Ohne Stützräder!
Dafür aber mit großem Steuerrad. Und die Blumen sind auch schon verblüht, mal auf mich warten gibt es auch nicht mehr. Alle in Eile, nur ich, ich mach mal schön langsam. Und nicht so weit. Für so eine Distanz holen die lieben Kollegen die Räder gar nicht erst aus dem Unterstand, und wenn ich erzähle, daß in der Mitte der Strecke noch ein hübsches Café mit einem hervorragendem Kuchen wartete, wird das Kopfschütteln kein Ende nehmen.
Ich aber dachte, wer in die große Stadt fahren kann, kann auch in Pedale treten, dazu hing ein hübsch herbstlicher Regen am Horizont, dem entgegenzueilen mir war wie das Verfolgen einer duftgetränkten Spur. Auf dem großen Gelände wurde ein Tor vergessen, gute Gelegenheit, ein wenig um die noch nicht erschlossenen Schuppen und Pumpenhäuschen zu wandern. Einfach mal nichts besonderes tun, wieder pointenlos die Sichtmarken abzählen, auf Veränderungen achten, die auf dem Sattel und die am Wegesrand.
Wie wäre es denn sonst? Sonst säße ich womöglich wie ein Rentner den lieben Tag daheim, mit einer Decke über den dünnen Knien oder keuchte auf einem Heimtrainer und schaute Darbietungen von Frau Dolly Parton an. Sie wäre ein großes Licht in meiner staubigen Stube. Ein klunkerbehängter, rosafarbener Schmetterling, der über noch unverblühte Wiesen tanzt. Überhaupt ist sie die einzige Blondine, die einen engen pinkfarbenen Hosenanzug tragen kann, ohne darin, wie soll man es ausdrücken, ihre Natürlichkeit zu verlieren. Ich säße also daheim und schaute diese Dolly-Parton-Clips, summte mit verstellter Stimme im Chor zu ihren schmeichelnden Cajolings und dächte an gleich zwei große Apfelkuchen.
Die Motive ... alle irgendwie recht standfest.
Zur Mahnung. Zur Mahnung.
Condamné soit, qui mal y pense!
Wir sind hier alles Gutdenker.
Immer noch an die fruchtigen Cajolings gedacht?
Ein hübsches Café mit einem hervorragendem Kuchen löst bei mir immer ein Nicken mit dem Kopf aus. Ich kann das ja mal ganz offen einräumen: Als ich am
Freitag im Bauhaus-Café saß, habe ich mich anschließend nicht mal mehr zu den 1,9 Kilometern, die zum Kornhaus führen, aufraffen können.
Schöne Strecke, hier ist man ja eher sparsam, was den Erhalt von (Industrie-)Denkmälern und Sehenswürdigkeiten angeht. ("Solange der Hafen ein Touristenmagnet ist...") Ich habe jetzt festgestellt, zur Stärkung liegt der Kuchen auf meiner kleinen Hausrunde ganz praktisch auf halber Strecke.
Der Trick ist, jede Strecke so zu wählen, dass der Kuchen auf halber Strecke liegt. Oder die Kuchen nach jeweils einem Drittel, Viertel...
Habe festgestellt, dass ich auf Radrunde nicht so recht in den Kaffee-und-Kuchen-Modus komme, oft steht mir der Sinn mehr nach einer Laugenstange mit Butter, Salami und Käse oder dergleichen.
Allein die Vorstellung, nach einer zünftigen Bergischen Kaffeetafel nochmal aufs Rad steigen zu müssen, Horrorshow. Da fährt man mit dem Auto hin, macht vielleicht noch eine kleine Alibiwanderung rund um Schloss Burg, bis Töchterlein die Lust verliert, und dann Tortenmassaker, süße Pfannkuchen und drei Löffel Zucker in den Kaffee. Wenn schon, denn schon.
Koffein stand mal, bis 2004, ganz offiziell auf der Dopingliste...
Zucker und Kaffee - danach dann wie ein Vogel die Mont Vertoux des Bergischen Landes hochgejagt. Ja, so könnte es gehen ;-)
Sorry, fehlt ggf. zwischen den Doppelpünktchen und dem schönen D evtl. ein kleines Strichlein? ... könnte doch sein?!
ich lach wie ich will. herr kid versteht das schon richtig. das weiß ich!
Ich glaube auch. Alles gut.
Ich würde ja fast raten: "
Schaffen Sie sich ein Kind an." Da sind so beschauliche Touren an der Tagesordnung, ohne dass man schräg angeguckt wird. Und man hat seinen Rollator stets dabei, wenn die Puste just mal knapp wird.
Ich könnte mir ja erstmal einfach so einen Kinderwagen anschaffen. Notfalls 'ne Flasche Bier rein, falls jemand gucken will. Dann dürfte ich sogar auf einem Spielplatz zum Rasten auf der Bank Platz nehmen.
Sicher. Vielleicht einen ganzen Kasten, dann schließen Sie gleich viele Freundschaften.
Schön.
Ich kann eben auch anders.