Auf einem meiner T-Shirts steht "Ich leg die Servietten gerade hin". Also, sofern ich welche habe und nicht wieder wie so häufig auf Küchenkrepp ausweichen muß. Auch das muß man nicht achtlos auf den Tisch feuern, sondern kann dem, wie anderen Dingen auch, ein wenig Freude und Aufmerksamkeit schenken. Denn die Dinge schenken auch zurück. Ihr So-sein, ihre Dauerhaftigkeit (vorausgesetzt, es handelt sich um richtige Dinge und nicht um irgendeine Art von Plastiktinnef), Wärme und, ja, auch Humor. Humor ist sowieso das wichtigste. Oder Augenklimpern. Wenn die Dinge mal nicht so wollen.
Andere hält man einfach vorrätig. Servietten selbstverständlich. Für die Radfahrer beispielsweise halte ich diesen Rotwein vor, gekeltert am Ende einer aufreibenden Bergetappe aus dem blutigen Schweiß tapferer Helden. Den muß man durch die Blume atmen, worin sich sonst nur Worte verirren.
Oder verzerrte Basstöne. Dumpfes Grummeln für einen plötzlich schräggestellten Stimmungshorizont. Halte ich auch vorrätig. Wer weiß, was kommt. Die Telefonnummer meines Abgeordneten. Und frisches Brot.
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/frankenschau/kuenstler-reiner-bergmann-100.html
Hatte ich schon einmal die Geschichte von Abdel-Kader Zaaf erzählt? Nicht? Der riss den anderen Fahrern bei der Tour de France 1950 aus. Mit einer Viertelstunde Vorsprung kippte er wegen großen Durstes eine Flasche Wein, legte sich kurz hin - und fuhr dann versehentlich wieder in die Richtung zurück, aus der er kam.
Humor ist zum Glück sehr haltbar. So eine Art Dauerbackware.
also pack' ich in meinen Koffer 'n Haufen Teelichter.
Weil wenn man als Rapstar schon ständig Herzen bricht,
dann doch wenigstens mit Stil und etwas Kerzenlicht."
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