I wake up everyday, the wrong side of the bed
I won't lay down on the floor like I'm the whore in your head
Call me a failure, pretender, sex offender, infector
Say I killed all my friends, and I deserve to be dead
Kiss, baby, kiss - Bang, baby bang - Suck, baby, suck...
This isn't music, and we're not a band
We're five middle fingers on a motherfucking hand.
(Marilyn Manson, "Vodevil")
Manchmal, wenn ich mir ganz gepflegt einen mit meinem alkoholfreien Pastis angehängt oder stundenlang vergeblich über CSS-Definitionen gebrütet habe, werde ich zum wilden Mann. "Einen wilden Mann kann man nicht halten", sang Bernadette La Hengst einmal. Da hat sie recht. Ein wilder Mann, der muß mal raus. Am besten an die frische Luft, wie das früher hieß. Man kann aber nicht immer nur Revolution machen. Manchmal ist auch Pause.
Heute ist ja schon Revolution, wenn man im Stehen pinkelt. Deshalb ergötze ich mich gerne an diesen Bildern. Schaue ich mir stundenlang an. Kippe alkoholfreien Pastis oder kalten Kamillentee herunter und warte auf den großen Moment: "The only ones left standing/Are the ones not demanding".
Dann liest man völlig isoliert, herausgerissen und zuordnungsfrei vom Tod der Mutter und wundert sich. Oder denkt sich, na gut, "No concept of pain/No right to complain". In diesen merklich frostig gewordenen Nächten spüren wir alle mal den kalten Griff metallener Kliniktische. Man muß nicht alles verstehen.
Halt' mich einfach fest. Ich mach' nur kurz mal Pause.
[Der Mann] muß lernen zu zielen. Ohne Zielorientierung besudelt er, wenn er uriniert oder ejakuliert, wie ein Kleinkind den eigenen Körper [...].(Camille Paglia. "Sexualität und Gewalt oder: Natur und Kunst."
Freud glaubt, daß der männliche Primitive stolz darauf war, ein Feuer mit seinem Urinstrahl auslöschen zu können. Ein erstaunlicher Grund zum Stolz, aber jedenfalls eine Leistung, die nicht im Vermögen der Frau liegt, die sich bei der Aktion höchstens den Hintern versengen könnte. Der männliche Urinstrahl ist tatsächlich eine Art Großtat, ein Tranzendenzbogen. Eine Frau wässert einfach nur den Boden unter sich. Das männliche Urinieren ist eine Form der Stellungnahme. [...]
In: Die Masken der Sexualität. München, 1992.)
In Kneipen werden übrigens gerne kleine Bildchen oder Spielzeuge in die Urinale geklebt, um die Männer zum besseren Zielen zu ermutigen (funktionierende Prostata vorausgesetzt). Das Schönste, was ich in dieser Hinsicht bislang sah, war ein kleines Fußballtor mit einem an einer Schnur davor aufgehängtem Plastikball.
Tiere pinkeln übrigens nicht im Stehen. (D.h. bei Affen bin ich mir jetzt nicht so sicher. Aber gesehen habe ich das noch nicht.)
ich werde in die stadt auf dem felsen übersiedeln, wenn ich herausgefunden hab wo sie ist. dann können sie mich dort besuchen kommen.