Aber leider keine Zeit dafür.
(Fehlfarben, "Neues Leben")
Das neue Album ist recht knapp gehalten, das hatte Peter Hein neulich schon angedr... angekündigt. Auch textlich war das alles schon mal... elaborierter. Oder mehr auf den Punkt. Vielleicht fehlt in der neuen Position als Ex-Angestellter der betriebsbedingte Lesezirkel aus Tageszeitungen, aus dem man eine Wortwelt zusammenklaubt, vielleicht muß man auch nicht mehr alles so rundumerklären. Die Gitarre fehlt, doch genau, die vermisse ich. Wirklich. Aber der Schwung, der Schwung ist da. Bitte Frühling jetzt, ein wenig Glück, meinetwegen aus der Maschine, soll ja auch gut schmecken, aus den Vollautomaten der Nation/Tag und Nacht durch stete Produktion...
Ich brauch' keinen Schnee. Ich brauch' mehr Hüftschwung entlang der Tapetenlinie. Müde Glieder, meine Güte, lang genug gewartet.
>>> Geräusch des Tages: Fehlfarben, Wir warten
(Diese Maschine da, - kann man dort mehr als einmal abheben? Falls ja, denken Sie doch auch an die, die ebenfalls warten. Und
[EDIT: Die Enttäuschung war da - fast so wie im Oktober in der Columbiahalle bei S.Y.
Das ewig Gültige gilt, aber ich frage mich, wer sich da von wem weg
[S.Y. machen seit Jahr und Tag dieselbe, ehrliche Arbeit. Vielleicht werden die mit Berlin nicht recht warm, das leuchtete mir als Erklärung ein. Sonst kann das keine Enttäuschung gewesen sein, das muß - mit Verlaub - an etwas anderem gelegen haben. Gut. Ist das geklärt. Entwicklung: Ja. Und die Fehlfarben haben schon immer vor den Kopf gestoßen, getreu dem Motto Schneid' dir die Haare/Bevor du verpennst - schwups, schon hatten sie einen anderen Anzug an!
Und vor den Kopf gestossen fühlte ich mich nicht. Viel schlimmer: Gelangweilt. Aber es wird schon.
Und: Jaaa, man kann das Kitsch nennen. Muss man aber nicht. Und für mich ist da mehr drin als nur zu warten.
(Eigentlich wollte ich schreiben: Hm. Interessant. Muß ich mir noch mal in Ruhe anhören.)
Man wird halt auch älter, man kann die Punkrock-Platten eben auch nicht mehr den ganzen Tag laufen lassen. Und mit diesen Jahren zu seinem
(Danke, dass Sie sich das eigentlich verkniffen haben. James Blunt, Trainer?
Mädchenmusik, sogar (...) Jazz?
Ich gehe jetzt im Sonnenschein nach meinen Tagwerk nach Hause, deswegen
(Im Übrigen: Nichts ist intensiv genug, es sei denn Jazz sagte der Herr Vian und der verstand jede Menge davon. Die Anzahl meiner Jazz-Scheiben übersteigt auch etliche andere Richtungen und wird selbstverständlich nicht nur zum Kochen gehört. (Demnächst gleichen wir mal Ihre Mädchenmusik gegen den Herrn Gray ab. Ich bin sehr gespannt sag ich nur.))
Und ja: 2010 wird alles funkelnder und flauschiger!
(Der Herr Vian war ja auch einer der raren Multitalente. Im Sinne des Austausches, der Spannung und der Völkerverständigung - lassen Sie doch mal ein wenig gucken - vielleicht funkelt ja der ein und andere Tipp hier. So Sie mögen.)
[Nachtrag: Cash, Grebe, Gould, S.Y., Wichita Lineman, Frau Busch, Joy Division, Swing undundund - habe selbst ein wenig geguckt und die Trefferdichte ist
Ich war heut schon duschen.]
Ich glaube, wir müssen jetzt nur noch die Frage Beatles oder Stones? klären, dann können wir zu Vian-Zitaten übergehen.
(Frühling? Soll es nicht am Wochenende schneien?)
Nur noch Paint it black vs. Eleanor Rigby klären? Aha ;)
Nein, da gab es keine Frage. Vorsicht Nähkästchen: Als ewiger Rebell und Querulant, der mit 15 von zu Haus weg war und sich durchschlagen musste, wären die Jungs mit den adretten Frisuren viel zu undrauf gewesen. Selbst wenn das Thema vor meiner Zeit war.
[Daliah Lavi hörende, studierte Bibliothekars-Mutter, die nebenbei auch noch Cash, Cohen, Baez, Dylan, Wader undundund, also partiell kitschig, aber im Osten unkonform intellektuelles Zeuchs implementiert hat - um nur die Musik zu nennen - wieder so ein Ding. Ich werde immer dankbarer mit den Jahren. Mit 4 Shakespeare lesen zu können ist auch nicht jedem gegeben; dafür muss man Eltern haben, die dem Kind die Märchenbücher zu hoch stellen.]
(Nachtrag - auf den Vian bin ich gar nicht eingegangen, das ist ja auch ein Fass ohne Boden. Und von Wetter-Prognosen will ich nichts mehr hören. Ich bin ein extrem geduldiger Mensch, wenn es muss, aber jetzt ist langsam gut ....)
Ich schenke Ihnen ein anderes, einfach so, weil was wahr ist - bleibt und ich mich an anderer Stelle gedrückt habe: Die Wahrheit jedoch ist, daß die übervolle Seele sich bisweilen in eine völlig leere Sprache ergießt,
denn niemand von uns kann jemals das wirkliche Ausmaß seiner Wünsche, seiner Gedanken oder seiner Leiden ausdrücken; und die menschliche Sprache gleicht einem zersprungenen Kessel, auf den wir krude Rhythmen wie für Tanzbären trommeln, während wir uns danach sehnen, eine Musik zu machen, bei der die Sterne schmelzen.
Und ein Link nachgereicht, Abteilung zeigst du mir deins - zeig ich dir meins: -
[Klein und schmal und schüchtern, fast verschämt war sie danach an der Theke. Und ich hatte Mühe als english-improvter die richtigen Worte dafür zu finden, dass ich einfach nur knapp (5cm) über dem Fussboden schwebte. Durch sie. Und wie selten das ist.]
Es gab mal eine Zeit, da hielt ich den Begriff "coole Läden in Berlin" für eine Erfindung der Tourismus-Industrie, aber ich habe mittlerweile Anlaß, an deren Existenz zu glauben. Auch Kinos und Restaurants soll es geben. Diese Frau da trinkt bestimmt viel Nico, wobei das natürlich auch wieder bloß so eine dahingeworfene Kategorie ist, über die man dann endlos... Die paßte auch gut hier in die Hasenschaukel, da hört man gerne nachts noch solche Lieder, ehe es dann morgens wieder an Bord geht. 5 cm über dem Boden wären übrigens für manche schon viel, ich finde es gut, daß Sie da großzügige Maßstäbe haben.
Die Getränkefrage ist meinerseits schnell geklärt:
Es gibt diese Perlenläden in Berlin, dochdoch. Wenig, ja. Cool ist ein Wort, das ich höchst selten und ungern benutze, aber
In der Hasenschaukel war ich noch nicht, der letzte
(Mit 5cm über normal null bin ich schon größer als 84% der Bundesdeutschen, da oben wird die Luft dünn. Aber großzügig ist sie, doch, ja.)
Ich bin im Wesen ja eine Mischung aus norddeutsch-stoffelig-lakonischen Schweiger, koddrig-saftig-liebevollen Rheinländer und irgendwas Undefierbarem, da kommt mir diskussionsfreies Wellenspiel entgegen.
Und:
Neben manchen anderem sondern Menschen auch Gesprochenes ab. Man muss das gar nicht so wichtig nehmen.
(Gestrandet also. Wo legten Sie denn ab?)
Wuppertal.
Wer es nicht kennt, hegt seine Vorurteile, das ist richtig. Wer es kennt, rollt mit den Augen und erinnert sich an die schönen Ecken. Und so ein Laden wäre in Berlin gleich wieder eine Weltsensation. Steht da einfach so rum! Bunte Stühle! Nimm das, Weltbürger!
Und nun, das Bergische Heimatlied.
Nicht, dass ich Ihnen Ihre Illusionen rauben will und Ihren reflexartigen Missmut gegen meine große Hassliebe Berlin nicht verstehen könnte, aber das sieht ja nur aus, wie jede beliebige Ecke in Kreuzberg/Neukölln.
Und doch ja, ich kenne Wuppertal.
[Außerdem sagte ein mir leidlich bekannter, furchtbar netter Pottler - auf dem Dortmunder Turm stehend - mal den lendären Satz: "Anderswo ist auch hässlich, aber hier ist meins." Das lässt sich ja nahtlos usw ...]
Und ich sag ja, bei Ihnen sieht das genau so aus - und wäre gleich ein Spiegel-Online-Thema ("Bunte Stühle auf dem Trottoir - so verrückt ist die Berliner Caféhauskultur!"). Da lacht man doch als Wuppertaler drüber. Nein, nein, keine Sorge, ich hab die Docs mit Stahlkappen an, da müßten Sie schon Anlauf nehmen.
Außerdem sind Sie doch intelligent und welterfahren genug zu wissen, dass echte Berliner (ich lag ja knapp daneben) über so einen Spiegel-Artikel nur 1mm mit der Augenbraue zuckten und nur Neuprenzlauerberger sowas verlinkten. Und mit Gesocks geb ich mich prinzipiell nicht ab.