Montag, 7. Dezember 2009
“I’m like they are — like Japanese lanterns and crape paper, and the music of that orchestra.”
“You’re a young idiot!” he insisted wildly. She shook her blond head.
“No, I’m not. I am like them... You ought to see... You don’t know me.” She hesitated and her eyes came back to him, rested abruptly on his, as though surprised at the last to see him there. “I’ve got a streak of what you’d call cheapness. I don’t know where I get it but it’s — oh, things like this and bright colors and gaudy vulgarity. I seem to belong here. These people could appreciate me and take me for granted, and these men would fall in love with me and admire me, whereas the clever men I meet would just analyze me and tell me I’m this because of this or that because of that.”
(F. Scott Fitzgerald, The Beautiful and Damned. 1922.)
Nach zwei vodkavernebelten Abenden in Folge (diese "letzten Absacker" im Karoviertel können tückisch sein), mußte ich am Wochenende ein wenig ruhen. Ich fand mich im Bücherregal vor dem Buchstaben F wieder und hing dann ein Weilchen im Jazz Age fest, während es sich draußen munter einregnete, trip, trip, trip wie Reiskörner schlug es an die Fensterscheibe.
Beauty und shallowness, so zwei immer wiederkehrende Themen in den Storys und Romanen von Fitzgeralds, den ich... nun ja, in den letzten Jahren völlig vergessen hatte. Dabei habe ich in jüngeren Jahren alles verschlungen, mich berauscht und fasziniert gegruselt an und vor den Gestalten dieser Partywelt der 20er, den kalten Blondinen und eitlen Elite-Uni-Absolventen. Ich schüttelte den Kopf über The Beautiful and Damned, wurde traurig bei The Last Tycoon, diesem wahnsinnig wunderbaren Fragment eines Romans.
Gesellschaftsmelodramen, Spiele vor und hinter dem Vorhang, der kleine Verrat und der große auch, gestohlene Tänze und andere schurkischen Heimlichkeiten, geplatzte Schecks und enttarnte Hochstapelei, die Träume, die sich irgendwo in den Ritzen des sozialen Parketts verlieren, das maskierte Lächeln, die gnadenlose Oberflächlichkeit. Es war alles schon da. Aber wir leben ja ebenfalls in der Zwischenzeit.