Sonntag, 26. August 2012


Nur hübsch bringt auch nix



Die letzten Tage des Sommers streichen um die inneren Stoppelfelder, so kommt es, daß sogar Die Ärzte bereitstehen, wenn sich quer durch Hamburg Flohmärkte, Hoffeste und Quartiersereignisse wie der dritte Geburtstag des Gängeviertels und das jährliche Schanzenfest an diesem Wochenende zusammendrängen. Das zweite Stück Kuchen, das man mir dort andreht, ist ein ganz gewöhnlicher gekaufter Industriekuchen, da kenne ich mich aus, das schmecke ich sofort, aber das andere Stück, eine Stunde vorher, war - Achtung, Diane! - ein ganz hervorragender Kuchen, nächstes Jahr nehme ich wieder diesen und nur diesen. Es sind allerdings so viele Menschen unterwegs und dann noch ein paar mehr Menschen, und als dann die gröhlenden Vorstadtjungs mit ihren Mario-Barth-Witzen kommen, fahre ich lieber wieder heim.

Nur gucken, nicht anfassen, heißt meine Devise auf dem Flohmarkt, das wackelt noch zu sehr, als daß ich gleichzeitig Schätze suchen und Schätzchen ausweichen könnte. Hier noch mal die Flohmarktregeln: keine Kinderwagen! und, das ist neu, keine Fixies!, ihr Yuppies, die ihr unter dem Schild Keine Yuppies! im Weg steht. Zum Glück bin ich von Natur aus tiefenentspannt, nicht auszudenken, wäre ich emotional irgendwie instabil oder gar LATENT AGGRESSIONSGELADEN. So also alles super, Freundlichkeit kostet schließlich nichts, zwei Bücher immerhin noch ergattert, und mehr passen in meine Wohnung nun sowieso nicht mehr hinein.

Jetzt selbstsolidarisch einen frühen Schlaf ansteuern, morgen dann Frühmesse, Haare kämmen, dann Expeditionsprogramm. Grenzen überwinden.