Ich erhalte ja selten Besuch hier in meiner bescheidenen Tiki-Sperrholzklause, was verschiedene Gründe hat, mentale oder körperliche Abwesenheit, regionale Abgeschiedenheit oder eine gewisse, man könnte es nennen Kompliziertheit beim Versuch, Einlaß zu erlangen:
Darauf fragt einer der Kapuziner-Brüder von drinnen: "Wer begehrt Einlass?" Der Herold antwortet mit allen zu Lebzeiten der/des Verstorbenen getragenen Titeln. Von drinnen erfolgt allerdings die Antwort "Wir kennen sie/ihn nicht!". Daraufhin klopft der Herold noch einmal. Wieder wird gefragt "Wer begehrt Einlass?" Diesmal antwortet der Herold mit der Kurzfassung der Titel. Doch die Antwort ist abermals "Wir kennen sie/ihn nicht!". Der Herold klopft ein drittes Mal, erneut wird dieselbe Frage gestellt. Nunmehr nennt der Herold nur den Vornamen und fügt "ein sterblicher und sündiger Mensch" an, woraufhin das Tor geöffnet wird. [Q]
Wißt ihr Bescheid, wenn es über die Sprechanlage knistert, "Wer begehrt Einlaß?", so antwortet mit eurem Usernamen und der Formel "ein sterblicher und sündiger Mensch", sonst drücke ich nicht auf den Türöffner. Schluß mit diesem Titelgewese, eitel herausgestellten Einkommensbescheiden oder von Interessensverbänden manipulierte Listen über "die beliebtesten Besucher der Deutschen"!
Oder Namenkratzen in weißgekalkte Wände. Klageläuten pauschal bezahlter Textnachrichten. Hautrisse flüchtiger Begegnungen, erinnerungswelke Trauerblumen auf Fußmatten, geklaubt von Türschwellen, Grenzzäunen, altersbeschränkten Tanzdielenveranstaltungen. Die letzten Passierscheine nämlich habe ich längst schon ausgegeben, verschenkt.
Ich weiß doch, wo du damals herkamst.
Wenn nun aber die große Stunde der Bereitschaft zur Geselligkeit geschlagen hat, kann man das ja auch elegant in seinem Blog verbreiten. Wenn dann nur jede/r zweite Kommentator/in Einlass begehrte, sollte die Bude voll sein. Die Dynamik ist ja recht simpel: man behauptet, man hätte etwas Interessantes zu erzählen und lädt ein. Oder lässt sich einladen. Kaum bewegt man sich auf diesem Level, wird es einem schon wieder zu viel! Wichtig ist aber natürlich immer, das Gefühl der Wahl zu haben. Der größte Luxus. (Wer wollte mir da widersprechen.)
Andererseits - würde sie nichts bestellen, hätten die Fahrer weniger zu tun -> Einsparung, Wegsparung und säßen dann am Amt oder in einem Schweißkurs, oder so...
Das ich bin dein verschollener Enkel und wollte mal Guten Tag sagen von Herrn Kid gefällt mir sehr. Sowas hören wir hier auch nicht. Allerdings klingelt schon mal ein (/&$% Zeitungsmensche mitten in der Nacht auch Leute raus, die definitiv KEIN Zeitungsabo haben, weil er den Schlüssel vergessen hat...
Ganz generell hab ich den Eindruck, es wird durchgeklingelt und gehofft, daß irgendwer ganz ohne zu fragen die Tür aufmacht...
@Herr Kid,
ich dacht, die Fenster hätten sich mit dem Jahreswechsel schon erledigt :)
Hätte man das nicht einfacher formulieren können?
Ich schreibe hier fehlgeleitete, hochgradig empathisch gemeinte Kommentare, komplett am Thema vorbei, weil ich die delikate Kryptik wieder nicht durchschaue. Scheisse! (Meinen Sie, ich trinke zu viel?) Soll ich mich jetzt schämen oder entschuldigen? Auf jeden Fall habe ich den praktischen Tipp: wenn es nur einmal klingelt, ist es ein Reklamezettel-Einwerfer. Wenn es dreimal klingelt, ist es ein Freund, der denkt, man achtet darauf, dass es dreimal ist und hält es für ein Zeichen! Muss man aber auch nicht berücksichtigen, man ist ja nicht verabredet! Wenn man jedes Klingeln ignoriert, das nicht zeitnah zu einer verabredeten Besuchzeit erfolgt, ist man auf der sicheren Seite und niemals enttäuscht!
Ich kenne Sie ja als unwahrscheinlich großzügigen Gastgeber - auch ich hatte einst eine offene Tür und einen Kaffeehaustisch und einen Thonet-Stuhl für jeden neuen Gast, egal, ob er (oder sie) mit Tüte über dem Kopf oder offenen Blickes in mein Heim gekommen ist. Aber man wird älter und muss auch darauf achten, dass die Räumlichkeiten noch einigermaßen gepflegt erscheinen, man möchte also keine Gäste, die klebrige Abdrücke hinterlassen, die sich schwer entfernen lassen, an denen dann die folgenden Gäste mit der Schuhsohle kleben bleiben etc. pp.
Wenn das jetzt zu kryptisch ist, steht es Eins zu Eins!
Der Rest versinkt in Kryptik. Jedenfalls: beim Anklingeln einfach drauf achten. Demutsvolle Etikette, Titel beim Empfang abgeben.
Aber es ist doch wirklich ein Leuchtturm und keine Bretterbude ?!? Ich bin auch ein bischen Gaga wie die Madam bei Kryptik.
Ich bringe Rotwein und Salzstangen, gute Musik und Laune und tote Tiere haben sie, ja ...JA ?!? ( ja !, ich weiß, haben sie. Ich lese...manchmal )
Apropos KRYPTik : Wien is Leiwand aber dies sind nicht nur Särge in Calimero-City :
http://www.peter-haefele.de/die-mumien-von-palermo
ICH habe mich gegruselt !!!
Sagen sie Bescheid wegen dem Termin, würde mich ernsthaft freuen...wenn sie mögen :)
Ihr
D.Martini
P.S. Für das Waffenrad ist's zu weit, die Bahn wirds richten...
Herr Dean Martin, großer Neid! Ich habe einen hübschen Bildband über die gut durchgetrockneten Palermomönche. Sehr eindrucksvoll. Ich fürchte, einen Besuch in Sizilien schaffe ich nicht, aber wer weiß. Ihr Rad könnte die Bahn transportieren. Dann schauen Sie mal vorbei!
Frischkäse mit Dosenobst vulgo "paradise heaven" hatte ich da im Kopf. Und
Hätte ich weitergelesen, ich stünde nun wahrscheinlich vor Ihrer Tür.
Aber was meint Einstein? "Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle."
Ob das immer so stimmt?
Zehn sind gekommen
Giess` Wasser zur Suppe
Heiss`alle willkommen!"
Bei mir können Sie also spontan und ohne Passagierschein hereinschneien. ( Mein gutes Essen verwässere ich aber nicht wie auf dem Tuch empfohlen, werden es mehr als geplant, gibt es eben kleinere Portionen. )
Auf meinem Geschirrhandtuch steht übrigens: "Spül mir das Lied vom Tod".