.insekten.

Und wir leckten
an Insekten,
denn der Hunger war sehr groß

(Kid Käfer, "Heimchen am Herd")



Insekten/Einsichten, wir lesen vom Hunger. Und Fisch. Arbeiten geht derzeit eigentlich nur spät abends, wenn die Temperaturen leicht sinken und etwas Wind aufkommt. Einkaufen geht auch nicht, also ist nichts im Haus. nur Gräten. Das kam so, weil ich dachte, es wäre doch eine gute Idee, das alte Familienfoto meines Ururgroßonkels nachzustellen. Als Hommage und kleines Dankeschön. So wie es Frau Gaga derzeit in ihrem Blog mit Postkarten macht. (Ruhig mal zurückblättern, da ist schon einiges zusammengekommen.)

Jedenfalls ist das gar nicht so einfach, und mein Respekt für die Leistung der Altvorderen, auch an der Kamera, ist sehr gestiegen. Zunächst einmal hatte ich keinen Hai, und es besteht auch keine Aussicht, hier einen aus dem Kanal zu ziehen. (Anders als z.B. unheimliche riesige Tentakelwesen, deren schmatzende Saugnäpfe nachts an meinen Fenstern kleben.) Also habe ich am Hamburger Fischmarkt nach Resten gefragt, "möglichst groß" - und konnte da tatsächlich was nach Hause bringen. (Ging gerade so in die U-Bahn, fragt nicht.)

Fürs Foto mußte ich mich beeilen, denn in der Hitze unterm Dach entwickelte mein toller Fisch doch gewisse unangenehme Eigenheiten. Ich nehme an, die Nachbarn verdächtigen mich selbst, die ahnen ja nichts von Kunst und Kultur und meinem Fotoprojekt. Da muß ich jetzt durch. Fischkunst. Aus Hamburg. Man kann mich als Aktionskünstler mitsamt Fisch buchen. Für eine Buchneuausgabe von berühmten Romanen. Oder für Rock'n'Wrestling zum Beispiel. Oder als Schreck und Scheuche vor Veranstaltungsorten, die sich irgendwie ominös "gewarnt" fühlen. Dann kommt die Fischsecurity und sagt: Verduftet!

Homestory | 20:37h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
fidibus - Donnerstag, 13. August 2020, 00:12
Die begnadete Frau Gaga aka 'Die gute Hausfrau' hätte Ihren Fisch vielleicht noch verarbeiten können? Wobei, besser nicht. Las gerade von einem berühmten Herrn (mit dem Sie möglicherweise über 37 Ecken verwandt sind) und der für Wuppertal nicht ganz unwichtig war, den eine Fischvergiftung hinwegraffte.

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kid37 - Donnerstag, 13. August 2020, 00:54
Das müßte ich mal überprüfen. Ich rufe gleich noch meine Mutter an. Vielleicht weiß die von einer Verbindung. Es ist, was ich auch als Hamburger allen immer predige: "Beiß nicht gleich in jeden Matjes!" Hier am Fisch war wirklich nicht mehr viel dran, das war ja das Tragische. Vielleicht schreibe ich einen Roman darüber. Wie ein alter Mann den Fang seines Lebens macht und sich glücklich schätzt, ihm der dann aber Stück für Stück trotz aller Mühen aus den Händen gleitet. Nautische Geschichten verkaufen sich hier in der Gegend ja sehr gut.

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sid - Donnerstag, 13. August 2020, 01:53
Schon wieder Fisch nicht an einem Freitag. Hmmmm. Muß dazu Lesezeit umplanen : )

Wieder ganz große Kunst.

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kid37 - Samstag, 15. August 2020, 23:39
Ja, danke. Man muß sie eben nehmen, wie sie anbeißen. Jeden Tag haben die am Fischmarkt, Weltstadt Hamburch hin oder her, auch nicht so große Gräten.

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gaga - Donnerstag, 13. August 2020, 02:30
Es ist ja doch eine große Ähnlichkeit vorhanden. Nicht nur beim Flossentier. Ein kapitaler Hecht (?). Als gute Hausfrau weiß ich natürlich aus dem Effeff, wie man so einen Fang ausnimmt und filetiert, gar keine Frage! Aber man braucht schon einen größeren Bräter, das will ich nicht von der Hand weisen. Die Schuppen mit der Pinzette rauszuzupfen ist auch eine Sache, um die ich mich jetzt nicht reißen würde, zumal ich ja noch meinem Postkartenhobby fröne. Ich habe meine berechtigten Zweifel, dass da irgendjemand nach hinten oder vorne blättern wird, aber ich freue mich über die Erwähnung von meinem Steckenpferd, das ich mit Hingabe betreibe. Ich meine sogar, ich hätte mich in den letzten Wochen etwas gesteigert! Das müssen natürlich andere beurteilen, aber hier lässt es sich ohne weiteres überprüfen!

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kid37 - Samstag, 15. August 2020, 23:40
An alle: Das sind sehr gut filetierte Links! Ruhig mal schauen.

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kid37 - Samstag, 15. August 2020, 23:43
Habe heute aus dem Augenwinkel heraus gelesen, daß ein Angler von einem an Bord hüpfenden Großfisch erschlagen wurde. Das ringt mir gleich noch mehr Respekt für meinen Ururgroßonkel aus Nantucket ab. Der ja bekanntlich sagte: "Pack nie einem Hai an den Schwanz!"

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