Vienna Calling #2
Im Mai ist Wien wie Venedig im Winter. Wirte weigern Wagnisse, wenig warmer Wind weht durch die weltberühmten Wege. Die Straßen folglich leer, keine Stühle rausgestellt, Menschen frösteln und schauen unverständig. Manche machen lieber Urlaub auf Ibiza.
Selbst die Buden vom Naschmarkt sind verbrettert. Eine Geisterstadt, die den Kragen hochgestellt hat. Stille im Gewürzland, ein Schrei verhallte wohl ungehört. Der Tag hält die Pappn, ich schaue unter Fußmatten, zähle die Schilder von Therapeuten und Militariageschäften.
Immer schön langsam ein- und ausatmen, die Tagesform in Ruhe austarieren, langsam machen und sogar noch etwas langsamer. Das Motto dieses Urlaubs wird "Meditation". Eine bedächtig gesetzte Schnitzljagd, kein Geschrei, Laufen in Herzfrequenz.
Finde solch einen gemächlichen Urlaub als Abwechslung zur sonstigen Rennerei eigentlich schön. Hinterhältige Kränklichkeiten braucht es natürlich nicht. Aber der Rest hört sich gut an.
(Über die Herzfrequenzlauferei muss ich noch nachdenken.)
Es war ein Auf und Ab, sehr unangenehm. Aber dann irgendwie beruhigend, daß ich kein Touristenprogramm machen mußte, sondern alle Zeit der Welt hatte. Es ist einfach da, die richtigen Menschen auch.
Na ja. Dieser Mai war ja mehr wie Februar in einem Schaltjahr. Ich habe Wien im Mai schon anders erlebt. Hoffentlich korrigieren sie mich da nicht. Aber die Fotos sind nice. Aber nach Wagnis schauen die nicht aus. Waren sie schon mal Donauinsel zu einer besseren Zeit. Ist auch Wien und wie Mediation an gewissen Plätzen. Dort gibt es das andere Wien zu sehen, dass nicht mit Ibiza plant in nächster Zukunft zumindest. Ich habe da einen Kumpel. Ex-Knacki. Lebt im Sommer auf der Insel. Der hat auf der Insel Blumen gesetzt. Das hat er schon im Häfen so gehalten. Die Blumen sind aktuell sein ein und alles. Herzzerreißend wie er sich um die kümmert mitten in Wien, wenn er da mit der Wasserfalsche auf und ab geht.
Ich glaube, die Menschen sind alle schnell in eine Seitengasse gehuscht, wenn sie mich sahen. Oder in ein Stiegenhaus. Oder in den Stephansdom. Da kommt ein Marmeladinger! Schnell, versteckt's euch!
Was für Blumen mögen das wohl sein? Mit grünen, gezackten Blättern? Oder so hübsch wild und bunt blühende, für die Bienen? Ich mag ja Bienen. Ich war da mal auf der anderen Seite glaube ich was essen. Richtung Arbeiterstrandbad, erinnere es nicht genau. Und UNO-Gelände, also so halb die Ecke. Vielleicht wäre das was im nächsten Jahr. Heuer ging es sich nicht aus.
Eventuell ja. Na solche für Bienen. Der saß ja wegen Totschlag und nicht wegen zu viel Bob Marley. A bsoffene Gschicht. Was ihr Foto vom Nachmarkt betrifft. Da haben sie schon a bissl Geschichtsklitterung betrieben. Dass der Naschmarkt tatsächlich so verwaist ist wie auf ihrem Foto, sagen wir spätestens von 08:00 bis 18:00, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich, gleichgültig wie viel Wetter gerade ist. Sie haben da ja genau den Zwischenraum bzw. schmalen Durchgang abgelichtet, der die beiden Wege die durch den Markt führen verbindet. Was hinter der Glasfläche so vor sich geht in der Zeit zwischen sieht man ja nicht auf ihrem Naschmarktfoto.
18:05 Uhr, höchstens! I wollt schon die Kieberer rufen und nach den Leuten fragen. Und dann gewinnt Wien immer bei "die lebenswerteste Stadt" (noch vor Melbourne!) - dabei lebt da offensichtlich niemand.
Waren Sie da wenigstens auch kurz im Donaupark? Dort gibt es auch eine Imkerschule : )
Um die UNO-City (Platte vor allem) demonstriert man mal wieder, daß alles nur in Beton wohl am pflegeleichtesten ist *seufz*
Macht wenig Freude und die paar verbleibenden Alibigrünflächen, die noch verbleiben, trösten da wenig hinweg.
Wie fein es ist, da durchgehen zu müssen (am AustriaCenter vorbei), wenn den ganzen Tag die Sonne hinknallt, braucht man nicht weiter ausführen. Sauna braucht man jedenfalls keine mehr. Notiz an mich: Wechselkleidung einpacken.
Ganz lustig dort ein aktueller Streit zwischen Wohnhochhaus neu (sehr hoch) bzgl. langsam in Bau befindlichen noch größerem Wohnturm. Man nähme die Sicht weg.
Man fragt sich, ob die ganz kurz mal darüber nachgedacht haben, wo sie wohnen und vor der eigenen Tür kehren möchten ; ))
Abgesehen davon kann ich auch der Architektur von dem neuen Bauprojekt so gar nix (Positives) abgewinnen. *seufz*
Worum die UNO-City mit ihrer speziellen Architektur nicht mehr geschützt wird, ist mir ein Rästel. Leider sieht man ja von mittlerweile kaum einem Platten-gebäude noch die Architektur solo. Alles zu dicht und erdrückt sich.
Nein, ich mußte ja rumliegen & ruhen. Bin diesmal also nur wenig spaziert. Vom Heumarkt-Projekt habe ich gehört. Die Einwände kann ich schon verstehen. Hier in Hamburg wird auch so ein obszönes Megaprojekt geplant, ein 240-Meter-Turm, der sich so gar nicht ins typische Stadtild fügen will. (Und da geht es, bis auf ein paar Alibiwohnungen, auch nur um Gewerbe.)
Die Städte wandeln sich extrem, wenn man nicht acht gibt. Zu Wien kann ich aber nicht wirklich was sagen, weil ich da letztlich doch die touristische Brille aufhabe.
Ich weiß ja nicht, wie Sie das machen, keine Leute auf den Bildern zu haben, allerdings kann ich nur sagen, daß am Graben sehr wohl seit Wochen da schon die Heizschwammerln (!!!) standen und die Tourosten drunter saßen.
Mir braucht niemand mehr was vom Klimaschutz erzählen, solange es am Graben Heizschwammerl gibt, zu Zeiten, wo man wahrlich NICHT draußen sitzen muß.
Das war Mitte Mai, die hingen atemlos wg. politischer Unruhen vor dem TV-Gerät. Die anderen halt, Achtung Schmäh!, Liste Heizpilz!
Das ist wirklich eine Unart mit diesen Dingern. Als gebe es in Cafés kein Innen.
Liste Heizpilz! hihi.
Gut getroffen ; )
Und ich wiederhole mich seit Jahren, aber dennoch: ich liebe Ihre Wien-beschreibungen jedes Mal aufs Neue : )
Vor zwei Jahren war's ja voll im MQ bei Iris Electrum. Hier ein
Suchbild mit Herrn Kid - von der anderen Seite.