Dienstag, 30. September 2008
Jetzt mal was, wo nicht für alle Mann ist. Über die bei einigen sicher bekannte Videosammelstelle Youtube kann man vieles sagen. Auch Dinge, die nicht so schön sind. Aber wenn die soziale Vernetzung funktioniert, das alte, eben musikalische Spiel zwischen Call und Response, bin ich immer hoch entzückt.
In letzter Zeit, es begann, als ich nach gefühlten Dekaden wieder den Deckel meines Gitarrenkoffers öffnete, schaue ich ganz gerne die kleinen AngeberDemonstrationsvideos, in denen die Begabteren im Lande ihre Liebslingshits auf ihrem Instrument nachspielen. Oft bin ich schwer beeindruckt, zumal ich nie zu den technisch wirklich versierten Musikern gehörte. (Ich mache das alles mit Pathos und großen Handbewegungen und nenne es Wohnzimmerstadionrock.) Manchmal hört man auch schlichtweg falsch und schlecht gespieltes. Ab und an aber wird es lustig bis spannend. Wenn sich nämlich die echten Musiker einschalten und mit trockenen Kommentaren ("No. You've got it wrong.") penetrante Show-offs und Protzer zurechtweisen. Oder aber, und das ist nun wirklich toll, mit eigenen Videos hilfreiche Einblicke in die Werkstatt gewähren.
So zum Beispiel Derek Forbes von den Simple Minds. Das bei Bassern beliebte Stück "I Travel" wurde hier etwas krude runtergehackt - der Meister selbst hat es dann kurz mal zurechtgerückt. Wunderbar.
Und sie lernen schnell.
Ach so, statt Selbstkommentar (geht ja sonst das Gekreische gleich wieder los) hier noch schnell angehängt, zum Thema Channeling inspiriertes Nachspielen: Das ist auch sehr putzig. Zuerst dachte ich auch, wow, der Bassist hat den Bass ja so tief in den Knien hängen wie Peter Hook. Bis ich merkte, nein, der hat einfach die Knie... Also ich meine: Alles ganz wunderbar. Macht mehr Kunst!