Merz/Bow #32



Jetzt nur noch senkrecht bleiben. Dann alle so Yeah!.

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Großartig: Ödland (-> siehe) sind unterwegs:
am 29.5. in Hamburg
am 6.6. in Wuppertal

Das wird etwas sehr besonderes, humorvoll-nostalgisches. Ich mag diese Ausgestaltung eines kompletten Kosmos', einer durchgestalteten Welt, die sich sanft ironisch und assoziationsreich bedient an Versatzstücken der Erinnerung und unserer Erwartung. Hier gibt es auch ein Video vom Auftritt in Zürich. -> weitere Tourdaten

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Dass die Piraten keine “Endlösung der Kreativenfrage” haben, ist Schade. (Q)

An der Sprache sollt ihr sie erkennen. Unter den Avataren der Muff von 1000 Jahren. Lesenswerter Beitrag übrigens von Volker Strübing zum Thema Verwertungsrechte. Überhaupt gäbe es viel zu sagen zum unverhohlen durchscheinenden Hass auf Künstler (immer als "sogenannte "Künstler"") und Kreative (immer als "sind keine Kreative"). Wer in den Foren bei Spiegel Online oder Standard.at die Stimmen von Netzbenutzern sammelt, stößt auf Zitate wie "Der Dreck muss weg", "sollen mal arbeiten gehen", "wer sich nicht durchsetzt, hat eben Pech gehabt", "das ist eh keine Kunst", "die machen sich mit Hilfe der Künstlersozialkasse einen Lenz. Und wer bezahlt es? Ich mit meinen Steuern!" Usw. usf. Dahinter verbirgt sich eine verblüffende biedermeierhafte Spießigkeit. Der Künstler, 'tschuldigung, "Künstler", als armer Poet unterm Dach.

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Im Grunde wollen sie eine Schriftumskammer.

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Sie schenkten uns die Empörungskultur.
Ich kann natürlich immer noch Revuetänzer werden.

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search request: rasierte katze
Das ist falsch buchstabiert. Versuch es noch mal.

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"Wash it out." (PJ Harvey, "Bad Mouth")

MerzBow | 14:12h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
prieditis - Freitag, 11. Mai 2012, 14:22
Oh. Wenn es dereinst zur Fingernagelkontrolle kommt, dann zücke ich meinen Gabelstaplerschein, ich schwöre.

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kid37 - Freitag, 11. Mai 2012, 15:14
Ich habe nur einen Filmvorführerschein, da lachen die mich feist aus.

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prieditis - Freitag, 11. Mai 2012, 16:26
Dann kommen Sie zu mir. Ich bring Sie schon irgendwie durch.

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nnier - Freitag, 11. Mai 2012, 15:19
Ich habe mich selber über die Gier der Medienindustrie geärgert, das Ausnehmen der Fans, die Versuche, alles zu kontrollieren und zu reglementieren: Bloß keine unautorisierte Fan-Fiction zu Star Trek, und schaut keinen Videofilm in größeren Gruppen an, und zahlt für die CD bitte noch mal deutlich mehr als für die LP. Gewisse Frust- und Rachegefühle kann ich da schon nachvollziehen.

Umgekehrt offenbart sich nach meinem Empfinden jetzt aber auch eine gierige, maßlose Anspruchshaltung, vor der ich erschrecke, gepaart mit einem triumphierend darwinistischen "Ihr könnt sowieso nichts dagegen machen, ihr Dinosaurier, geht sterben!"

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kid37 - Freitag, 11. Mai 2012, 18:19
Da gibt es wohl viele anekdotische Ereignisse. Mir hat mal Yahoo für ein Webmagazin ein halbes Dutzend Bilder von meiner Webseite geklaut, 'tschuldigung, gecrawled. Fanden die auch nichts bei, ich solle die "besser schützen". Das heißt abern icht, daß es ohne Verwerter ginge. Im Bilgewasser der jetzigen Diskussion finde ich die nicht mal mehr unterschwelligen Ressentiments gegen Kunst/Künstler wahlweise interessant oder erschreckend. Da entlädt sich ein großer Hass, vielleicht auch bloß Neid (die liegen den ganzen Tag faul da, pfeifen mal ein Lied und leben 130 Jahre davon.)

"Die Leute sagen, "Love Me Do", so eine Melodie hätte ich auch komponieren können. Tatsache ist: Sie haben es nicht getan." (John Lennon, sinngemäß zitiert)

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jean stubenzweig - Freitag, 11. Mai 2012, 18:16
War es
nicht immer so? Wem der Zugang zur Kunst fehlt und lediglich Lebensart kennt, dem werden die Feinheiten verborgen bleiben. Ein wenig verblüffend ist für mich allerdings, welche Abneigungen da neuerdings (?) ausgerechnet von der Seite derer abgefeuert werden, die sich selbst als kreativ tätig sehen..

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kid37 - Freitag, 11. Mai 2012, 18:24
Vielleicht, weil heute ja auch alles "Kultur" ist. Eventkultur, Erinnerungskultur, Wohnkultur, Schlafkultur, Netzkultur, Orgasmuskultur. Bis hin zur Erbrechkultur. Und ganz gleich, wie man letztendlich dieses Wünschen und Wollen übereinbringen will, diese geschichtsvergessene Sprache läßt mich schaudern.

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sakanachan - Freitag, 11. Mai 2012, 18:32
Immer alles rein in den Kulturbeutel.

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ana - Freitag, 11. Mai 2012, 22:44
Wie gut, dass es noch so was wie eine Künstlersozialversicherung gibt, viele Künstler könnten sonst gar nicht mit ihrem Tun überleben. Mit der Rente sieht es natürlich bei denen, die wenig einzahlen, mau aus, die müssen vielleicht den Rest ihres Lebens zusätzlich verdienen.

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prieditis - Freitag, 11. Mai 2012, 23:33
Der Flurförderschein, sag ich Ihnen, eine Investition in die Zukunft!

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kid37 - Freitag, 11. Mai 2012, 23:38
Ok, fangen wir mit dem Telelearning an.

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prieditis - Samstag, 12. Mai 2012, 02:06
Nachdem ich die Original Schulungsvideos sichtete, fand ich den Klaus noch beeindruckender. Der ist schon ganz schön nah dran, nicht nur wegen Egon Hoegen.

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schneck - Samstag, 12. Mai 2012, 13:24
..und ich wollte mich gerade schon wieder aufregen über diese Debatte (ein schöner Artikel dort drüben bei Volker Strübing), da sah ich den Klaus und seine Fehler, vor allem das Cuttermesser im Haupte seines Kollegen und musste so sehr lachen, dass ich darüber meine derzeit wieder aggressiv-leidenschaftlich aufflammenden Gedanken zum "Ausstellungshonorar" vergaß und mich nun ganz locker auf das Pokalfinale (GEZ) nachher freuen kann (nicht ohne vorher noch kurz eine Skizze samt Sperma aufs Blatt zu werfen und damit sogleich 800 einzufahren, weil hier die Käufer natürlich Schlange stehen, abzüglich 400 für den - logisch - cohibapaffenden dicklichen Verwerterekelgaleristen mit Haus am Lago und einer Karat-Uhr am Arm).

/Jetzt hab' ich mich doch aufgeregt, ist aber schon wieder vorbei. Am schlimmsten scheint mir das Unwissen zu sein, dass über den Produzentenalltag, gleichwelchen, herrscht. "Kinderkram", das fällt mir da oft ein, dieses Wort.

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kid37 - Samstag, 12. Mai 2012, 15:20
Dahinter steckt dieselbe oberflächliche Art zu denken: Kunst? Kann ich auch. Ich schreibe auch ins Internet, also bin ich auch Autor. Und dann sieht man so ein Lehrvideo und merkt (hoffentlich), daß Staplerfahren doch nicht so einfach ist, wie man so denkt. Das Expertise und Arbeitsteilung und Spezialisierung und Ausbildung ihren Wert haben.

So. Muß los. Mein Verleger holt mich gleich mit der Limousine ab, und ich habe meine Rolex verlegt.

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prieditis - Samstag, 12. Mai 2012, 19:00
Nur 50% Provision für den Galeristen? Sie müssen recht bekannt sein, sonst wären es doch mindestens 60%.

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