Samstag, 3. Juni 2017


Signalverstärker



Ich war nie auf dem Teufelsberg bei Berlin, dort, wo die Abhörstationen standen, die nach links lauschten und nach rechts sendeten. Soll interessant dort sein oder endgültig runtergekommen, je nach Perspektive. David Lynch war mal da, aber nicht wohlgelitten. Nun lungern dort Filmteams und Sprayer und Esoteriker herum. Ferne Signale aber sucht man dort vergebens. Da kann man auch gleich in sich selbst reinhören.

Nun kam es so: Letztes Jahr wohnte ich in Wien neben einem Hochzeitsorganisationsgeschäft und dachte, ach, das trifft sich ja zufällig gut, vielleicht bewirkt das was. Einfach mal im Leben etwas Neues ausprobieren! Ich lungerte also dort meine freie Zeit herum, steckte mir wohl auch ein rotes, aus einer Blumenbindefachzeitschrift geschnittenes, rotes Herz ans Revers, aber unter den jungen heiratsfähigen Wienerinnen wollte sich seriöserweise nichts ergeben.

Über eine ganze Stunde stand ich dort, wie ein Tor oder ein Schauspieler aus dem Volkstheater, der ein burleskes Stück aufführt. Na, schönen Dank und Servus. Nun aber erinnerte ich mich an die Horchstation, die in Wien mitten in einem sogenannten Vergnügungspark liegt. Unter einer verkleideten Halbkugel steht dort - nur wenige wissen darum - allerlei technisches Kontaktgerät herum, ein Sendemast daneben, um über den Äther Signale auszusenden.

Ich bin nämlich geprägt. Zwar erklärte mir mal jemand mit sehr gutem Abitur, daß es nicht möglich sei, als Kind von Erlebnissen oder Beziehungsmustern geprägt zu werden - aber ich als jemand mit bloß Na-ja-Abitur erlebe das anders.

Mir schenkte nämlich einst mein Lieblingsonkel in jungen Tick-Trick-und-Track-Jahren eine seiner alten Singles, von denen er sich damals trennen wollte und die er unter seinen Neffen und Nichten verteilte. Mein derart vorgezogenes Erbteil war eine Hitscheibe von den Travellers. Das war eine Combo dreier jazzvergnügter Herren, die unter anderem für Radio Berlin arbeiteten und mit harmlosen Stimmungsschlagern ein paar zweiMarkfuffzich verdienten in den Wirtschaftswunderzeiten. Warum die nun an mich ging, weiß nur Fox Mulder, auf der Single aber war ein fantastisches Lied, das mich durch meine Kindertage begleitete.

Die Braut vom Mars wurde gleich eines meiner Lieblingslieder, legte mich aber auch früh auf ein schicksalhaftes Fernbeziehungsmuster fest. Grüne Haut! Blaues Haar! Gekleidet in Marsarbeit! Wer hätte dieser Verheißung, die in späteren New-Wave-Tagen tatsächlich sogar nah schien, so nah!, widerstehen können? Aber ach, den im Lied geschilderten Haken an der Geschichte konnte ich als Kind natürlich nicht verstehen. So erlebte ich denn bei den ein oder zwei Marsfrauen, die mir im Leben begegneten, naturgemäß ein melancholisches Ende. So manch einer Rakete winkte ich nach, wenn sie für ihre millionenkilometerlangen Reise hinter den Wolken verschwand.

Wenn andere sagen, sie wünschen mich "auf den Mond", lache ich nur still. Wenn es nur dahin ginge, murmele ich dann. In dramatischer Wahrheit ist es doch alles viel, viel weiter. Im romantisch besoffenen Wien aber, da in dem Vergnügungspark, kann man über den Sendeturm Signale senden weit ins All. Zum fernen Mars. Da di da.

>>> Geräusch des Tages: Die Travellers, "Die Braut vom Mars"


 


Sonntag, 28. Mai 2017


Heller als 60 Watt



Den sommerlichen Samstag in den Hamburg-Hamptons nutze ich, um schnell noch meine Dreimarkfuffzich für die Steuer zu erklären. So sitze ich nach den morgendlichen Dehnungsübungen in meinem Turnerbund-Tank-Top im milden Wind am Fenster und beobachte die Radfahrer, die auf dem von der örtlichen Arbeiterpartei empfohlenen Kopfsteinpflaster zum Schwimmbad rattern. Gleißendes Licht umhüllt sie, während fiskalisches Dunkel auf meine magerkäserindendünnen Ertragsbilanzen fällt.

Die Sonne, heißt es, falle auf Glückliche und Unglückliche gleichermaßen, auf Reiter und auf Pferde, auf Begünstigte und Veranlagte. Das Dachblech glüht in der Mittagshitze. Bald wird schon der Sommer kommen mit seiner Sonnenseuche, unheilvollen Hirnerweichungen, mattem Schwitzen und trägen Gelüsten. Wenn schon Steuer, dann das eines Segelboots, skandiere ich aus dem Fenster. Denn vom Warten, auf das etwas geschehe, passiert ja nun mal gar nichts.

Abends dann Glitzer und Pokal, die Goldelse singt, exaltierte Bienen hüpfen über den Rasen in Berlin, während hier in Hamburg die ISS über den Himmel flitzt in einem schönen Bananenflankenbogen von 10° Südwest bis 11° Ost. Richtig hell, wie der Abendstern. Heller als 60 Watt.


 


Samstag, 27. Mai 2017


Traumterrarien



In meinem Roman Eine sofortige Fahndung blieb ohne Erfolg geht es ja um einen durch Schicksal und Nachdenken früh ergrauten, im Grunde aber fast kindlich jungen Mann, der durch große Städte wandert, Straße rauf, Straße runter, auf der Suche nach Melodie, Zuspruch und Augenfälligkeiten. Manchmal denkt er darüber nach, sich einen Studenten zu kaufen mieten. Neun Euro kostet das in der schönen Stadt, so viel wie ein Pensionist. Er könnte den Studenten erstmal zum Rasieren schicken, denn oft haben die heutzutage so Fusselbärte. Das ist nicht schön und kostet fünf Euro, also das Rasieren. Umgekehrt könnte der unseren Helden zu einer Moderasur für sieben Euro überreden, er könnte eine "37" auf der Kopfseite tragen, so wie ein Fußballspieler, für die es hier aber keine weiteren Sonderrabatte gibt. Vielleicht ginge jemand mit für fünf Euro gezupften Augenbrauen auf die Flucht. Eine sofortige Fahndung aber bliebe ohne Erfolg.

Agent Dale Cooper derweil trägt geichzeitig zwei Frisuren, weil er einen Doppelgänger hat. Ich habe jetzt die ersten beiden Folgen der neuen Staffel Twin Peaks gesehen und weiß zwar nicht, was ich da gesehen habe, aber es hat mir gefallen. Nachts träume ich jetzt von einer Glasbox, die in meinem Zimmer stehen könnte, während ich auf dem Sofa sitze, von links und von rechts durch Lampen beleuchtet. Ich würde dann in diesen Trichter in der Glasbox starren und darauf warten, daß meine Träume sich von dort herausschälen, in diese Glasbox fallen, in dieses Traumterrarium. Und dann wäre was los, und ich stünde nur noch im Hemd da.

Ich bin mir noch nicht sicher, wie man 18 Folgen damit füllen kann, über das Wachstum eines Arms zu meditieren. Aber darum geht es wohl, wenn ich die Ansage im roten Zimmer richtig verstanden habe. Man sagt ja manchmal, da seien einem lange Zähne gewachsen, weil man Hunger, Jieper und Begehren nach etwas Bestimmten hatte. Oder da sind mir graue Haare gewachsen. Oder Schwimmhäute zwischen den Zehen, wenn es sehr lange und dann noch eine Weile geregnet hat. Über Arme habe ich in der klaren Hinsicht noch nie nachgedacht, so wie es dieser Lampenbaum tat. Es gibt einen Kurzfilm von David Lynch, in dem er auf seiner Terrasse aus einem Besenstil und Gipsbinden eine Lampe baut. Die sieht ein wenig aus wie dieses sprechende Totbaum-Gebilde in Twin Peaks. Wir werden noch viel davon hören.

Fast kommt Dale Cooper aus diesem roten Raum und diesem Traum nicht raus. So wie ich aus Wien. Der Eingang zu meinem Stiegenhaus führte durch ein Tor, das mit einem Eisengitter verperrt war. Man brauchte einen Schlüssel, um es zu öffnen. Auf dem Weg zum Flughafen aber hatte ich den, wie besprochen, auf den Küchentisch gelegt, die Tür zugezogen und stand nun vor dem verschlossenen Tor. Das war auf einmal ein schlimmer Traum, ich mußte wie in Zeitlupe zurück in das erste Stiegenhaus, und weil die Klingeln alle außen auf der Straße waren, mußte ich Klopfen. Wie der Sänger in Mendocino klopfte ich an jede Tür, arbeitete mich die Stockwerke hoch, aber niemand öffnete. So mußte ich über den Hof ins zweite Stiegenhaus, denn einen Studenten für neun Euro hatte ich mir nicht gemietet. Auch im zweiten Stiegenhaus klopfte ich mich von Tür zu Tür, die Etagen nach oben. Niemand öffnete. Es war zehn, und alle Wiener waren ausgeflogen, am Naschmarkt, am Spielplatz, auf der Donauinsel. So mußte ich über den Hof ins dritte Stiegenhaus. Erneut klopfte ich mich von Tür zu Tür die Etagen nach oben, bis ich weiter unten das traumsymbolklirrende Geräusch eines Schlüssels hörte. Ich eilte nach unten, eine verschlafene junge Frau stand in ihrer Tür und sah mich an als sei sie geradewegs aus ihrem Bett durch einen metallenen Trichter in eine gläserne Box gefallen. Mit rückwärts aufgenommenen, aber vorwärts abgespielten Sätzen erklärte ich ihr meine mißliche Lage. Wie Lucy am Tresen des Sheriffbüros brauchte sie zwei Minuten, ehe sie alles zusammenaddiert und begriffen hatte, bot dann aber an, sich anzuziehen und mir auf die Straße zu helfen. Ich ging mit erleichtertem Herzen, vom Klopfen aber wehen Armen und Händen voraus zum Tor, einem gebeutelten Pensionisten auf der Flucht gleich. Und merkwürdig, wie in einem Traum von David Lynch: Das Tor war offen.


 


Montag, 22. Mai 2017


Do the Bambi



Ein berühmter Philosoph hat gesagt: "Wenn du nur lange genug in das Maul eines Krokodil starrst, starrst du irgendwann aus ihm zurück." So halte ich mich dann lieber an kleine Kitze, die ich gerne und herzlich betrachte. Kein Wunder also, daß ich nach geraumer Zeit des Rehleinstarrens selbst wie ein verlorenes Bambi durch Wien stolpere. Zum Glück erweist sich der gemeine Wiener als überaus freundlich und geduldig, auch Esther, die wiederum ja eine beträchtliche Zeit damit verbringt, auf Wölfe zu starren, jetzt aber friedlich einen Kaffee mit mir trinkt.

Überhaupt lungere ich nur viel gemütlich rum. Ich sitze auf einer Bank, von denen Wien beachtlich viele hat, so viele, daß man ein paar mitnehmen möchte in das in dieser Hinsicht höchst ungastliche Hamburg. Hier aber kann man sitzen, den anderen verirrten Rehen beim Flanieren zuschauen, den Hirschen natürlich auch, das Auf und Ab gekleideter Menschen. Auch das nämlich fällt auf. Säße man in Hamburg unter lauter Wolfshaut in Einheitsfunktionsgraubraun, tragen die Menschen hier Mäntel aus richtigen Stoffen in richtigen Farben und mit so etwas wie einem Schnitt. Die Männer gerne anmediterranisiert, "Junge Römer" allesamt, so mit Haar und offenem Hemd. Ich dann als bleiche Krake graues Bambi dazwischengestellt, eine grimmig blickende Ermahnung an die Zeiger der Uhr.

Mit einer berühmten Twitterin esse im Steman, damit ich auch mal eine Tischdecke kennenlerne. Achtsam versuche ich, Messer und Gabel richtig zu halten. Beim Vietnamesen bei mir um die Ecke hingegen Stäbchen. Hier sitzt, mittlerweile bin ich sicher, eines abends ein berühmter Autor, auch so ein Wolf, der aber versunken ist in seine Lektüre und mich Bambi nicht erkennt. Leutselig hätte ich sagen können, "Mensch, Wolf, Sie auch hier", da kenne ich nichts. Ich habe gehört, nach dem Essen können die ganz gesellig sein.

Wien ist hochkulturell, an jeder Ecke eine Komödie um Hausverstand und Klimpergeld, auch mich lacht man manchmal aus mit meiner komplizierten Art. Aber freundlich dabei. Ganz charmant.


 


Mittwoch, 17. Mai 2017


Prost Maizeit



Wenn man so ein bißchen verpeilt verträumt ist wie ich, sind gewisse Strukturen hilfreich. Auf diese Weise kann ich mir gut merken, welche Dinge im Mai zu leisten sind. Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, beginne ich traditionell wie die meisten Menschen mit der Steuererklärung. Und im selben Monat schon steuere ich nach Wien. Zum Ausgleich. Die Stadt bleibt mir ein entspannender und faszinierender Ort, wie ich gleich in meiner Wohnung im hinteren Stiegenhaus merke. Auch wenn die Zeit, wie mein Reisefoto beweist, dort in manchen Dingen stehengeblieben zu sein scheint, ist Wien zugleich unglaublich modern. Die Kabelbox in meiner Wohnung dort hat nämlich über 200 Fernsehprogramme, so daß ich eigentlich gar nicht nach draußen müßte, um etwas über die Stadt zu erfahren. Im Lokalsender sehe ich Dokumentationen über die umfangreichen, labyrinthischen Keller, die sich quer durch die gesamte Stadt ziehen, einige davon reichen bis zu vier Etagen hinab. Es waren Schutzräume und Lagerräume, Vieh wurde darin gehalten und Belagerungen mit ihrer Hilfe standgehalten. Von einem Nonnenkloster führten Gänge zur Burschenschaft der Universität. Das Kloster wurde vom empörten Bischof aufgelassen und die Nonnen schwer ins Gebet genommen.

Man ahnt, woher die innige Beziehung der Wiener zu den vielfältigen Verschachtelungen des Unterbewußten stammt. Oder besser: worin sie auch Ausdruck finden. Nunmehr wissend zwinkere ich den Wienern, nachdem ich doch einmal die Wohnung verlassen habe, leutselig zu. Sie halten mich für freundlich, nicken artig, sagen "sehr wohl" oder plaudern mit mir an der Supermarktkassa. Wollten sie mich doch in den Narrenturm sperren, so lassen sie sich nur wenig anmerken. Vielleicht, weil sie wissen, daß ich ja doch wieder heimfahren werde.

Ich mag das Konzept "Ferienwohnung". Nach zwei, drei Tagen habe ich meist wirklich den Eindruck, am anderen Ort nicht nur Tourist, sondern tatsächlich ein Einwohner zu sein. Ich grüße im Hausflur die anderen Mieter nachsichtig, weil ich weiß, welche Fernsehprogramme sie abends schauen, schaue nach der Post, trage wie andere Menschen selbstverständlich den Müll herunter, füttere die fette Katze der Concierge und schnappe mir schließlich den Straßenbesen, fege pfeifend wie ein lässiger Viertelbewohner den Gehsteig und scheuche fluchend und schimpfend Unbefugte und Rabauken fort.

Kurz bevor ich anfange, ein Nachbarschaftsfest zu organisieren, muß ich meist schon wieder heimfahren, aber bis dahin war ich ein vorbildlicher Bürger der Stadt. Gerne biete ich auch ganz Österreich, in der letzten Zeit in politische und organisatorische Turbulenzen geraten, unverbindlich meinen Rat an.


 


Sonntag, 30. April 2017


Das eine Auge des Dr. Mabuse



Wenn ich abends vor dem Zubettgehen mein allwissendes drittes Auge herausnehme und in ein Glas auf den Nachttisch lege, wird es ja eigentlich Zeit, die beiden anderen Äuglein zuzumachen. Meist aber muß ich noch nachdenken. Oft schleiche ich mich ja unerkannt durch die Stadt, weil ich der Mann der tausend Masken bin. Morgens greife ich mir einfach eine aus meinem Maskenkoffer und mache mich unsichtbar.

Dann beobachte ich aus der gut getarnten Verschmelzung mit der Umgebung heraus Szene wie die heute im Park, als ich dachte, da schnattert eine Ente, die klingt wie ein Mann, der wie eine Ente schnattert. Es war aber ein Mann, der wie eine Ente schnatterte, die sich anhörte wie eine Ente, die schnatterte wie ein Mann, der eine Ente imitiert. Hintergrund dieses am öffentlichen Ort vorgetragenen Gebarens war die Bespaßung eines Kleinkindes, wo ich auch nicht weiß, wie lange das abends noch wachliegt zum Nachdenken und über erwachsene Enten und Entenerwachsene sinniert.

"Mach's wie die Ente und laß alles an dir abperlen", ist ja eines meiner zahlreichen Lebensmotti, die ich morgens aus dem Mottokoffer greife, um mich für den Tag zu präparieren. Heute sind viele Hexen in der Bahn und auf den Radwegen unterwegs auf dem Weg zur Walpurgisnacht, um darin Schabernack zu treiben, wie hier von Stefan Eggeler illustriert. Ich fand den Wind heute auf dem Rad etwas arg böig, so daß ich heute Abend beim Nachdenken Sorge tragen* werde um den Hexenbesenluftverkehr im Harz und den zivilisationsentbundenen Randbezirken der Stadt. Ich hingegen lasse alles entspannt an mir abperlen, sitze beim Kaffee, höre ein wenig Webern, weil mich das Abstrakte und Musikböige darin noch mehr entspannt und lasse mich endlich weiter mit der zweiten Staffel Penny Dreadful hexenberieseln.

Der Geschichte darin konnte ich schon in der ersten nicht wirklich folgen, mir ist das ein wenig zu personalreich, und Eva Green zieht sich nun auch nicht in jeder Folge aus. Sie weint aber sehr viel, fällt mir auf, und das rührt einen dann ja doch. Als Lookbook und Einrichtungskatalog aber ist die Serie weiterhin phänomenal. Die Klamotten möchte man allesamt sofort erwerben, und das Labor des Herrn Doktor Viktor F. wäre auch für mich ein schöner Arbeitsbereich. Dann könnte ich hier nächtens am Leuchtturmfenster sitzen, auf ein Gewitter warten und so eine Bellmer-Puppe zum Leben erwecken. Für den Tanz in den Mai.


 


Freitag, 28. April 2017


Who you gonna call?



Wer was sehen will vom Leben, der muß auch hingehen: Diese Woche endet die Ausstellung Something Strange In The Neighbourhood (Finissage am Samstag). Roman Klonek, Gary Taxali, Atak, Amandine Urruty, Marco Wagner und Heiko Müller zeigen Bilder mit Borsten und Widerhaken bei Feinkunst Krüger, und wer jetzt noch nicht da war, sollte sich sputen. Lehrreiches von Atak über Martha, die letzte Wandertaube (sein lehrreiches Kinderbuch über diese traurige, aber leider wahre Geschichte über die Ausbeutung der scheinbar unerschöpflichen Natur ist in der Galerie erhältlich), unheimliche Waldbegegnungen von Heiko Müller (auch von ihm zwei ganz, ganz tolle Bücher!) und allerlei obskure Gestalten auf den anderen Wänden - die einzelnen Positionen ergänzen und kontrastieren sich wirklich sehr hübsch.

Hier noch Bilder der Ausstellung. Danach ist man belehrt und begeistert, unterhalten und nützlich erregt. Eine perfekte Vorbereitung für das Maiwochenende.

"Something Strange In The Neighbourhood". Feinkunst Krüger, Hamburg. bis 29. April.

Flanieren | von kid37 um 20:35h | noch kein Zuspruch | Kondolieren | Link