Merz/Bow #64

Happy surf sound will tear us apart: Messer Chups spielen Joy Division. Die russische Surf-Rockabilly-Band hätte ich auch gern mal live gesehen, ist sicher immer mächtig was los. Wenn ich meinen Führerschein richtig verstehe (ist aus dem letzten Jahrhundert und schon ganz abgewetzt), darf ich sogar einen kleinen Roller fahren. So käme ich auch mal raus. Ist sicher ein Mordsspaß.


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Sah neulich in einer Krimiepisode eine viktorianisch gekleidete Frau, die ich ganz faszinierend fand. Wäre ich ein halbes Jahr jünger, würde ich gerne mit ihr durchbrennen, dachte ich zunächst. Aber dann entpuppte sich die Frau als Mörderin, was ja nicht so von gutem Charakter spricht. Und mit dem Durchbrennen wäre es auch schwierig geworden, denn man hat sie 1849 gehenkt. Story of my life.

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Derzeit nämlich schaue ich Murder Maps, eine historische True-Crime-Doku über spektakuläre Fälle zwischen 1850 und 1950, meist aber aus dem viktorianischen London. Jack the Ripper und Dr. Crippen sind erwartungsgemäß dabei und ein paar, von denen ich noch nie gehört habe - und ich höre in der Hinsicht ja Zylinderhüte auf Gras fallen. Läuft auf ZDFinfo oder hier auf Youtube. Die Reihe ist gut recherchiert, liebevoll ausgestattet (ganz wunderbare File cabinets) und nicht so sensationsheischend wie die meisten Pendants, die so auf den privaten Kanälen laufen.

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Aus dem Umfeld entstand auch ein gleichnamiges Buch (Thames & Hudson), das ich mir letztes Jahr kaufte. Gefüllt mit Illustrationen, Photos und historischen Straßenkarten werden hier Mordfälle aus halb Europa und den USA (als Schmankerl auch Australien) kurz und übersichtlich wie in einem Lexikon präsentiert und dabei auch die jeweiligen Entwicklungen in der Forensik vorgestellt. Ein toller Schmöker für zwischendurch, schon weil die meisten Einträge mit einer Doppelseite auskommen.

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Das Schwimmbad ist nun auch fast totgemordet. Gerodet, gepflügt, der Schutt grob geschreddert. Immerhin kann man nun im Pool spazieren gehen oder ein kleines Picknick oder auch Verhör mit einer Mörderin veranstalten. Verstehe nicht, wieso man diese Idee nicht generell für die Wintermonate etabliert. Tische und Bänke rein, Winterbiergarten fertig. Jetzt in Pandemiezeiten ist natürlich nur ein Tisch vorhanden, damit Forensiker später ein leichtes Spiel haben. Und Bedienung gibt es auch nicht. Aber das wird ja vielleicht nicht ewig so sein, auch wenn sich leitende Politiker gerade alle Mühe geben, uns alle umzubringen.

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Mein Debütroman wird heißen Ich folgte einer Mörderin und handelt von einem arbeitslosen Detektiven, der von seinem treuen Labrador begleitet, eine Mörderin jagt, die ihren Ehemann in einem leeren Schwimmbad ertränkt hat. Was zunächst wie ein Unfall aussah, ist aber eine kaltblütige Tat, denn im Becken war zu dem Zeitpunkt gar kein Wasser, wie der gewitzte Detektiv noch vor der Polizei herausfindet. Kein Wunder, sitzt er doch selbst auf dem Trockenen!

MerzBow | 03:37h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
herzbruch - Donnerstag, 18. März 2021, 09:30
Ich bin nicht überzeugt von der Dativflexion bei 'Detektiv'.

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kid37 - Donnerstag, 18. März 2021, 13:55
Die Spur ist heiß! Der Plural schloß offenbar zunächst den braven Hund, des Menschen und der Detektive treuester Freund, mit ein und so kam es zu einem, wie wir in der Linguistik sagen, semantischen Geisterlexem. Wie in "Scooby-Doo und die transgenerative Grammatik", auch eine spannende Geisterjagd.

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herzbruch - Donnerstag, 18. März 2021, 14:15
"Scooby-Doo und die generative Transformationsgrammatik". Danke, ich bin schon weg.

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fidibus - Freitag, 19. März 2021, 22:06
Das Pooltischbankdings steht da nur zur Ablenkung, damit die nachts notdürftig neu verfugten Fliesen nicht auffallen. Da drunter gibt's nämlich einen Geheimgang ...

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kid37 - Samstag, 20. März 2021, 22:26
Woher wußten Sie das mit dem Gang? Wer hat Ihnen das gesagt? Der ist tatsächlich geheim und seine Existenz darf öffentlich nicht erwähnt werden.


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fidibus - Samstag, 20. März 2021, 23:17
Mist! Entschuldigung Sie bitte, ich bin manchmal eine verflixte Plaudertasche.

(Aber habe Sie mal geguckt, da ist noch ein schmaler Seitenarm mit so verklausulierten Hinweisen an den Wänden ... Jetzt halte ich aber wirklich meine Klappe!)

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