Eine dieser landlustigen Landzeitschriften wirbt derzeit mit "182 Seiten Herbststimmung" auf der Titelseite. Gefühlte 182 Jahre Herbststimmung könnte ich entgegensetzen, und humpelnd wie ein detektivischer Fernsehdoktor durch knirschendes Laub schlurfen, mit dem Gehstock, der mir allerdings noch fehlt, im Unrat wühlen und Dinge zutage fördern. Dinge, aus denen man wiederum andere Dinge machen kann.
Zeit also, die derzeitige Mobilitätseinschränkung zu bedenken und das Nahen langer Abende vorzubereiten. Mehr Rost, mehr nutzloser Kram. Töpfern klingt so nach Toskana, aber mit Rost und Schrott und Abfall assembliert es sich doch gleich ganz entspannt. Ich erwarte ätzende Dämpfe und funkenschlagende Multitool-Trennscheiben, verklebte Finger und entzückend dilettantische Ergebnisse. Darin bin ich ja besonders gut. Kleine Bewegungsübungen für starke Nerven. Die Bücher sind übrigens höchst entzückend, voller Basteltipps und ganz erstaunlichen Kreationen zwischen Kitsch und Komm-an-mein-Herz.
>>> Das Blog von Jane Ann Wynn, die hier ihre hübschen Kästchen zeigt.
Auch der Herbst hat schöne Tage. Ich empfehle für rostmetallene Kreationen noch das Lichtbogenschweißen...
Den Gehstock brauchen Sie nicht. Aber Sie können sich einen hinstellen. So als Vertreter des helfenden Konjunktivs. Sie müssen ja nicht. Die Reinnervation ist womöglich schneller.
Ja, haben Sie einfach ihre Herbstfreude. Egal in welcher Gangart.