Referrer Botschaften, Teil irgendwas

Einst eine beliebte Methode, kurze netztelegraphische Botschaften mit Hilfe einer Suchmaschine zu versenden, ist die Technik der anonym-klandestinen Nachrichtenübermittlung ein wenig in Vergessenheit geraten. Nicht immer ist auch sicher, daß man wirklich als Empfänger gemeint ist, andererseits, welchen Satz, der so durch den Netzäther schwirrt, ließe sich nicht passend machen. Vorausgesetzt, man führt ein blütenreiches Leben, gleich einem Garten, in dem Platz für die obskursten Pflanzen ist. Oder für eine Bank, auf der man stumm sein kann.

search request man schweigt am meisten bei der person der man eigentlich so viel sagen will

Das ist wohl so. Manchmal erschrocken, manchmal erbost. Manchmal erschöpft oder einfach gesättig, Schnauze voll, kraftlos. Oder eben aus verlorenem Mut, gehemmt, verzagt und zögernd. Ausgespielt, aufgewacht, abgebogen vielleicht in ein anderes Leben.

Wie bestellt zeigt Viktoria Sorochinski dazu eine Fotoserie auf ihrer Webseite. Momente von Schweigen, Stille, Sprachlosigkeit. Oder einfach nur Leere, ein angerostetes Leben kurz vor dem großen, langen Warten.

Tentakel | 14:13h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
ksarco - Mittwoch, 21. November 2012, 18:40
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rollinger - Mittwoch, 21. November 2012, 19:53
Psst
nicht stören. Aber besonderer Moment. Manchmal möchte man nicht dabei sein. Kann aber dann doch nicht weggucken. Vor allem bei den Paarbildern.

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kid37 - Donnerstag, 22. November 2012, 19:21
Faszination des Unbehagens.

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nuss - Donnerstag, 22. November 2012, 00:36
Ich möchte jedes dieser Bilder an meiner Wand hängen haben. Dann würde hier vielleicht endlich Ruhe.

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saxana - Donnerstag, 22. November 2012, 12:22
O mein Gott, was für Bilder. Bei dem mit dem Hund musste ich dann aber doch lächeln.

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ksarco - Donnerstag, 22. November 2012, 16:24
Schweigen
Silence is golden - or the hell - dazwischen spielt sich alles ab - oder auch nichts - manchmal etwas - Spannung: immer -

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ana - Donnerstag, 22. November 2012, 16:28
Ich finde es ja rührend, wenn Menschen nicht über Stichworte, sondern mit ganzen Sätzen googeln, so als würde die Suchmaschine sie verstehen. Noch rührender fände ich es aber, würden bei search request richtige Fragen gestellt. Beispielsweise: "Wann schweigt man am besten?"

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mark793 - Donnerstag, 22. November 2012, 16:53
@ana: Genau das kommt aber durchaus auch vor, wie die regelmäßige Sichtung der Referrer zeigt. Eine Frage, die in der Dunkelkammer mal aufschlug, war beispielsweise Warum heißt es elf und zwölf und nicht elfzehn und zwölfzehn?

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ana - Donnerstag, 22. November 2012, 17:52
Zur Ergänzung Ihres netten Beitrags in der Dunkelkammer:
Mein Buch "Universalgeschichte der Zahlen" meint ja, nicht nur das Zehnersystem, sondern auch das Zwölfersystem sei vom Zählen mit der Hand abgeleitet. Beim Duodezimalsystem, also dem Zwölfersystem, zählt man mit dem Daumen der Hand die restlichen Fingerglieder der selben Hand ab und kommt so auf drei mal vier, also zwölf.

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mark793 - Donnerstag, 22. November 2012, 19:04
Ah, danke, dass Sie mir das nochmal ins Gedächtnis zurückrufen. Ich wusste noch, dass es auch irgendeinen "körperlichen" Erklärungsansatz für das Zwölfersystem gibt, aber ich hatte ihn nicht mehr im Detail parat.

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kid37 - Donnerstag, 22. November 2012, 19:13
Doch, doch. Die Menschen stellen bemerkenswert viele Fragen an eine Suchmaschine. (Sicher besser als Astro TV.)

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ladys smock - Freitag, 23. November 2012, 17:14
Ich verstehe das leider nicht. Hatte man früher drei Daumen?

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ana - Freitag, 23. November 2012, 19:08
Vielleicht habe ich das unglücklich und verkürzt erklärt. Aber nehmen Sie den linken ( oder rechten Daumen ) zum Zählen her ( der Daumen zählt nicht mit, er ist nur eine Art Zeigestab ) und zählen Sie mit dem Zeigestab Daumen die Glieder des Zeigefingers, Mittelfingers, Ringfingers und kleinen Fingers der gleichen Hand ab, so kommen Sie auf zwölf. Zum Zählen bis zehn braucht man also zwei Hände und zum Zählen bis zwölf nur eine.

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ladys smock - Freitag, 23. November 2012, 19:59
DAS ist ja genial! Danke.

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kid37 - Donnerstag, 22. November 2012, 19:11
Geht doch
WER WAR DAS? Der oder die mit den drei Worten. Hand hoch! (Aber nur Unverheiratete.)

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ksarco - Donnerstag, 22. November 2012, 19:36
Evtl. eine kleine Brücke von Zahlen zu Schweigen: Dei liegende 8 ist doch ein schönes Zeichlein für ewiges ungesprochenes " Geht doch!"
Voraussetzung: Ratio unangetastet lassen!

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c17h19no3 - Donnerstag, 22. November 2012, 20:35
schöne referrer haben sie. meine decken sich so in etwas mit dem, was menschen im beate-uhse-sexshop suchen. ;)

zur kunst: hmmmm... keine ahnung - ich versteh ja nix von kunst - aber schweigen / wortlosigkeit muss für mich 1000 prozent authentisch und natürlich sein. ich glaube, das muss aus dem nichts passieren und zufällig festgehalten werden. bei sorochinski ist das in meinen augen zu sehr gestellt, zu sehr gewollt, zu künstlich. da kann man nun selbstverständlich sagen, klar, das ist bewusst, das ist eben kunst / künstlerisch!

es weckt auf jeden fall unbehagen, ja. bei mir allerdings das unbehagen, dass etwas so zerbrechliches, vielleicht heiliges derb überzeichnet wird.

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ksarco - Donnerstag, 22. November 2012, 21:47
Tradition = no Diktat
O.k., also Befremdung wegen Verfremdung des Sujets, also Denkanstöße wegen für neue Wege gehen. "Fürchtet euch nicht!"

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ladys smock - Donnerstag, 22. November 2012, 21:56
Entschuldigen Sie bitte meine nicht-referrer-Frage, Herr/Frau ksarco: kennen Sie Herr/Frau zy?

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ksarco - Donnerstag, 22. November 2012, 22:11
Entschuldigen Sie bitte meine Antwort, Frau/ Herr ladys smock: That's somebody else!

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ksarco - Donnerstag, 22. November 2012, 23:23
@kid37: Nur drei Worte? In Märchen gilt es fast immer drei Rätsel zu lösen.

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kid37 - Donnerstag, 22. November 2012, 23:31
Ich schätze ja muntere Beteiligung, Frau K.Sarcozy. Aber es gerät wirklich ab und an ein wenig außer Hand und Band. Die Dosis macht ja bekanntlich... usw.

@C17usw.: Die Künstlichkeit der Inszenierung ist natürlich Konzept. Vergleichen Sie mal die Fotos von Gregory Crewdson, man kann da gewisse formale Ähnlichkeiten erkennen. Das läßt sich zum Teil bis zu Jeff Wall zurückverfolgen. Gewecktes Unbehagen ist doch ein großer Erfolg. Es lebt!

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ladys smock - Donnerstag, 22. November 2012, 23:56
Herr kid, wie Sie eingangs schon erwähnten:
"man schweigt am meisten bei der person der man eigentlich so viel sagen will"
usw.

Frau ksarco: wie kann man auf eine Frage, ob man jemanden kennt, antworten, dass dies eine andere Person sei?
Ich wollte ja nur wissen, ob Sie im gleichen Debattierclub sind.

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ksarco - Freitag, 23. November 2012, 00:08
@ladys smock: Bitte nicht so rational orientiert sein! Lassen Sie Rätsel zu! (Woraus schließen Sie, dass ich eine Frau sei?)
@ kid37: Bin eben manchmal ein wenig ungebändigt. Sorry!

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jean stubenzweig - Freitag, 23. November 2012, 20:20
Nicht so ganz das Thema.
Aber da ich zur Zeit nicht hinausemailen kann, auf diesem Weg:

Herzlichen Dank für die Mitteilung, den Hinweis. Ich werde mich damit beschäftigen.

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thingonaspring - Freitag, 23. November 2012, 23:58
"wenn du mich aussprichst, bin ich nicht mehr da" - So halte ich es auch mit der verlinkten Bilderserie. Schon ein wenig "kosmetisch" oder?

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ksarco - Samstag, 24. November 2012, 16:06
Mär
da muss ich doch ganz normal geradlinig / und natürlich unweigerlich / an Rumpelstilzchen denken

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kid37 - Samstag, 24. November 2012, 16:40
Mir hingegen fällt unweigerlich ein alter Beitrag ein.

Herr Thingonaspring, ich würde es konstruierte Wirklichkeit nennen. Falls wir jetzt über dasselbe reden.

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ksarco - Sonntag, 25. November 2012, 23:28
" Was ist die Welt so stille ..."

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thingonaspring - Samstag, 1. Dezember 2012, 09:38
Touché ;-)

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