Robert Maxwell

Als Robert Maxwell im Alter von 28 Jahren von einer Freundin eine Nikon F3 geschenkt bekam, widmete sich der Kalifornier fortan weniger dem Surfen als der Fotografie.
Nachdem er nach Paris zog (eine Französin heiratete und, wie er selbst sagt, Geschmack lernte) schaffte er den Durchbruch. Modeaufnahmen von ihm erscheinen seither in GQ, Vogue, Vanity Fair, Elle und Nerve.
Seine freien Arbeiten erinnern in ihrer Präzision an Irving Penn und Edward Weston, in ihrer nostalgischen Anmutung und Offenheit aber auch an Gilles Berquet. Maxwell benutzt für den zeitlosen Look seiner Bilder ein technisches Verfahren des 19. Jahrhunderts, die "Ambrotypie". Er fertigt die lichtempfindlichen, nassen Kollodium-Glasplatten selbst. Drei Minuten bleiben ihm für die Belichtung, ehe die Platten trocken werden.
Brüche in der Emulsionsschicht, Risse und Sprünge im Glasträger, Flecken und Kratzer gehören zu dieser Art Fotografie dazu. Sie sind wie das Leben.

(Robert Maxwell. Photographs. Arena, 2002.)

Flanieren | 22:28h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
ella - Donnerstag, 29. April 2004, 00:01
Seeehr sehr geil.
Da steh ich ja total drauf - vor allem der Weston ist nach Adams mein echtes (unerreichbares) Idol ... unglaublich welche Kontraste die Jungs hinkriegen ... bei meinen kläglichen Versuchen im PhotoKurs an der Uni damals in SantaBarbara war's immer nur ein Einheitsgrau ... und der Tutor war schon von meinen Ideen nicht besonders begeistert.
Vom Adams gibt's übrigens ein sehr geiles Museum im Yosemite. Da weiß man gar nicht, ob man besser in die Natur raus soll oder diese WahnsinnsBilder bewundern.

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kid37 - Donnerstag, 29. April 2004, 00:18
Ja. Adams heißt ja nicht umsonst "Saint Adams". ;-)
Weston gefällt mir aber besser. Schon allein wegen der Akte. Je mehr mir Menschen auf den Sender gehen, neige ich allerdings zur Landschaftsfotografie. Oder Stills. Vielleicht im Sommer wieder. Da ist meine Dunkelkammer der einzig erträgliche Ort in meiner Wohnung.

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ella - Donnerstag, 29. April 2004, 00:23
Weston
hat einfach nen geniales Auge für Formen ... diese bell-pepper möchte man ja unbedingt berühren, drüber streichen, fühlen ... aber Adams ist für mich einfach Erinnerung an eine fantastische Zeit an grandiose Landschaften ...

Wow, Sie haben ne Dunkelkammer?! Neid. Ich durft ja nur damals im Kurs mal ein wenig rumprobieren und da war es immer so voll und die Zeit begrenzt. Hat mir wahnsinnigen Spaß gemacht.

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kid37 - Donnerstag, 29. April 2004, 00:43
Ich habe mal in Düsseldorf eine Ausstellung mit Originalprints von Weston gesehen. Grandiose Tonwerte!
Bei der Paprika ging es mir genau so, wie Sie es beschreiben. Man möchte glatt in seiner Gemüseschublade unanständig werden.

Eine Dunkelkammer ist ein mythischer Ort. Ich liebe es, neben der ganzen Computersitzerei ein wenig handwerklich schöpfen zu können. Dieser Moment, wenn die ersten Bildspuren in der Entwicklerschale sichtbar werden! (Andererseits mache ich ziemlich viel, da ist dann auch wieder öde Routine dabei...)

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