Montag, 29. April 2013
Dieses Jahr wird sein wie eine mühsame Kutschfahrt aus einem Belá-Tarr-Film. Ein Unterfangen in Unbehagen, weitergeführtes Verharren in der Schlüssellochperspektive: Ich lasse mir vorführen und führe mich selber dabei vor. Schlag nach unter "Unbeholfenheit". Kommen wir lieber zu anderer Leute Auffälligkeiten. In Oddities, einer Doku-Soap rund um einen Trödelladen im East Village (das ist in New York, einer Stadt in den USA), ist Laura Flook eine regelmäßige Kundin. Die junge Dame ("She's spooky, but hot as hell", Youtube-Kommentar) arbeitet als Bestatterin, Model, Einbalsamiererin und Modedesignerin - kurz, in Berufen, die man als Frau halt so macht, wenn man nicht gerade mit Backen beschäftigt ist. Oder damit, ein Geschenk für die Freundin zu kaufen. Testikel im Glas, darauf muß man auch erst mal kommen.
Oddities verschenkt leider seine Möglichkeiten. Im hektischen Dauerquasselton zusammengeschnitten, unbeholfen gescriptet (Sieh an, ein Clown betritt unseren Laden. Hat sein Show-Köfferchen dabei, na, so ein Zufall... usw.) kapriziert sich die Sehen-Staunen-Stöhnen-Show auf be-ooohte und be-aaaahte Seltsamkeiten und Sammelsurien vorzugsweise aus dem Medizin- und Varieté-Bereich. Sich den Dingen wirklich zu widmen, fehlt hier vor lauter "Gosh! Look at this!" die Zeit. Schade, was könnte man rund um Harrys Hafenbasar für interessante Geschichten erzählen, moderiert vom weltgrößten Gnom (also ich) und einer dieser schwertätowierten Tresenfrauen aus der weiteren Umgebung. Dazwischen Neues vom häßlichen Walroß, als comic relief dazwischengeschaltet. Ganz schlimm bei Oddities die Folge mit Frau Dita von Teese, von Beruf Ausziehtänzerin. Es wird immer klarer, warum Herr Marylin Manson, von Beruf Schaubudenmusikant, die Ehe mit ihr aufkündigte. Oder verhielt es sich anders herum? Wie dem auch sei, das funktionierte nicht. Dafür habe ich einen Blick. Anders als bei Laura Flook und mir. Jetzt nur mal als Beispiel.