Mal wieder was mit diesen, öh, Strümpfen
Tetsu Tominari lebt in Tokio und bekommt den Finger nicht vom Auslöser. Ich mag ja diesen trashigen, uninszenierten Ansatz, Leben zu dokumentieren, ziellos, probierend wie ein Tagebuch mit einer gewissen Hemmungslosigkeit, die uns Europäern eher charmant denn provokant vorkommt. Andererseits, wenn man weiß, daß schon lautes Benehmen in der Öffentlichkeit für Japaner peinlich ist, bewertet man die Tabubrüche vielleicht noch einmal neu.
So gesehen eben doch eine Inszenierung, und sei es - wie bei Araki - daß hinter der ungebremsten Schaffenslust die Eitelkeit steckt, vielleicht dem Tod doch noch ein wenig Zeit abringen zu können.
Und darum, seien wir ehrlich, geht es am Ende eben immer. Der Ringelstrumpf der Woche geht also nach Japan, dem Land der aufgehenden Sonne und unaufgeräumten Kleinstwohnungen.
Tetsu Tominaris Bildband gibt es hier, über Preise wollen wir nicht reden.
Ich hoffe, am Wochende steht für jeden ein geringelter Maibaum bereit, zum Tanzen und frivolen Locken.
vorgestern abend wurde das thema "asiaten und ihr schräges sex-ding" an meinem küchentisch diskutiert. an dem punkt, dass die sogar bordelle haben, wo mann wiederum nur auf plastikpuppen landet, war bei mir der ofen aus. ich bekam einen 5minütigen lachkrampf mit anschließendem redefluss, was da wie schief läuft. asiaten in ringelsocken, alles fake, alles plastik.
genau, da lob ich mir die hohe
kunst, ringelgesockte asiatinnen, pfff...
Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, Herr Kid. Ich bin zum Beispiel weiterhin ganz Aug und Ohr wenns um Asiatinnen und Ringeldings geht. Immerhin verdanke ich Ihnen Akiko und Sarah Goss, auch wenn Erstere ihren Auftritt in Ringeldings noch hinauszögert.
Naughty James camouflagiert sein Privatleben, macht wieder
inszenierte Fotos, und Sarah kommentiert dazu. (Wenn sie es war. Ach, diese kleinen
Soaps...)
Die Kultur ist im Zuge der Verdrängung entstanden. Es braucht wohl immer ein wenig den Blick des Außenstehenden beziehungsweise den des sich Außenstellenden, um die Tabus und Tabubrüche in einem Land zu entdecken.
Ich weiß aus Erzählungen, dass bei den Bauern die Nacht auf den 1. Mai lange noch Freinacht hieß. Der Tabubruch war in dieser Nacht anders als in den anderen Nächten deduldet.
Männer sind da wohl leicht zu täuschen. (Legen Sie sich mal genau so hin, dann fühlen Sie selbst, wie natürlich entspannt so eine Armhaltung ist :o))
Frauen auch. In der "Täuschbarkeit" sehe ich keine großen Geschlechtsunterschiede, abhängig natürlich vom fotografierten Objekt. ;-)
Ich hoffe aber, Sie haben brav die anderen Links geklickt, sonst gildet et nicht. Selbstverständlich gibt es nichts Nicht-Inszeniertes, sobald die Kamera sichtbar ins Spiel kommt. Aber der angesprochene Doku-Stil, das pausen-, ziel- und endlose "Mitstenografieren" mit der Kamera ist schon deutlich anders als inszenierte Strecken.
Ich finde ja
diesen Look viel reizvoller und charmanter.
schon blöd; der gute mister tt. wird wohl immer gefragt werden, was er denn hat/kann, was der araki nicht hat/kann.
@lu: sexpraktiken der asiaten?
ich denke sie meinen schon japaner im speziellen, denn die sexpraktiken der bhutanesen zb. unterscheiden sich doch beträchlich... ; )
Dieser Hang zur Masse, die telefonbuchartigen Bildbände auch, die Araki & Co. produzieren, in denen schierer Output, richtungslose Serien oft über gestaltete Einzelbilder (das inszenierte Bild, wie wir es begreifen) ist mir erstmals in den 90ern bei japanischen Fotografen aufgefallen. Mittlerweile hat sich der Trash-Stil, die "Click"-Schule überall hin ausgebreitet, mit unterschiedlichem Erfolg. Araki hat manche Türen geöffnet. Durchgegangen sind aber viele.
(Und schnell leid wird einem vieles auch ;-))
@ Frau Irene: Die Kunst imitiert eben immer die Natur. ;-)
Hier ein ganz interessanter
Kommentar von Eric Kellerman zu Takaci Hirano (der ähnliche Bilder macht) auf
Artnudes.