Samstag, 28. April 2018
Die Straße, in der ich wohne, ist ja eine der vielen ausgesprochen hübschen Hamburger Alleen, für die ich eine mittlerweile nur noch heimlich ausgeprochene Bewunderung hege. Für den Frühling und seine vielen Feste frisch aufgehübscht, sind dort Bäume sauber aufgereiht, spenden schlanke Schatten in der Sonne und Halt für die zahlreichen Hunde, die dort spazierengeführt werden. Die bewundere ich nicht. Nur die Bäume und die Blumen.
Unten am Deich turnen Lämmer, drumherum Radfahrer wie mich und Flanierende, Caféhausbesucher, allesamt noch nicht ganz so sicher über die Wetterlage. Ob es bleibt wie es ist, wer weiß es schon. Ich sah ein Rotkehlchen, ich sah eine Wespenkönigin, die ein Schlupfloch für den Nestbau suchte. Ich sah eine Entenfamilie, die mit sechs Küken aufs Wasser ging. Ich überlege, ob es schlimm ist, daß die Heizung nicht richtig läuft.
Als stiller Bewunderer tippe ich die guten Meldungen in die eigenen Registerkasse und versuche die Angst zu stutzen wie andere Menschen Baumkronen. Die alles ausradieren, die Blumen, die Rotkehlchen meinetwegen. Ich sage einfach, doch, ja, natürlich. Das ist eine Allee. Ihr habt recht. Ist so auch ganz schön.