Octopus's Garden
Mal raus aus der bedächtigen Wackeldackelwelt, den eigenen Wasserkreislauf schön durchzirkulieren, schön alles durchschwitzen, ein Carepaket von der Post holen und ausschnaufen dans le parc. Herr Kid unter Wasser, zeigt das Foto, wie er einem Tintenfisch an den Tentakeln zupft. Mehr als eine Walflosse zeige ich dieser Tage nicht, abtauchen würde ich gern, aber oben schwimmen läßt die Nixen summen: . Vor mir liegen Bauklötze, Bruchstücke, Mosaikteile, daraus ein kleines Haus basteln, ein Bild formen, irgendwas Erkennbares, bleibt eine Aufgabe.
Die Hitze von links nach rechts wenden, sich ein Kleid aus Kühlakkus wünschen, was denn noch alles denken. Abends ein paar Kräuter hacken, wieder nur Boote unten am Wasser zählen, nichts aber zu erzählen haben. In der Gebäckschale sammeln sich Carpe-diem-Sprüche, ich aber sorge mich nicht, sondern bebe.
:. - ein sehr schöner Keintippfehler.
Und: Schwarze lange Hosen und dicke Winterschuhe findet Kelly auch eine angemessene Bekleidung für 35 Grad im Schatten ("Was vor Kälte schützt, ist auch gut gegen Hitze"). Das ist aber ein Irrglaube von Sturköppen.
Ich muß einwenden: Es handelt sich um meine
Berufsjugendlichenuniform, ich folge da ganz dem Transparenzgebot und lasse Luft ran.
Dem "Transpirantgebot" las ich eben. Es gibt kein Wetter, es gibt nur unangemessene Kleidung - so meine Grossmutter, die einst in Ohlsdorf lag und nun in der Ostsee. Irgendwann möchte auch ich mal in einer Stadt wohnen, wo Karree-Pakete (Auskunft der Mutter, Cuxhaven 1947) einlanden. Ihre gleichstädtische Gegenwart, lieber Herr Kid, die wäre ein i-Tüpfelchen bei meinen nun weiteren Verbleibplanungen, Sie berichten immer so schön, von allem. Aber was sag ich. Gute Nacht erstmal.
Hier wird offenbar mit Erfolg an der Marke Hamburg gearbeitet.
Hamburg im Karree, so lautet ja der Titel meines kleinen historischen Reiseführers. Ich hoffe auf Senatsfördergelder der unteren oder oberen Wirtschaftsbehörde. (Gibt es eigentluich eine untere Kulturbehörde?) Jedenfalls, Herr Schneck, das wäre natürlich in jeder Hinsicht ein Gewinn. Hier, wo sich die Kunst ohne Ateliersplätze behaupten muß, formt der kulturelle Hunger ein teilweise sogar dankbares Publikum. Und sonst sitzt man einfach den ganzen Tag am Wasser und schaut den Hunden zu.