Mittwoch, 11. Juni 2008
Wer so benannt ist wie eine berühmte Plantage in Atlanta, wird wohl ein sommerwarmes Gemüt in sich tragen: Tara Busch jedenfalls hat seit einiger Zeit einen gemütlich andekorierten Platz in meinem Herzen erobert. Die Musikerin aus Los Angeles bastelt mit Analogsynthesizern und alten Effektgeräten verschrobene Klangteppiche, über den sie mit einer sicher nicht für jeden berückenden Stimme kleine, honigverklebte Melodien legt, wenn sie nicht gerade Gläser zersingt. Kurz: Toll.
Ihr zartes, im nostalgischen Super-8-Look gehaltenes Video zu Motorcrash hilft beim Mögen, da rede ich keinen Millimeter dran vorbei. Auch dies möchte ich bitte in den Karton Sommerimpressionen dieses Blogs verstaut wissen: Staubigwarme Dachböden, die zu verbotenen Spielen oder dösender Nacktheit einladen, Spinnfäden im Haar und die rauhen Splitter trockenen Holzes - dazu der Geruch alter Dachpfannen, das quietschende Geräusch, wenn man die verzinkten Luken aufschiebt, den Kopf, den Körper hinauswuchtet und zwischen alten Fernsehantennen und bröckelnden Schornsteinen, Vogelnestern und verbrannten Silvesterraketen allein mit dem Himmel ist. Und mit Tara Busch vielleicht, wenn sie nicht gerade Klavier spielen geht.
Ihr Album Pilfershire Lane kann man hier begutachten.
>>> Webseite von Tara Busch, dort gibt es auch das Video zu Motorcrash zu sehen, für die, die sich nicht bei Youtube anmelden möchten.
>>> Analog Suicide - Seite von Tara Busch und ihrem Ehemann, dem Filmemacher Maf Lewis, auf der sie kurze, experimentelle Filme zeigen.