Am Wochende dann touristische Betrachungsmassen am Hafen, tagelang schon schwappte das Getute und Getue bis zu meiner Wohnung hoch, daß ich, ein Colonel Kurtz in den Schatten meiner derzeit sehr verworrenen Dschungelresidenz, mich aufscheuchen und zum Nachschauen bringen ließ, die Abkürzung unter dem Horizon Field in den Deichtorhallen und der Fotobuchhandlung nehmend, alles im Versuch, ein wenig Kulturroutine ins ZNS zu pressen, dann weiter, einer kühlen Sonne nach, Zirkel um Zirkel schlagend bis an die Kante zum Wasser und auf ein dümpelndes U-Boot und das bruttoregistertonnenschwere Prinzip der Verdrängung schaute. Ach.
[Zunächst denselben Weg zurück.] Daheim dann neue Blätter in den Frustrationsordner sortieren, ein defektes Schloß melden, reife Früchte nach rechts, unreife Früchte nach links stapeln, ein weiteres Fußballspiel betrachten, Geld ausgeben.
[Studienschwerpunkt] Ich schaue ja gerade erneut die US-amerikanische TV-Serie Akte-X (darüber zu gegebener Zeit mehr), wir erinnern uns solange an Mulder & Scully, und jedenfalls war ich erstaunt in Staffel 5 (so weit bin ich bereits) ein Vorbild für Lisbeth Salander entdeckt zu haben. Optisch offenbar stark von Pris aus dem Blade Runner beeinflußt, ist Esther Nairn (gespielt von Kristin Lehman), eine im Untergrund agierende, psychisch schwer ramponierte Hacker-Punkette namens "Invisigoth", die wie aus einem William-Gibson-Roman entstiegen scheint. Foto.
Die Folge "Killswitch" ist auch ansonsten bemerkenswert, hat Mulder doch ziemlich exakt denselben Traum wie ich ihn hatte, als ich im Krankenhaus lag.
Es kam dann noch ein Kinofilm, der mich enttäuschte, und irgendwann war es mir zuviel des Dräuens und zu wenig des Knisterns; ich stieg aus. Die Killswitch-Folge ist mir deshalb offensichtlich entgangen. Eine Frage noch dazu: Spricht in der deutschen Version evtl. Egon Hoegen aus dem Off?