Die Sommer sind nicht mehr endlos, alles andere auch nicht
Stück für Stück wie Laub von den Bäumen gestohlen, wie eine falsche Jahreszeit, die zu früh mit gefallenen Kastanien spielt, streifenweise eine stachelige Haut entblößt, Worte übereinanderstapelt, die mir ver- beginnen: wie vergilbt, verbrannt und vergeblich. Die letzten Gedanken zum Schattenspenden verwertet, sich die Kühle der anderen zum sommerlichen Trost gegen Hitze und Schwitzen und krebsrote Köpfe genommen. Sich an fremde Haut lehnen oder einen Laternenpfahl, einen aus fremden Taschen gestohlenen Kühlakku, atmen, heiser auf die Nacht warten, auf den Wind und das Kreischen der Gartentüren in ihren rostigen Angeln.
Heute nur, nur heute wollen wir von der Trauer lassen.
wäre ja auch blöd, wenn nur der herbst wahre überzeugungen für sich reklamierte. endlich den sommer auf die couch!, den herbst an den strand!
kid37 -
Donnerstag, 15. Juli 2010, 12:30
Ich bin jetzt in der Selbsthilfegruppe der Jahreszeitversetzten. Man muß dem falschen Diktat des Sommers entfliehen können.
Wenn auch der Herbst der König der Jahreszeiten ist, bin ich doch ganz froh, dass es Sommer ist. Auch wenn es mir eindeutig zu heiß ist um im Büro zu sitzen. Immerhin, heute ist es sehr angenehm, da kühler, aber sonnig.
kid37 -
Donnerstag, 15. Juli 2010, 18:15
"Der König der Jahreszeiten". Was für eine wunderbar gravitätische Bezeichnung. So soll es am 22. September erschallen: "Es kommt nun der Herbst, der König der Jahreszeiten."
textorama -
Freitag, 16. Juli 2010, 17:39
Ich möchte es am 22. November, dem Königsmonat des Herbstes erschallen lassen ;-)