein Wässerchentrüber. Schon aus Schüchternheit. Ingwer und Hanföl möchte ich noch ergänzen, letzteres ist leider sehr teuer. Und auch nicht für alles. Wenn man mal in der Küche bleibt.

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kristof - Dienstag, 4. Juni 2013, 11:34
Täglich eine frisch gepresste Katze vor dem Mittagessen, das hat schon meinem Opa geholfen. Glaube ich.

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kid37 - Dienstag, 4. Juni 2013, 16:38
Cat-press, yes, yes, yes! "Jetzt auch im praktischen Mitnahmebeutel!"

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ana - Dienstag, 4. Juni 2013, 14:25
Auf so manche historische Medizintechnik wird wenngleich mit anderen Indikationen inzwischen zurückgegriffen. So auch auf den früher vielfach praktizierten Aderlass. https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Aderla%C3%9Fm%C3%A4nnlein.jpg

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kid37 - Dienstag, 4. Juni 2013, 16:39
Ah, so sehe ich auch aus. Und Blutegel! Und Maden gegen Wundbrand. Die Natur hält eine Menge praktischer Helferlein parat.

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carodame - Dienstag, 4. Juni 2013, 20:53
... und nackt in Brennnesseln wälzen gegen Rheuma, Weißkrautwickel, Mehl in Brandwunden...
Das epikritische Transfusionsbüchlein ist ein wahrer Schatz.

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kid37 - Mittwoch, 5. Juni 2013, 18:55
Man muß einfach mal out of the box denken, wie es heute bei den modernen Menschen in ihren computergewärmten Schwitzhütten heißt.

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