Pissing In A River

Should I pursue a path so twisted ?
Should I crawl defeated and gifted ?
Should I go the length of a river,
[The royal, the throne, the cry me a river]
What about it, what about it, what about it ?
Oh, I'm pissing in a river.
(Patti Smith, "Pissing In A River".)



Es kommen die dunkleren Tage. Morgens locken mich die Klänge von Monolith zu dekorativ gefärbten Frühstückseiern, draußen machen sich die Laubsaugerarmeen bereit zur fröhlichen Igelhatz und Zwangsbeschallung friedlicher Nachbarn.

Selbst die von uns allen heiß geliebte Frau Sonne macht mal Pause und verzieht sich hinter die Wolken der finsteren Wiener Wälder. Manchmal tief in der Nacht, wenn nur ich sie erwische, bastelt sie heimlich in ihrem Blog. Denn ich wandele ja regelmäßig selbst schlaflos wie selig Dr. Wilbur Larch nicht nur durch endlose Gewerbegebiete auf dem Weg nach Hause, sondern auch durch die labyrinthischen Gänge meiner Seele oder den Ariadnefäden irgendwelcher Linkverkettungen entlang durch das Internetz und berausche mich am Äthergeruch obskurer Bildungsinhalte mit 1-a-Katzencontent.

Da hilft oft nur die Kunst, und sei es nur ein freundlicher Cézanne oder ein klangerfüllter Ausflug zum Maschinenfest. Am Wochenende aber war Köln voll mit Fotofritzen und Fotografie, denn es war Photokina. Muß man natürlich alles kaufen, denn das entspannt ungemein. Man mag in der Abteilung Kunst auch andächtig jungen Männern mit agiler Prostata zuschauen, aber erwähnenswert bleibt auf jeden Fall die diesjährige Photo-Fair. Da konnte man auch Bilder von Joel-Peter Witkin kaufen, entsprechende platinfarbene oder schwarze Karte vorausgesetzt. Ich hätte so was ja schon gerne im Eßzimmer, denn Witkins Werke sind im Original einfach auf einem technisch und ästhetisch so hohen Niveau, daß es jedem Freund der Schwarzweißfotografie regelmäßig die Sprache verschlägt. (Link hier, aber bitte nicht beim Essen. Danke.)

Eindrucksvoll auch die Arbeiten aus St. Petersburg von Alla Esipovich. Porträts zwischen Armut, Verfall und nicht verblasster Würde. Akte und Selbstdarstellungen der Alten, der Randständigen und Ausgestoßenen- immer respektvoll, nie voyeuristisch. In Deutschland vertreten durch die Galerie Artobes. Darf man im Auge behalten.

Flanieren | 22:55h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
evasive - Dienstag, 5. Oktober 2004, 01:39
Ups,
jetzt habe ich vergessen, was ich schreiben wollte, es war etwas wegen der Schlaflosigkeit und Frau Sonne....hmmm....

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kid37 - Dienstag, 5. Oktober 2004, 01:43
Von der Müdigkeit übermannt?

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evasive - Dienstag, 5. Oktober 2004, 01:55
Nein,
in den eigenen Gedankengängen verhaspelt. Dass, was ich sagen wollte, steht mir nicht zu, ich vertraue jetzt einfach mal darauf, dass Sie wissen, worauf ich hinaus will.

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kid37 - Dienstag, 5. Oktober 2004, 02:00
Wie wir alle wollten Sie Ihrer Hoffnung Ausdruck verleihen, daß es im Dazwischenland bald weitergeht.

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evasive - Dienstag, 5. Oktober 2004, 02:03
Ich sehe schon,
mein Vertrauen war gerechtfertigt und ich vermute, Sie wissen auch warum es mir nicht zusteht, mich hier einzumischen.

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kid37 - Dienstag, 5. Oktober 2004, 02:22
Ich denke nicht, daß Sie sich hier einmischen würden. Ich glaube, Sie haben gerade eine falsche Abzweigung genommen.

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evasive - Dienstag, 5. Oktober 2004, 15:31
Ich wollte Sie um
Ihre Unterstützung bitten, deshalb die falsche Abzweigung.

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kid37 - Mittwoch, 6. Oktober 2004, 01:36
Sie sehen ja, die kleine Kerze, die wir gemeinsam entzündet haben, hat schon ihre Wirkung getan.

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evasive - Mittwoch, 6. Oktober 2004, 01:48
Ja, ich sah es bereits
und lächle selig vor mich hin.

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monolog - Dienstag, 5. Oktober 2004, 22:05
Cézanne soll ja mehr so Kunst für Zahnarztfrauen machen.
Hab ich mal gehört ;o)

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kid37 - Mittwoch, 6. Oktober 2004, 01:38
Was alles so geredet wird. Es ist aber sinnvoller sich meinetwegen Cézanne in einer Ausstellung anzuschauen, als dafür die Wohnzimmer von Zahnarztgattinnen zu besuchen. Nicht, daß der Mann dahinterkommt.

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monolog - Donnerstag, 7. Oktober 2004, 00:15
Stimmt. Und der setzt einem dann ein Implantat, wo man es gar nicht will. Z.B. mitten auf die Stirn. Oder haut einem den guten Cézanne aus dem Wohnzimmer über den Kopf und verklagt einen dann wegen Verletzungen an der Hand. Man weiß ja nie.
Lieber eine Ausstellung besuchen. Das ist ungefährlicher. Vielleicht findet man zur Begleitung eine Dekomöhre.

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kid37 - Donnerstag, 7. Oktober 2004, 00:28
Ziermöhrchen ist da der terminus technicus.

Ein Implantat auf der Stirn wäre bestimmt schnell der neue Trend der body modification. Aber ich bin kein early adopter, ich lass' gern andere vor.

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monolog - Donnerstag, 7. Oktober 2004, 00:33
Wenn die Dame von etwas längerem Wuchs ist, wird sie halt zur Dekomöhre. (Sie immer mit Ihren Wortklaubereien).

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