Mittwoch, 3. November 2010


Byzanzbilanz





Wie die schwebenden Düfte eines Gewürzbasars verteilen sich gerade die verknäulten Fäden der angesammelten Schätze, also die Fülle des Materials - Eindrücke, Erinnerungen, Mosaiksteine: Diese Dinge erwarten eine Ordnung. Ich habe festgestellt, daß ich vielleicht einen Tag zu lang oder ein, zwei Wochen zu kurz da war. Für die wichtigsten touristischen Attraktionen reichen drei Tage, aber erst dann ist die Seele bekanntlich nachgereist, der Blick für die Details, das Gespür für Rhythmus, Klang und Geruch stellt sich sein, man erschließt sich die schummrigen Straßen jenseits der Lichtergirlanden, hat sich eingetunkt in die neuen Verhältnisse, das kreuz und quer unter Kuppeln. Aber dann ist so ein Kurztrip ja auch schon wieder vorbei.

Darin sind sich natürlich alle Reisen ähnlich, man schneidet sich sein Tortenstück heraus und malt den fehlenden Rest zum runden Ganzen später erst dazu.
Überbrücken also.