The Last Resort



Die Hamburger Deichtorhallen zeigen als einzige Station in Deutschland die Retrospektive des englischen Fotografen Martin Parr. Der Magnum-Fotograf (und deren derzeitiger Präsident) Parr, Jahrgang 1952, beschäftigt sich seit den 70er Jahren mit sozialdokumentarischer Fotografie. Seine penible Sicht, sein skuriller Humor, der es weitgehend vermeidet, seine Subjects (im Deutschen: "Objekte") bloßzustellen, zeichnen seine Bilder aus.

International bekannt wurde er mit seinen Serien "The Last Resort" und "Cost of Living", in denen er den Verfall der Mittelklasse während der Ära Thatcher z.B. anhand des Niedergangs des Seebads Brighton dokumentierte. Amüsant auch seine Videodokumentation über "Being English", in denen Bewohner der Insel patriotische Statements zum besten geben ("A new Rolls Royce? By gosh why, there'd be a BMW engine in it, wouldn't it?"). Sein Bildband "Boring Postcards" ist ein echter Bestseller. Sehr gefällig auch die Installationen durch Kurator Val Williams: Martin Parrs Diplomarbeit, ein "typisch" nordenglisches Wohnzimmer mit schäbigem Interieur und kitschigen Bilderrahmen und ein Lesezimmer, in dem die Vitrinen des Sammlers Martin Parrs zu besichtigen sind.

( Martin Parr. Die Retrospektive: Photographische Werke 1971 - 2001. Hamburger Deichtorhallen. Internationales Haus der Photographie. 06.05.2004 - 01.08.2004)

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