In der Kidklinik einen Vortrag gehalten. Das haben Sie gut erklärt, meint die Ärztin anschließend, setzt aber nach: Wenn auch etwas laienhaft. Verständlich!, meine ich ganz doppeldeutig. Aber auch ein wenig gekränkt. Ich wollte halt nicht so schlau tun, wenn ich von Titern und Banden und der Frau namens ELISA berichte. Spreche den Studenten aber guten Mut zu und Durchhaltekraft. Medizinstudentinnen, so stelle ich beim Durchzählen erneut fest, sind oft vom Typ "höhere Tochter" (Vater Arzt. Mutter womöglich auch). Ein anderes Bild zeichnen Fächer wie, nehmen wir mal Sozialwi die Geisteswisenschaften. Maschinenbau bleibt bekanntlich hemdkariert, da läßt sich schwer was ablesen. Nun ja, wir gehen bekanntlich alle unseren Weg. Meine eigenen alten Scheine indes können nur noch medizinhistorisch anerkannt werden. Das macht mir wenig Hoffnung, mein Fernstudium Gehirnchirurgie fortzusetzen. (Alter Witz: Courtney Love trifft auf einer Rock'n'Roll-Party auf Axl Roses Modelfreundin (Name bekannt). "Are you a model, too?" (breiter US-Akzent). "No", so Courtney. "I'm a brain surgeon.") Ich hätte sonst wirklich mal Dinge mit euren Hirnen anstellen können.
So bleibt mir nur mein eigenes. Heute habe ich mich als "Fall der Woche" beworben, das ist wie bei Akte-X und den "Monster of the Week"-Fällen (darüber aber später mehr). Allerdings gleich im Untersuchungszimmer der netten Ärztin geschwächelt. Ich brauche jetzt grad mal Traubenzucker, sage ich. Moment, geht gleich weiter, beachten Sie mich einfach nicht. Da sind Sie jetzt der bessere Arzt, schmeichelt sie mir. Ich denke, wir werden gut zusammenarbeiten. Hui, sagt sie, als sie mich, nun wieder ausbalanciert, diagnostisch betrachtet. Hier sieht man wenigstens was. Sie greift zum Mobiltelefon in ihrer Kitteltasche, ruft begeistert den Kollegen an. Ob er mal gucken kommen wolle, es gebe was zu sehen. Leider watet der Kollege gerade in Blut und entbindet siamesische Drillinge. Es muß, so denke ich, etwas recht Wichtiges sein, jedenfalls hat er keine Zeit. Das kostet mich wieder Casting-Punkte, denke ich. Aber nun gut.
Stimmung gut, es wird gelacht. Wendungen wie "was es nicht alles gibt" oder "die Natur bietet immer wieder Rätsel" und "da warten wir mal ab" machen die Runde, dann wird mir auf dem Lageplan erklärt, wie ich auf dem Gelände das nächste Gebäude finde. Stellen Sie sich doch dort mal vor, mal sehen, was die so sagen. Ich bin, so könnte man sagen, langsam gut verlinkt. Ich stehe jetzt bei einigen Ärzten auf der Blogroll.
Frau Maphisti, Thalamus vielleicht?
Ich wünsche Ihnen Glück und dass der Pschyrembel auch mal schlicht ein grünes Buch sein darf.
http://no-crab.tumblr.com/image/51714590116
Dafür besitze ich ein paar alte Stempel für den Biologieunterricht mit Anatomiemotiven. Damit ließen sich hübsche Bordüren gestalten. Oder ganze Wände, wenn man Zeit hat.
In Lissabon also. Ich merke schon, ich habe zu wenig gesehen. Die sind auf Krisen vorbereitet. Löblich.
Stempel sind vorzüglich. Wenn man jeden Tag 3 Abdrücke schafft, bekommt man eine gute Fläche übers Jahr bedeckt.
Und ich würde bei den Buchstaben zugreifen. Da ließe sich ein HUCH(falls ein zweites H vorhanden ist) an der Stirnseite etablieren.
Ich könnte verschiedene Wundhaken anstelle von Besteck auf den Tisch legen oder? Nun muss ich aber erst eimal Tinkturen und Umschläge für die Neandertaler vorbereiten.
"Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer."
Saint-Exupéry
Kristof, ich dachte, das hätten wir schon lang.