Mittwoch, 22. April 2020


Quarantäneforschung

Während ich wie Burroughs' Dr. Benway (natürlich ohne die Drogen) in meinem Bunker hoch oben im Leuchtturm sitze und Gedanken ausbrüte, nutzen andere die Zeit, die ein oder andere nützliche Fertigkeit zu erlernen. Die einen widmen sich einer Fremdsprache, dem Japanischen etwa, andere verkleiden ihre Katzen oder vertreiben sich die Zeit mit monotonen Puzzles und viele kochen sich mehr oder weniger kompliziert und schmackhaft durchs Hefeland.

Aus New York (das ist eine große Stadt in den USA) erreichte mich dazu eine weitere Folge der Quarantäne-Dokus von Max Sharam, wo ohne Chichi und exaltiertes Tamtam einfache und effektive Gerichte erklärt werden. Dabei geht es getreu dem in westlichen Herzenskulturen klebrig verankerten Motto "Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar" zu. Ich kann bestätigen: Genau mein Geschmack!



Als ernsthafter Wissenschaftler, der abwechselnd Sterne zählt, dann wieder in Ganglien bohrt, habe ich mich derweil mit den medizinisch relevanten Auswirkungen von Quarantäne beschäftigt. So habe ich verschiedene Wasserproben genommen (unter anderem im Spülkasten, gerne auch als "drittes Mikrobiom" bezeichnet, bei dem das Gewicht der Bakterien das eines normal augebildeten, erwachsenen Gehirns erreicht) und zudem Abschabungen von Wänden in einer Petrischale zur Kultur angeregt. Und siehe da, es herrscht Gefahr: Bei länger andauerndem Lockdown droht durch feuchte Aussprache und unnötige Tränen akute Pilzbildung, die sogar auf den Menschen übergreifen kann (auch wenn ich diese Schlußfolgerung persönlich für extrem übertrieben halte)!

Deshalb mein Rat: immer gut lüften und den Kopf frei halten. Vielleicht noch was einfaches Kochen und Gymnastik am offenen Fenster.