Liebe mit schwarzem Herzen
Und wie sie da so sitzt mit ihrem Miniverstärker auf dem Schoß wie ein vergessenes Fräulein mit abgeschabter Kunstlederhandtasche. Man möchte ihr sofort eine Blume schenken, eine neue Tasche oder ein selbstgeschmiertes Butterbrot.
Als ich heute morgen am Stutzflügel saß und ein paar Mollakkorde klimperte, dachte ich an all die anderen Sentimentalreisenden in den Wohnwagen und Eisenbahnwaggons, an den Schreibtischen und Datensammelstationen. Wie einzelne langsamer gehen, still stehenbleiben, gesichtslos, mundlos, augenlos. Wie hingetuscht mit flüchtiger Hand, dunkle Silhouetten auf den schwarzen und weißen Streifen eines Fußgängerüberwegs. Schmutzige Finger, die über eine Tonleiter huschen.
Ja.
Jetzt staune ich aber. Vorhin, ohne Ton, war's schon schön - aber das, das ist ja!
kid37 -
Freitag, 25. März 2011, 22:13
Das ist sogar wirklich. Bis ins staksig Ungelenke der Körpersprache hinein, die in so einem unbefangenen Widerspruch zu ihren Texten und Liedern steht.
Ich glaube, ich gebe ihr noch ein Brot.
Ich glaube, ich gebe ihr noch ein Brot.
vert -
Dienstag, 29. März 2011, 05:26
das scheint mir, mit verlaub, auch ein sinnvolles geschenk zu sein
kid37 -
Dienstag, 29. März 2011, 13:27
Hat sich aber schon sehr gebessert. In der Tube gibt es einen Liveauftritt von ihr zu sehen, da würde man sie Polly Jean Apfelbäckchen rufen.