Und ich liebe den Mond.
Und einen Mann mit
einem Hang zur Depression.
(Die Braut haut ins Auge,
"Mann mit einem Hang zur Depression".)
Das gilt es auch noch nachzutragen. Endlich habe ich es geschafft und meine Braut-CDs in klingende digitale Mitnahmeartikel umgewandelt. Die kennt ja auch keiner und keiner mehr. Schon aber kehrt morgens auf dem Weg zur Arbeit gute Laune ein, weil ich im Stillen mit Peta und Bernadette mitsumme, Füße wippe, an tolle Konzerte zurückdenke, meine kleinen Faux-pas, das staunende Vergnügen über lakonisch rausgehauene, emotionale Zeilen, die netten Minuten auf der Hedi, die Widmung, ein Reichtum also. Wie man nachts über die Autobahn rauschte, lautstark "Verlaß mich nicht/In Greenwich Village" mitsang ("Ich glaub an uns/und ich möchte nicht/daß diese Stadt uns're Liebe zerbricht", so was halt), also diese sogenannten wahren Worte. Andererseits hätte mir Bernadette auch das Telefonbuch vorsingen können, da war wohl was mit der Stimme. Glaube ich.
Und Abbitte muß ich auch immer noch leisten. Weil ich mich vor Jahren ein wenig irritiert und borniert über das letzte Album "Pop ist tot" äußerte, was im Gespräch für weitere Irritationen sorgte. Und wenn ich das Album heute höre, stelle ich fest, wie großartig das eigentlich produziert ist. Woran man sieht, daß man den Künstler vor allem vor einem schützen muß: seinen größten Fans.
"Eine alte Liebe ist wie ein altes Fahrrad/Laß es einfach steh'n". Von wegen. Nach 15 Jahren jedenfalls bin ich zu meinem eigenen Erstaunen immer noch mitgerissen und beklage, was ich einst befürchtete: Wieso waren die nie in den Charts? Vielleicht machen die ja 2013 noch mal zusammen den Tandemsprung, den nähme ich mit denen nämlich mit, dann, wenn es Krieg gibt. Aber "...es wird alles gut", singen sie irgendwo. Natürlich wird es das.
>>> Webseite von Bernadette Hengst
[] Ich liebe die Sterne.
Und ich liebe den Mond.
Und einen Mann mit
einem Hang zur Depression.
[] Ich möchte nicht/
daß diese Stadt
uns're Liebe zerbricht
[] Eine alte Liebe ist
wie ein altes Fahrrad/
Laß es einfach steh'n
Diese Stille in dem großen Loch
in der Mitte meiner Seele läßt mich nicht in Ruhe,
ich quäle mich mit Dingen, die es füllen,
und bin immer wieder überrascht über die leeren Hüllen
und den Hunger.
Aber auch die Texte. Doch.
Aber, als stark verschleißend hat sich die digitale Verfügbarkeit herausgestellt.