Dienstag, 14. August 2007


Wir sind Sternenstaub



Heute dann wurde mir klar, das es ja immer weitergehen muß. Heute fiel mir wie derzeit nur der langsam abbröckelnde Wundschorf aus den Haaren ein Brief vor die Füße. Die schöne Sternentätowierte schrieb aus dem Krankenhaus und möchte nun Geld für jeden mitleidigen Blick aus ihren trostspendenden Augen. Ich sei Zuzahler erfahre ich, denke aber im Stillen, bin ich nicht eigentlich viel eher Draufzahler, wenn man mal ganz ehrlich ist? Sie jedenfalls tut unschuldig, ihr seien die Hände gebunden. Aber auch das hätte ich, wenn schon, lieber selber erledigt.

Den Brief zu erfassen, erfordert mehr Mühe als sonst schon unangenehme Nachrichten. Um Mißverständnisse auszuschließen, versuche ich mich derzeit aber angestrengt in der Re-Alphabetisierung. Als Youtube-Patient liest man mir immerhin Edward Goreys A-B-Weh. Die Gegenprobe liefert die ebenfalls deutliche Buchstabierhilfe vom - Achtung, jetzt kommt's - Head Injury Theater.

Die Urlaubsplanung hingegen gibt sich als widerspenstige Freundin. Mal brauche sie "noch Zeit", mal habe sie schon Besuch. Mal lockt sie mit einladender Geste, reagiert aber beleidigt, wenn ich nicht sofort springe, und droht mit regenverhangener Miene, abweisender Kühle oder Hingabe an den Nächstbesten. Vielleicht brenne ich einfach durch mit meinem Kumpel, dem Job.