Montag, 24. Januar 2022


Energie!



Nach drei Jahren, 372 Monaten und fünftausendsiebenhundertdreiundreißig Wochen Pandemie ist vielen ein wenig die Energie verloren gegangen. Dieser ewige, perspektivlose Nebel und eine ungewisse Zukunft greifen eben tief ins Nervenkostüm. zudem sind Ladesäulen zugeparkt, Energiepreise generell hoch, was also fehlt, ist eine Erfindung, die aus ungewöhnlichen Quellen Elektrizität zapfen kann. Zum Beispiel aus erwähntem Nervenkostüm oder besser noch: aus Gedankenkraft.

Aus haushaltsüblichen Utensilien habe ich in meinem geheimen Geheimlabor eine Maschine konstruiert, die mich als zweiten Edinson ins Licht der großen Bühnen stellen wird. Eine Hirnstromelektrode, die intensive Gedanken anzapft und den stream of consciousness in Energie umwandelt. "Mein Gott, es lebt!" wird man rufen, wenn so einem bleichhäutigen Quarantänezombie (oben Hemd und Krawatte, unten Pyjamahose) plötzlich ein Licht aufgeht.

Leider hat diese Technik noch ihre Tücken. Zum einen braucht man eine gewisse Gedankenstärke, um überhaupt ein paar Milliwatt zu erzeugen. Für Schwachstromdenker nicht geeignet. Dann ist das Prinzip höchstwahrscheinlich gar nicht einmal nicht regenerativ, sondern degenerativ. Da sind wir wieder beim Nervenkostüm. Hierzu braucht es noch erleuchtende Studien. Möglicherweise sitzt man Ende also im Hellen, aber verblödet unter der Lampe, kann das Buch zwar lesen, aber nicht mehr verarbeiten. Aber das sind die Einwände braver Bürger. In der Fringe-Forschung am Rande des Möglichen muß man mutige Schritte gehen.