Williamsburg, it was really nothing



Weitere Exkursionserprobungen. Altonale, Flohmarktschlendereien, dortselbst ein weiteres hübsches postviktorianisches, medizinisches Lehrbuch für die Bibliothek meines geheimen Forschungslabors erstanden. Aber man soll sein mitteljungesaltes Leben nicht mit der Nase in staubigen Folianten verbringen. Books are for the scholar's idle times, predigte Emerson sel. und so zog es mich anderentags zum ordentlichen Transzendieren hinaus über verwinkelte Pfade an träge Kanäle und verwitterte Stege.

Weil ich es kann.

Wegmarkierungen und sonderliche Landmarken führen mich ins Herz einer großen Überlandverschwörung, deren letzte Wahrheit wie so viele andere Wahrheiten mir noch verborgen sind. Es muß aber nichts Außerirdisches sein. Vielleicht ist alles auch einfach nur hingeworfen, im Leben, meine ich, wie ein Mikadospiel, das ohne zu Wackeln man abräumen muß, Stäbchen für Stäbchen. Bis man sie alle in der Hand hat. Alle.

Ausfallschritt | 13:37h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
ana - Dienstag, 19. Juni 2012, 15:13
Mich würde ja mal ein medizinisches Lehrbuch der Zukunft interessieren , um lesen zu können, was man rückblickend von so manchen Behandlungsmethoden zu Anfang des 21. Jahrhunderts später denken wird. Vieles, was heute noch Goldstandart ist, wird da vielleicht als vorsintflutlich gelten.

 link  
 
kid37 - Dienstag, 19. Juni 2012, 17:16
Barbarisch wird an es nennen, wo man doch später, sollte 2012 nicht Schluß sein, mit Nanotechnologie Organe und Körperfunktionen als hochtechnologische Prozesse wird reparieren können.

 link  
 
sakanachan - Donnerstag, 21. Juni 2012, 11:49
Bloß bezahlen wird es niemand mehr können, der außerhalb der privilegierten Zonen wohnt, kein Bestleister ist.

 link  
 
kid37 - Donnerstag, 21. Juni 2012, 13:00
Die Idloten in ihrem Getto wird man sicherlich ebenfalls ausreichend und mit allen der medizinischen und ökonomischen Vernunft zur Verfügung stehenden Mitteln ausradieren behandeln.

 link  
 
mark793 - Dienstag, 19. Juni 2012, 16:49
Landmarken
sind ja nicht nur gern angefahrene Ziele von Freizeitradlern wie unsereinem, da spielen sich oft ja noch ganz andere Dinge ab: Erdkaschen, Kosspielchen und wie der ganze neumodische Zeitvertreib der Halbstarken heißt. Diese Idloten sind bestimmt ein Kämpferstamm aus "Welt der Wehrkraft", und der Spanielkopf verweist vielleicht auf eine klandestine Versammlung von Joe-Cocker-Anhängern. Alles nichts, wofür man extraterrestrische Erklärungen bemühen müsste. Sie wissen doch, das hat schon Ockham mit seinem Spaziermesser in die Baumrinden geritzt, dass die einfacheren Erklärungen oft die besseren sind.

 link  
 
kid37 - Dienstag, 19. Juni 2012, 17:13
Hm. Genau so redet Scully auch immer. "Warum akzeptieren wir nicht die augenscheinliche und einfachere Erklärung, Mulder?"

I want to believe!

 link  
 
mark793 - Dienstag, 19. Juni 2012, 22:10
Exakt dieses
"I want to believe" war es, was mir die Figur Mulder bei aller Sympathie immer ein bisschen entfremdet hat. Es ist die Haltung des Kindes, das lieber weiter an den Weihnachtsmann glauben würde oder des Heranwachsenden, der seinen Kinderglauben angesichts von Dogmen wie der Unfehlbarkeit des Papstes oder der unbefleckten Empfängnis schwinden sieht. Erwachsen werden heißt mit Ungewissheiten klarzukommen und zu entdecken, dass der Zweifel der Anfang aller Weisheit ist.

 link  
 
kid37 - Dienstag, 19. Juni 2012, 22:35
Der ist natürlich ein Besessener. Aber meine Güte, mit gutem Grund: Er will seine Schwester finden. Und wie er Scully ab und an zurecht erinnert: "Wie häufig habe ich am Ende recht behalten? In 98 Prozent der Fälle?" Da fällt Scully nämlich nichts mehr ein. So.

Dennoch könnten Sie möglicherweise recht haben, was die Idloten angeht. Wobei es sich bei diesen andererseits auch um zum Leben erwachte mythologische Figuren aus einer aztekischen Überlieferung handeln könnte. Hinter dem Spaniel-Totem aber steckt womöglich eine ganz große Verschwörung: "There is a myth that he even issued an edict that no spaniels of this type could be denied entry to any public place." (Q)

Es scheint, als sei der Spaniel eine Art Schlüssel.

Möglicherweise zu der Wahrheit, die irgendwo da draußen, auf jeden Fall aber in einer Wilhelmsburger Kleingartenanlage zu suchen ist.

 link  
 
nnier - Mittwoch, 20. Juni 2012, 00:26
Bitte ein Stück von diesem ... Kuchen!? Mein Gott! Es ist voller Sterne!

 link  
 
kid37 - Mittwoch, 20. Juni 2012, 01:12
Auf der Karte stand: Pforte Torte der Verheißung

 link  
 
monnemer - Mittwoch, 20. Juni 2012, 11:10
Der Spaniel, das aztekische Opfertotem Botoxoatl. Der Schlüssel zum Schloß der Hals-Maul-Opfas-Kliniken. Langsam kommt Licht ins Dunkel.

 link  
 
kid37 - Mittwoch, 20. Juni 2012, 14:20
Endlich jemand, der versteht. Die Spuren verdichten sich.
Aber, Obacht: Trust no one!

 link