Rumpelstiltskin
And still out there through the window
At six in the morning. The essence survives.
Berlin...Berlin...
(Fischer Z., "Berlin")
Die Versprechen unserer Jugend versinken nach und nach im Geruch eingemotteter Träume.
Heute koch' ich,
morgen kauf' ich einen Bauwagen.
Übermorgen mach' ich Sophie Rois ein Kind.
Fischer Z. Jetzt komme ich mir wirklich alt vor.
kid37 -
Dienstag, 15. März 2005, 14:39
Auch so ein Schrott. Gehört aber zu meiner Jugend dazu. Es paßte nur gerade, unter anderem, weil ich neulich noch mal "Liegen lernen" gesehen habe. Und da mußte ich über das Phänomen "Berlin" nachdenken, diesen mythischen Ort, der er für uns Westdeutsche lange Jahre war. Ein Anderland.
Und wie es Berlin geschafft hat, die Bonner-Republik zu zerstören mit dieser Maßlosigkeit und der Verkommenheit, der Gier und dem Größenwahn... die Themen der nächsten Wochen hier.
Und wie es Berlin geschafft hat, die Bonner-Republik zu zerstören mit dieser Maßlosigkeit und der Verkommenheit, der Gier und dem Größenwahn... die Themen der nächsten Wochen hier.
modeste -
Dienstag, 15. März 2005, 17:47
Ja, dieser Mythos, der einen zwischen diese bröckeligen Mauern gelockt hat, dieser Schlund von Dreck und Verkommenheit, auf dem wir fremdfinanzierten Wohlstandskinder von Mitte schwimmen wie ein in allen Farben der Bodenverseuchung schillernder Ölfilm auf einer schwarzen Brühe. Ich verfluche die Stadt jedesmal, wenn ich vor die Tür gehe, aber nach ein paar Tagen Idylle anderswo vermisse ich sogar das miese Berliner Bier und den Geruch der Currywurst bei Konnopke. Und da braucht es noch nicht einmal Bratkartoffeln.
Auf einen Berlinbeitrag von Ihnen wäre ich gespannt.
Auf einen Berlinbeitrag von Ihnen wäre ich gespannt.
kid37 -
Dienstag, 15. März 2005, 19:50
An Berlin habe ich mich ja schon hier und da versucht. Ein Selbst-zehrendes Unterfangen.
Andererseits: Wenn ich mir dann hin und wieder Bilder von Berlin anschaue, denke ich, wow, sehr geil, das wäre was für mich. Dann überlege ich, ob ich nur hart genug auftreten oder mir Berlin unterwerfen müßte, damit das klappt.
Aber ich glaube, ich bin im Herzen eben provinziell geblieben. Oder Rheinländer.
Andererseits: Wenn ich mir dann hin und wieder Bilder von Berlin anschaue, denke ich, wow, sehr geil, das wäre was für mich. Dann überlege ich, ob ich nur hart genug auftreten oder mir Berlin unterwerfen müßte, damit das klappt.
Aber ich glaube, ich bin im Herzen eben provinziell geblieben. Oder Rheinländer.
modeste -
Mittwoch, 16. März 2005, 14:23
An der Berlinunterwerfung gehen die Leute in den Cafés von Mitte ja reihenweise kaputt. Ich glaube, dass Rezept für das gute Leben in Berlin liegt im wesentlichen im schlichten und anspruchslosen Dasein. Schwimmen auf der schwarzen Brühe eben, gar nicht erst versuchen, in die Tiefen zu tauchen, wo die Stadt einen zersetzt.
kid37 -
Mittwoch, 16. März 2005, 20:57
Ich kenne einige Männer, die an Berlin gescheitert sind. Sie schlurfen mit krummem Rücken und erloschenen Augen durch die Straßen, volltrunken noch von der schwarzen Brühe, sich selbst aufgegeben habend. Schlicht und anspruchslos, das ist möglicherweise ein Rezept. Erstmal schaue ich mir nur die Bilder an.
Träume
sind eh so eine ganz vertrackte Sache...
... habe ich schon mal so für mich festgestellt.
So manchen Traum mottete ich auch schon ein ein, weil er heute nicht mehr in mein Lebenskonzept passen würde. Andere träume ich immer wieder. Auch wenn ich weiß, dass ich sie wahrscheinlich nie wahr machen kann.
Mancher hat einige Chancen nie gehabt, wie ich sie hatte und zum Teil auch nutzen konnte. Andere haben einige Chancen einfach nicht wahr genommen, weil sie sie als solche nicht wahr nahmen. Dennoch sollte man seine Träume nie ganz aus den Augen verlieren. Sie sind Teil von uns. Mal mehr, mal weniger aktuell. Mal mehr, mal weniger ernst zu nehmen.
... habe ich schon mal so für mich festgestellt.
So manchen Traum mottete ich auch schon ein ein, weil er heute nicht mehr in mein Lebenskonzept passen würde. Andere träume ich immer wieder. Auch wenn ich weiß, dass ich sie wahrscheinlich nie wahr machen kann.
Mancher hat einige Chancen nie gehabt, wie ich sie hatte und zum Teil auch nutzen konnte. Andere haben einige Chancen einfach nicht wahr genommen, weil sie sie als solche nicht wahr nahmen. Dennoch sollte man seine Träume nie ganz aus den Augen verlieren. Sie sind Teil von uns. Mal mehr, mal weniger aktuell. Mal mehr, mal weniger ernst zu nehmen.