Schauen. Von weitem

Später, nach anderen Wegen, die alten Wege. Spuren finden: Etwas Vergessenes, etwas Verlorenes. Mal in anderen Schuhen gehen, wenn man diese alten nicht mehr braucht.

Die kurzen Worte, die wieder dahin führen. Das falsch bleibt, was falsch war und man wieder nur das Falsche tut. Am Strand ein Zettel, voller Hoffnung:
Ich brauche keine Schuhe mehr. Irgendwo ist einer, der mich trägt.

Gehen, gehen lassen. Und überall nur freiwillig bleiben.

Homestory | 17:36h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
moppelchen - Montag, 23. Januar 2006, 22:31
Ach, würde doch der freie Wille immer klar und eindeutig "Hier entlang!" rufen.

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ladys smock - Montag, 23. Januar 2006, 22:53
warum Engel fliegen können?
weil sie sich leichter machen.

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kid37 - Dienstag, 24. Januar 2006, 00:31
So habe ich das noch gar nicht gesehen. Klar, es sind die einbeinigen Engel, die ihre einzelnen Schuhe im Gebüsch und am Strand liegenlassen! Ganz bestimmt, nun bin ich sicher.

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lady.death1 - Dienstag, 24. Januar 2006, 09:02
..was machen denn die mit einem Bein im Gestrüpp?

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mue - Dienstag, 24. Januar 2006, 13:04
flamingo spielen!

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kerstin13 - Dienstag, 24. Januar 2006, 13:29
schönes bild. wie sich der schuh dem strandboden angenähert hat...

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pazzerella - Dienstag, 24. Januar 2006, 17:10
schön ist es hier. immer wieder.

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kid37 - Mittwoch, 25. Januar 2006, 00:03
Vielen Dank. Es gibt ja schon Stimmen, die fragen, wann hier denn mal wieder ordentlich Blut und Regen aus schwarzen Wolken niedergehen. Aber alles zu seiner Zeit.

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mark793 - Freitag, 27. Januar 2006, 00:58
Ach,
wenn man sich zu diesem schönen Foto die Bildunterschrift dazudenkt Arglose Wattwanderer machten einen grausigen Fund..., dann fällt das Warten auf Blut und Regen aus schwarzen Wolken gleich viel leichter. Sie tun aber völlig recht daran, Herr Kid, sich von diesbezüglichen Erwartungshaltungen ihrer Stammgäste nicht unter Druck setzen zu lassen.

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nicodemus - Mittwoch, 25. Januar 2006, 00:39
Puh...
das soll jemand mal nachmachen - Wie heißen die japanischen Kurzgedichte oder Satzfragmente? Fällt mir nicht ein!

Jedenfalls, ein selten schönes Spiel der Worte!

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mark793 - Mittwoch, 25. Januar 2006, 00:40
Sie meinen
Haikus?

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nicodemus - Freitag, 27. Januar 2006, 21:11
Ja, genau!
Werde mir merken wo ich Infos besogen kann :--))

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mark793 - Freitag, 27. Januar 2006, 21:26
Auch auf die Gefahr hin,
mich als kulturell kompetente Informationsquelle völlig zu desavouieren: Diese Info, dass es japanische Dreizeiler-Gedichte dieses Namens gibt, habe ich aus einer Folge der Zeichentrickserie "South-Park". Was ich nicht mehr weiß: Müssen das zwei lange Sätze und ein kurzer sein oder umgekehrt?

Und: Heißt es nun korrekterweise "Harakiri" oder "Sepukku"? Man weiß es es nicht - man steckt nicht drin... ;-)

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nicodemus - Freitag, 27. Januar 2006, 21:45
…ohne die Site vom Herrn Kid vollspamen zu wollen, es gibt dafür noch einen dritten Begriff (Bushido???), der die Tat an sich benennt. „Harakiri“ bezeichnet die vollzogene Tat. Finde im Moment das Buch nicht in dem es beschrieben ist. Japanisch bleibt mir eine verborgene Welt!

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kid37 - Freitag, 27. Januar 2006, 22:38
"Harakiri", das habe ich bei T.C. Boyle gelernt, heißt soviel wie "das hara (=Seele) rühren". Das gefällt mir gut. Womöglich ist es tatsächlich eine Art von Poesie. Mit zwei kurzen und einem langen Stich. Leider 5/7/5 und nicht 3/7/3 Silben.

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glueckskeks - Freitag, 27. Januar 2006, 23:29
nicht daß das jetzt besonders gut passen würde, aber an trüben Tagen erquicklich kann auch http://www.smalltime.com/haiku/haiku_main.html sein....

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luise - Donnerstag, 26. Januar 2006, 17:42
Überall nur freiwillig bleiben und solange es erträglich ist, für alle Beteiligten, ausser sich selbst, denn sich selbst wird und wird man nicht los, egal, wie oft man sich selbst in den Arsch tritt oder nett bittet.

Irgendwo ist einer, der mich trägt.
Wo ist irgendwo?

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kid37 - Donnerstag, 26. Januar 2006, 20:49
Deshalb muß man ja wandern, irren und Schuhe verlieren. Sei es als Abwurf von Ballast oder Opfergabe. Um das Wo zu finden.

Mit sich selbst hat man oft das schwerste Gepäck. Das stimmt.

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frau klugscheisser - Donnerstag, 26. Januar 2006, 22:40
Etwas Vergessenes wieder hervorholen, etwas Verloren geglaubtes wieder entdecken...
Meine Schuhe sind mir ab und zu eine Nummer zu groß. Doch herausschlüpfen kann ich nicht. Es sind rote Schuhe, die mir am Fuß festgewachsen sind. Wenn ich sie trage, muss ich tanzen, kann nicht aufhören, immer weiter, bis zur Erschöpfung und auch dann lassen sie mich nicht aus.

Wenn man nur lange genug in den Schuhen läuft, werden sie eines Tages durchgelaufen sein. Dann fallen sie ab vom Fuß wie ein Blatt im Herbst. Dann werden die Füße selbst zum Schuh. Dann tragen sie über kaltes Eis und heissen Sand.

Sich selbst tragen, weil es möglich ist. Manchmal über die eigenen Füße stolpern, hinfallen und wieder aufrappeln. Sich vertrauen, weil man es schon früher konnte. Auch jetzt die Kraft haben, irgendwoher.

Verzeihen Sie, mir war gerade danach. Sie dürfen es auch wieder löschen.

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kid37 - Donnerstag, 26. Januar 2006, 23:03
Wie würde ich.
This doesn't look like Kansas, fällt mir zu den roten Schuhen ein. Immer weitergehen, die yellow brick road oder den Takten des Tanzes folgen. Man lernt durch Erfahrung und die muß man erstmal machen. Danach erst weiß man, wie kalt kalt ist und wie heiß heiß.

Sie tragen sich schon. Bestimmt so lange, bis Sie das Wo gefunden haben. Da bin ich gewiß.

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frau klugscheisser - Freitag, 27. Januar 2006, 02:19
Danke
kalt kann sehr kalt und heiß sehr heiß sein.

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