Ein gezwungener Versuch, die Müdigkeit aus den Knochen zu schütteln, Schotterstraßen abrumpeln, Rundwege, die unrund laufen. Knapp 20 lächerliche Kilometer, die aber nicht ohne Pause gehen, ein finsteres Ergebnis, von dem ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Kraftlosigkeit.
Immerhin Sonne, Vitamin D bilden, wie man so sagt, und das Gleichgewicht gehalten. Im Saarland wird bunt gewählt, das wird entweder langweilig oder sehr lustig. Die Fotos von Ed Ross, die er mit Plattenkameras macht, bringen mich auf die Idee, endlich mal meine letzten Filmvorräte aufzubrauchen. Schon allein, um das Tiefkühlfach freizuräumen. Ich versuche, mir gerade Ziele in alle Richtungen zu setzen, Sichtweise zu fordern.
Nachmittags dann Ruhen im Lesestuhl, ich höre das neue Album von Lee Ranaldo, das mir mittlerweise besser gefällt. Textlich manchmal etwas wenig einfallsreich, mochte ich anfangs auch die auffällig zurückhaltenden Arrangements nicht. Merkwürdig gezähmt schienen mir Sound und Willen ("Die Welt als Wille und Gassenhauer"), vom George Harrison von Sonic Youth hatte ich mir weniger domestiziertes erwartet. Aber da hatte ich das Album noch unter Kopfhörern gehört, als der der Klang noch in zuviele Einzelteile zerfiel. Lauter spürt man den Druck, hüllen einen auch die zugänglicheren Melodien ein, wie überhaupt eine gewisse Entspanntheit über dem Werk liegt, vor allem, wenn man es mit der Nöligkeit der Thurston-Moore-Soloalben vergleicht.
Ein bißchen Blättern in Magazinen, die schwache Hand bewegen, Inventur machen in Haus, Hof und Herzen. Abwarten. Erstmal weiter abwarten.
Nicht zu viel erwarten, dann wird das. Ich drücke die Daumen.
Bei dem Wetter. Herzensinventur.
Es ging Ihnen womöglich besser als Sie wahrhaben können.
zwanzig Kilometer ohne Pause hört sich aber ganz schön viel an. Es waren doch Kilo-Meter? Ich würde bestimmt nach sieben eine Pause machen. Und dann noch mal nach sieben. und dann den Rest. Ernsthaft. Ist dann wohl mehr so fahrradschlendern. Außerdem müsste ich ja dauernd Halt machen, wegen Fotos knipsen. Ich weiß gar nicht wieviel extra Pausen das ergibt. Jede Menge! Und ich hätte nicht das Gefühl mich dafür entschuldigen zu müssen. Das Leben ist kein Sportverein! Die Gelenke ölen und immer ein bißchen bewegen ist aber schon auf jeden Fall nicht verkehrt. Nur nicht übertreiben. Das nutzt die Gelenke zusätzlich ab, ob gesund oder lädiert. Leistungssportler haben oft Probleme im Alter wg. einseitiger Belastung und Abnutzung des Bewegungsapparates. Sehr gesund ist hingegen Räkeln und in der Badewanne schwimmen. Oder auch im eigenen oder gemieteten Swimmingpool. Und Tretbootfahren natürlich. Und ein bißchen Tanzen! Gegen Knieprobleme verordne ich hingegen mit den Beinen baumeln. Zum Beispiel auf dem Küchentisch daheim oder auf dem Schreibtisch im Büro.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Nielsen
Momentan gibts ja noch Nachschub. Aber, wer weiß. Ich zumindest weiß nicht. Da fiel mir der kleine Schlenker im Beitrag hier ein. Und daher nun meine Frage.
Sehr gute Idee!